„Thermische Kraftwerke nehmen nach und nach ihre Arbeit wieder auf, Wasserkraftwerke arbeiten weiterhin planmäßig“, teilte das Unternehmen mit. „An den durch Beschuss beschädigten Kraftwerken werden Notreparaturarbeiten durchgeführt.“ Am Freitag sagte der ukrainische Energieminister Herman Halushchenko, neun Stromerzeugungsanlagen seien bei den Anschlägen vom Freitag beschädigt worden, ohne anzugeben, an welchen Orten.
Update vom 17. Dezember, 13.39 Uhr: Am Freitag (16. Dezember) hat sich Wladimir Putin nach Angaben des Kreml mit dem Stab getroffen, der an der „militärischen Sonderoperation“ in der Ukraine beteiligt ist, wie die AFP berichtete. Das Treffen soll den gesamten Tag lang stattgefunden haben, wie der Kreml am Samstag erklärte. An einer Sitzung waren auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow anwesend.
Zudem gab es „separate Treffen“ mit den Kommandeuren der verschiedenen Teilstreitkräfte. Den ganzen Tag lang wurde sich über den Stand der Militäroperation ausgetauscht. „Ich würde gerne Ihre Vorschläge zu unseren kurz- und mittelfristigen Aktionen hören“, sagte Putin bei dem Treffen. Auszüge von dem Treffen wurden am Samstag im russischen Staatsfernsehen ausgestrahlt.
Erstmeldung vom 17. Dezember:
Berlin — Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat weitere Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Beendigung des Ukraine-Kriegs in Aussicht gestellt. Das erklärte der deutsche Regierungschef gegenüber der Süddeutschen Zeitung. „Unser Ziel ist, dass Russland seinen Angriffskrieg beendet und dass die Ukraine ihre Integrität verteidigt“, sagte Scholz. Dazu werde es „notwendig sein zu sprechen“, erklärte der Kanzler weiter. „Ob das per Telefon, Videoschalte oder an einem langen Tisch geschieht, muss sich erweisen.“
Der Bundeskanzler schätzte die Gefahr einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg durch Russland als „groß“ ein. Das liege vor allem an den militärischen Misserfolgen der russischen Armee in den vergangenen Monaten. Die russischen Streitkräfte konnten in diesem Zeitraum kaum mehr offensive Aktionen durchführen und fokussieren sich aktuell auf Attacken auf die ukrainische Energieversorgung. Der kampflose Rückzug aus der strategisch wichtigen Hafenstadt Cherson stellte den zwischenzeitlichen Höhepunkt dieser Entwicklung dar.
Russland müsse „einsehen, dass das so nicht weitergeht“, so Scholz. Putin müsse „den Krieg beenden, Truppen zurückziehen und so die Möglichkeit für eine gegenseitige Verständigung schaffen“. Der Appell könne nur sein: „Putin, beenden Sie diesen Krieg.“
Scholz hatte Anfang Dezember erstmals seit Mitte September wieder ein Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen geführt. Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte im Anschluss, der Bundeskanzler habe in dem einstündigen Gespräch auf eine diplomatische Lösung gedrängt. (fd mit dpa)