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Drohnen-Absturz nach Jet-Kollision: „Höchste Ebene“ im Kreml soll der Aktion zugestimmt haben

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Von: Patrick Mayer, Bedrettin Bölükbasi, Felix Durach

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US-Berichten zufolge soll die russische Führung die aggressiven Manöver des Kampfjets bewilligt haben, die zum Absturz der Drohne geführt hatten. Der News-Ticker.

Dieser Ticker ist beendet. Alle Neuigkeiten rund um den Ukraine-Krieg finden Sie in unserem aktuellen News-Ticker.

Update vom 17. März, 10.45 Uhr: Der russische Pilot des Kampfjets, der über dem Schwarzen Meer mit einer US-Drohne kollidiert war, wurde am Freitag in Moskau für seinen Einsatz geehrt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur RIA berichtete, habe Verteidigungsminister Sergei Schoigu dem Piloten mehrere Auszeichnungen verliehen. Als Begründung für die Auszeichnungen nannte die russische Regierung „die Verhinderung der Verletzung der Grenzen des Sondereinsatzgebiets durch die amerikanische MQ-9 Reaper-Drohne“.

Ein am Donnerstag (16. März) veröffentlichtes Video zeigt, wie der russische Jet die Drohne bei einem Überflug am Rotor touchiert hatte. Das unbemannte Fluggerät stürzte daraufhin in das Schwarze Meer. Die US-Regierung sprach anschließend von einem Kontrollverlust und mangelndem Können des russischen Piloten.

Reaktion auf Drohenabsturz: US-Senator fordert Abschuss von russischen Fluggeräten

Update vom 17. März, 07.14 Uhr: Bislang gibt es keine neuen Erkenntnisse zum Drohnen-Vorfall zwischen den USA und Russland. US-Senator Lindsey Graham plädiert jedoch bei Newsweek dafür, als Reaktion auf die Kollision russische Drohnen abzuschießen. Ob Präsident Joe Biden auf diesen Vorschlag eingeht, muss sich zeigen.

Lindsey Graham steht an einem Pult und hebt den rechten Zeigefinger
Fordert eine US-Antwort auf den Zwischenfall mit der Drohne: Senator Lindsey Graham knöpft sich US-Präsident Joe Biden vor. © IMAGO / ZUMA Wire

Drohnen-Absturz: Kreml soll zugestimmt haben

Update vom 16. März, 15.45 Uhr: Vertreter der US-Regierung gehen davon aus, dass hochrangige Kreml-Beamte der Aktion des russischen Kampfjets gegen die US-amerikanische Drohne über dem Schwarzen Meer zugestimmt haben müssen. Das berichtet der US-Sender NBC mit Verweis auf drei mit dem Fall betraute US-Beamte. Es sei die „Absicht der russischen Führung gewesen, beim Abfangen aggressiv vorzugehen“, sagte einer der Beamten.

Ob auch Präsident Wladimir Putin über das Vorhaben informiert wurde, ist jedoch nicht bekannt. Die Beamten erklärten lediglich, dass Verantwortliche auf der „höchsten Ebene“ in Kenntnis gesetzt wurden. Die Kollision zwischen dem Jet und der Drohne und die daraus resultierende Beschädigung des Propellers soll jedoch nicht Teil des Plans gewesen sein. Regierungssprecher Ned Price erklärte bereits am Mittwoch, dass man von einem individuellen Fehler des Piloten ausgehe, der zu dem Zusammenstoß geführt habe.

Drohnen-Zwischenfall zwischen den USA und Russland: US-Regierung veröffentlicht Video der Kollision

Update vom 16. März, 11.00 Uhr: Die US-Regierung hat sich nun offenbar doch dazu entschieden, ein Video von dem Drohnen-Vorfall über dem Schwarzen Meer zu veröffentlichen. Die Aufnahme, die von der Drohnen-Kamera aus gemacht wurde, zeigt zwei Anflüge des russischen Jets auf das unbemannte Flugobjekt. Gut zu erkennen ist auch, wie das Kampfflugzeug Treibstoff über der Drohne ablässt. Nach dem zweiten Anflug und der mutmaßlichen Kollision bricht das Video kurz ab. Anschließend zeigt das Bild den Rotor am Heck der Drohne, der durch den Zusammenstoß beschädigt wurde.

Die Ausschnitte stammen aus einem Video mit einer Gesamtlänge von 30 bis 40 Minuten, erklärte das Pentagon.

Drohnen-Zwischenfall zwischen den USA und Russland: US-Regierung geht nicht von Absicht aus

Update vom 16. März, 10.41 Uhr: Die US-Regierung geht aktuell davon aus, dass die Kollision zwischen einer US-amerikanischen Drohne und einem russischen Kampfjet nicht bewusst herbeigeführt wurde. Das sagte Ned Price, ein Sprecher der Regierung von Präsident Joe Biden, erklärte, in einem Interview mit MSNBC. Die Videoaufnahmen würden den Anschein machen, dass der russische Pilot nahezu vollständig die Kontrolle über sein Flugzeug verloren hatte, bevor es zu dem Zusammenstoß gekommen war. Die Aktion zeige die offensichtliche Inkompetenz des Piloten, sagte Price weiter.

Drohnen-Absturz über dem Schwarzen Meer: USA erwägen Videomaterial-Veröffentlichung

Update vom 16. März, 5.15 Uhr: Nach dem Drohnen-Absturz über dem Schwarzen Meer will die US-Regierung möglicherweise Bildmaterial von dem Vorfall veröffentlichen. „Wir sind noch dabei, Videos und Fotos zu sichten, um festzustellen, was wir veröffentlichen können“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Washington am Mittwoch (15. März).

Mit dem Material könnten die USA ihre Darstellung untermauern, wonach ein russischer Kampfjet bei dem Vorfall eine amerikanische Militärdrohne rammte. Die Russen hatten jede Verantwortung für den Absturz zurückgewiesen und warfen den Amerikanern eine Provokation vor.

Drohnen-Zwischenfall zwischen den USA und Russland: Austin und Schoigu telefonieren

Update vom 15. März, 19.15 Uhr: Nach dem Zwischenfall mit einer amerikanischen Drohne und zwei russischen Kampfjets über dem Schwarzen Meer haben der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu und sein US-Amtskollege Lloyd Austin nach Angaben aus Moskau ein Telefongespräch gehalten. Das Gespräch habe auf Initiative der amerikanischen Seite stattgefunden, zitierte die russische Staatsagentur Tass das Verteidigungministerium in Moskau. Ein namentlich nicht genannter US-Beamter gab gegenüber dem US-Sender CNN an, auch der Generalstabschef Mark Milley werde mit seinem russischen Amtskollegen telefonieren.

Update vom 15. März, 12.45 Uhr: Der Militär-Experte Gerhard Mangott bewertete den Zwischenfall über dem Schwarzen Meer im Gespräch mit fr.de von IPPEN.MEDIA als „sehr riskant“. Der Vorfall berge ein „großes Eskalationsrisiko“.

Drohnen-Vorfall zwischen Russland und den USA: Ukrainischer Sicherheitschef sieht „Signal Putins“

Update vom 15. März, 12.05 Uhr: Nach der Kollision einer US-Militärdrohne mit einem russischen Jet über dem Schwarzen Meer steigt die Angst vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs. Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine ist jedenfalls davon überzeugt, dass Russland bereit sei, seinen Krieg auszuweiten. Oleksij Danilow äußerte sich auf Twitter wie folgt zu dem Zwischenfall: „Der von Russland provozierte Vorfall mit dem amerikanischen Reaper im Schwarzen Meer ist Putins Signal, die Konfliktzone unter Beteiligung anderer Parteien auszudehnen.“

Kiews Militär verteidigt US-Drohnen über dem Schwarzen Meer

Update vom 15. März, 10.15 Uhr: Es geht die Sorge um, dass der Ukraine-Krieg auch auf andere Staaten übergreifen könnte. Ein Zwischenfall zwischen den Militärs der USA und Russlands über dem Schwarzen Meer befeuert solche Ängste. Nach Angaben des US-Militärs war eine unbemannte amerikanische Militärdrohne am Dienstag (14. März) im internationalen Luftraum mit einem russischen Kampfjet zusammengestoßen. Moskau wies die Vorwürfe zurück und erklärte, die Drohne sei nach einem scharfen Ausweichmanöver abgestürzt.

Unterdessen haben die ukrainischen Luftstreitkräfte den Einsatz von US-Aufklärungsdrohnen überm Schwarzen Meer verteidigt. „Das Schwarze Meer ist kein Binnenmeer Russlands, so wie sie das Asowsche Meer besetzt haben und es für ihres halten“, sagte der Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, Jurij Ihnat, im Fernsehen in Kiew. Anrainer des Schwarzen Meeres seien auch Nato-Mitglieder, darunter die Türkei und Rumänien, weshalb die US-Drohnen dort auf rechtlicher Grundlage agierten.

Drohnen-Zwischenfall: Russland weist US-Kritik zurück

Update vom 15. März, 08.05 Uhr: Russlands Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, hat Moskau gegen Kritik wegen des Zusammenstoßes eines russischen Kampfjets mit einer US-Drohne verteidigt. „Die inakzeptablen Aktionen des US-Militärs in unmittelbarer Nähe unserer Grenzen geben Anlass zur Sorge“, so Antonow laut US-Medien. Man sei sich „der Aufgaben, für die solche Aufklärungs- und Kampfdrohnen eingesetzt werden, sehr wohl bewusst.“ Antonow warf den USA in seinem Statement vor, sie würden mit derartigen Drohnen Informationen sammeln, „die später vom Kiewer Regime genutzt werden, unsere Streitkräfte und Territorien anzugreifen“.

Russlands Verteidigungsministerium reagiert auf Absturz der US-Drohne

Update vom 14. März, 20.20 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat jede Verantwortung im Zusammenhang mit dem Absturz einer US-Drohne über dem Schwarzen Meer zurückgewiesen. Die Drohne sei weder beschossen noch auf andere Weise angegriffen worden, heißt es in einer von der Staatsagentur Tass verbreiteten Mitteilung. Eine Alarmrotte der russischen Luftwaffe sei aufgestiegen, um einen unbekannten Eindringling über dem Schwarzen Meer zu identifizieren.

Bei einem scharfen Ausweichmanöver habe die Drohne rapide an Höhe verloren und sei in das Meer gestürzt, lautete die Darstellung des russischen Militärs. „Die russischen Kampfflugzeuge haben keine Bordwaffen eingesetzt, sind nicht in Kontakt mit dem unbemannten Flugapparat geraten und kehrten sicher zu ihrem Heimatflughafen zurück.“

USA melden Absturz von Reaper-Drohne: ZDF-Korrespondentin sieht „ungewöhnliche Provokation“

Update vom 14. März, 20.12 Uhr: Der Zwischenfall über dem Schwarzen Meer, bei dem ein russischer Kampf-Jet vom Typ „Su-27“ und eine amerikanische Drohne „MQ-9 Reaper“ über internationalen Gewässern kollidierten, sorgt im Umfeld des Ukraine-Kriegs für Aufsehen.

Laut ZDF-Washington-Korrespondentin Claudia Bates handelt es sich um einen einmaligen Vorfall. „Solche Begegnungen im internationalen Luftraum kommen schon vor. Aber hier handele es sich doch um eine ungewöhnliche Provokation der russischen Piloten. Die Drohne war im internationalen Luftraum unterwegs, hätte dort eine Routineoperation durchgeführt“, berichtete Bates im „heute journal“ unter Berufung auf die US-Streitkräfte. „Die Piloten hätten dann zunächst Kraftstoff über der Drohne abgelassen und sie eben schließlich gestreift, wodurch sie von den Amerikanern vom Himmel geholt werden musste. Und das ist tatsächlich ein einmaliger Vorgang.“

Russischer Kampfjet kollidiert mit US-Drohne: Zwischenfall über Schwarzem Meer besorgt

Die USA würden sehr deutlich machen, „dass Russland hier mit Absicht gehandelt habe und verurteilen das sehr scharf“, erklärte Bates weiter. Laut der ZDF-Washington-Korrespondentin würden nun zunächst die jeweiligen Außenministerien Kontakt miteinander aufnehmen, um die Hintergründe des militärischen Vorfalls zu klären. Bei der „MQ-9 Reaper“-Drohne handelt es sich um eine Aufklärungs-Drohne, die jedoch auch Luft-Boden-Raketen mit sich führen kann.

Russischer Jet rammt US-Drohne: Auf „unsichere und unprofessionelle“ Weise

Erstmeldung vom 14. März: Frankfurt – Inmitten des Ukraine-Krieges ist es über dem Schwarzen Meer zu einem gefährlichen Vorfall gekommen. Ein russischer Kampfjet ist nach US-Angaben mit einer US-Drohne vom Typ Reaper zusammengestoßen. Zwei russische Kampfflugzeuge vom Typ Su-27 hätten die Drohne am Dienstag (14. März) auf „unsichere und unprofessionelle“ Weise über internationalen Gewässern abgefangen, erklärte das regionale Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte in Stuttgart (Eucom).

Gefährliche Kollision über dem Schwarzen Meer: Russischer Jet bringt US-Drohne zum Absturz

Bei dem Vorfall habe einer der Kampfjets den Propeller der Drohne berührt. Sie sei daraufhin abgestürzt. „Unser MQ-9-Fluggerät führte Routineoperationen im internationalen Luftraum aus, als es von einem russischen Flugzeug abgefangen und gerammt wurde“, erklärte US-Luftwaffengeneral James Hecker. „Das führte zu einem Absturz und kompletten Verlust der MQ-9.“ Wegen des „gefährlichen und unprofessionellen“ Vorgehens der Russen sei beinahe auch der russische Kampfjet abgestürzt.

Eucom erklärte, vor der Kollision hätten die Su-27 bereits Treibstoff auf die Drohne abgelassen und seien vor dem unbemannten Gerät geflogen. „Dieser Vorfall zeugt von einem Mangel an Kompetenz, zusätzlich dazu, dass er gefährlich und unprofessionell war.“ Am Schwarzen Meer liegt unter anderem die Ukraine, gegen die Russland Krieg führt, und die von Russland annektierte Halbinsel Krim. (bb/AFP)

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