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Ukraine stellt Suche nach Verschütteten in Dnipro ein – Zahlreiche Menschen bleiben vermisst

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Von: Helena Gries, Caspar Felix Hoffmann, Moritz Serif, Nadja Austel, Stefan Krieger

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Der Ukraine-Krieg fordert weitere Opfer. Der russische Raketenangriff auf Dnipro hat weitreichende Folgen für die ukrainische Energieversorgung. Der News-Ticker.

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Update vom Mittwoch, 18. Januar 2023, 06.35 Uhr: In der ukrainischen Stadt Dnipro haben die Einsatzkräfte die Suche nach Verschütteten eingestellt. Nach dem russischen Raketenangriff am vergangenen Wochenende würden nach wie vor 20 Menschen vermisst, teilte der Zivilschutz mit. „Die Chancen, jemanden zu finden, tendieren leider gegen null“, sagte Bürgermeister Borys Filatow. Mindestens 45 Menschen wurden in der Großstadt im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk getötet.

Nach dem russischen Raketenangriff auf die Stadt Dnipro in der Ukraine mit mindestens 45 Todesopfern liegen Blumen und ein gerahmtes Foto des zerstörten Wohnhauses in Dnipro vor einem Denkmal.
Nach dem russischen Raketenangriff auf die Stadt Dnipro in der Ukraine mit mindestens 45 Todesopfern liegen Blumen und ein gerahmtes Foto des zerstörten Wohnhauses in Dnipro vor einem Denkmal. © Hannah Wagner/dpa

News im Ukraine-Krieg: Russischer Raketenangriff beschädigt neun Kraftwerk-Blöcke

+++ 18.15 Uhr: Der russische Raketenangriff vom vergangenen Samstag (14. Januar) ist ukrainischen Angaben nach für die Energieversorgung des Landes einer der verheerendsten seit Kriegsbeginn gewesen. Durch den Angriff seien acht Blöcke von Wärmekraftwerken im Westen und einer im Osten des Staatsgebietes beschädigt worden, teilte Regierungschef Denys Schmyhal am heutigen Dienstag in Kiew mit.

Darüber hinaus seien drei Umspannwerke und eine Hochspannungsleitung getroffen worden. Die Folge seien Notabschaltungen aufgrund eines erhöhten Energiedefizits. „Dennoch hat das Energiesystem standgehalten, bleibt zusammenhängend und lenkbar“, betonte der 47-Jährige. Die Reparaturarbeiten liefen rund um die Uhr.

News im Ukraine-Krieg: 45 Zivilisten in Dnipro getötet

+++ 16.35 Uhr: Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in einem Hochhaus in der ukrainischen Stadt Dnipro suchen die Einsatzkräfte weiter nach mehreren Vermissten. Die Trümmer des Hauses seien zu 90 Prozent abgetragen, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, am Dienstag mit. Dort könnten immer noch Menschen liegen. 45 Tote sind bisher aus den Trümmern gezogen worden; etwa 80 Menschen wurden verletzt, unter ihnen auch 16 Kinder. Am Morgen war noch 40 Toten die Rede gewesen. Unter den Toten waren auch sechs Kinder.

News im Ukraine-Krieg: Ukraine bekommt Kredit

+++ 13.50 Uhr: Die Ukraine hat von der EU gegen Auflagen einen neuen Hilfskredit über 3 Milliarden Euro erhalten. Angesichts der russischen Aggression komme es jetzt entscheidend darauf an, das Land bei der Deckung seines Finanzierungsbedarfs zu unterstützen, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag zu der Auszahlung des Geldes. Die 3 Milliarden Euro seien der erste Teilbetrag des neuen, insgesamt bis zu 18 Milliarden Euro umfassenden Darlehensprogramms, das im Dezember von den EU-Mitgliedstaaten für dieses Jahr vereinbart wurde. Ab März sollen monatlich 1,5 Milliarden Euro ausgezahlt werden

News im Ukraine-Krieg: Russland will Armee umbauen

+++ 12.41 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat einen Umbau der russischen Armee angekündigt, um die vom Kreml geforderte Aufstockung der Truppenstärke umzusetzen. Nur durch strukturelle Veränderungen der Streitkräfte sei es möglich, Russlands Sicherheit zu gewährleisten, sagte Schoigu am Dienstag bei einer Sitzung des Verteidigungsministeriums. Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs hatte Kremlchef Wladimir Putin kurz vor Silvester angekündigt, die Zahl der Soldaten von 1,15 auf 1,5 Millionen zu erhöhen.

News im Ukraine-Krieg: Selenskyj-Berater tritt zurück

+++ 11.40 Uhr: Nach einer Welle der öffentlichen Empörung hat der externe Berater im ukrainischen Präsidentenbüro, Olexij Arestowytsch, gekündigt. „Ich möchte ein Beispiel zivilisierten Verhaltens zeigen“, schrieb der 47-Jährige am Dienstag bei Facebook. Anlass des Rücktritts sei seine Aussage in einer Internetlivesendung in der Nacht zum Sonntag. Arestowytsch hatte dort als eine mögliche Ursache für den Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus in der Großstadt Dnipro die ukrainische Flugabwehr genannt.

News im Ukraine-Krieg: Selenskyj äußert sich zum russischen Raketenangriff

+++ 10.33 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den tödlichen Angriff auf ein Wohnhaus in Dnipro im Osten des Landes als „Kriegsverbrechen“ angeprangert. „Jede Person, die für dieses Kriegsverbrechen verantwortlich ist, wird identifiziert und vor Gericht gestellt“, sagte der Staatschef in der Nacht zum Dienstag in seiner täglichen Videoansprache. Kiew macht Russland für den Angriff verantwortlich - Moskau weist dies zurück.

News im Ukraine-Krieg: Russland hat zunehmend Schwierigkeiten

+++ 09.38 Uhr: Die russische Armee hat nach Angaben britischer Geheimdienste Schwierigkeiten, ihre Angriffe im Krieg gegen die Ukraine zielgenau auszuführen und Folgeschäden vorab einzuschätzen. Beispiele aus dem Krieg zeigten, dass Russland Schwächen bei der Angriffsfähigkeit mit Langstreckenwaffen habe, hieß es am Dienstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums

+++ 6.55 Uhr: In einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan soll Kremlchef Wladimir Putin die ukrainische Seite für die jüngste Verschärfung der Kämpfe verantwortlich gemacht haben. Sie setze „mithilfe der westlichen Sponsoren“ auf eine Intensivierung der Kämpfe, teilte der Kreml am Montag (16. Januar) nach dem Telefonat mit. Kiew zeige fehlenden Verhandlungswillen - etwa mit der Ablehnung einer von Putin für den Zeitraum des orthodoxen Weihnachtsfests Anfang Januar angeordneten Waffenruhe.

Ukraine-Krieg: Rakete von Russland konnte nicht abgeschossen werden

Update vom Dienstag, 17. Januar 2023, 6.05 Uhr: Nach dem Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Dnipro hat das ukrainische Luftwaffenkommando nun auf Facebook mitgeteilt, dass die beim Angriff abgefeuerten Kh-22-Raketen von Russland nicht von der Luftverteidigung des Landes abgeschossen werden könnten. Nach Angaben des ukrainischen Sprechers der Luftwaffe, Yuriy Ihnat, sei diese Rakete mit einem Sprengkopf von 950 Kilogramm entwickelt worden, um Flugzeugträgergruppen auf See zu zerstören: „Eine solche Rakete wurde verwendet, um eine dicht besiedelte Stadt zu treffen. Es gibt keine Erklärung oder Rechtfertigung für diesen Terrorakt.“

Ukraine-Krieg: Putin will Donbass bis März einnehmen lassen

+++ 22.00 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin habe dem neu ernannten Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Waleri Gerassimow, befohlen, den Donbass bis März einzunehmen. Dies hat Andrii Jusow, ein Sprecher des ukrainischen militärischen Nachrichtendienstes bekannt gegeben. Jusow sagte zudem, Putin habe seine Pläne, die Ukraine als unabhängigen Staat und die Ukrainer als Nation zu zerstören, nicht aufgegeben. Er glaubt daher, dass Putin Russland auf einen langen Krieg gegen die Ukraine vorbereite. Der Donbass – also die Regionen Luhansk und Donezk – stellt eine Region im Südosten der Ukraine dar, welche an Russland grenzt.

News im Ukraine-Krieg: Moskau dementiert russische Raketeneinschläge in Wohnhäuser

Update vom 16. Januar 2023, 15.33 Uhr: Der Kreml hat Meldungen bestritten, dass russische Raketeneinschläge Wohnhäuser in der Ukraine getroffen haben. Zuvor hatten örtliche Beamte in Dnipro erklärten, dass bei dem Angriff auf ein Wohnhaus in der süd- und zentralukrainischen Stadt am Samstag mindestens 40 Menschen getötet worden seien.

In einem Telefonat mit Reportern sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow: „Die russischen Streitkräfte greifen keine Wohngebäude oder Einrichtungen der sozialen Infrastruktur an. Die Angriffe richten sich gegen militärische Ziele, die entweder offensichtlich oder getarnt sind.“

Kreml dementiert Spannungen zwischen Armee und Söldnergruppe Wagner

Der Kreml hat jegliche Spannungen zwischen der russischen Armee und der paramilitärischen Gruppe Wagner in der Ukraine bestritten. „Dieser Konflikt existiert nur im Nachrichtenraum“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Russland erkenne seine „Helden, die in den Streitkräften dienen“ sowie diejenigen, „die von der paramilitärischen Gruppe Wagner stammen“ an, betonte er: „Alle kämpfen für ihr Vaterland.“

Die von zahlreichen Beobachtern festgestellten Unstimmigkeiten zwischen der russischen Armee und der Gruppe Wagner waren in den vergangenen Tagen während des Kampfes um die ostukrainische Stadt Soledar deutlich zutage getreten: Der Chef der Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte mehrmals behauptet, in der Stadt kämpften ausschließlich seine Einheiten gegen die ukrainischen Streitkräfte. Als Prigoschin am Mittwoch die Einnahme Soledars meldete, widersprach das russische Verteidigungsministerium zunächst und meldete zwei Tage später selbst die Einnahme.

Prigoschin veröffentlichte im Anschluss eine Botschaft, in der er diejenigen attackiert, „die ständig versuchen unsere Siege zu stehlen“. In einem seltenen Schritt lobte das russische Verteidigungsministerium daraufhin in einer öffentlichen Erklärung den „Mut“ der Wagner-Kämpfer in Soledar.

News im Ukraine-Krieg: Mindestens 30 Tote nach Angriff auf Dnipro

Jegliche Informationen über die Spannungen zwischen der russischen Armee und der Gruppe Wagner seien „das Produkt von Informationsmanipulationen, die teils das Produkt unserer Feinde und teils unserer Freunde sind“, sagte Kremlsprecher Peskow nun.

Die Zahl der Toten nach dem russischen Raketenangriff auf einen Wohnblock in der ukrainischen Stadt Dnipro steigt weiter. 30 Menschen starben nach aktuellen Angaben bei dem Angriff, 30 Verletzte wurden bisher geboren. Unter den Trümmern werden noch etwa 40 Menschen vermutet. Einige davon schreien, berichten Rettungskräfte. (red mit Agenturen)

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