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Schleswig-Holstein-Wahl mit klarem Sieger: Günther „wirklich berührt“ - „kein schöner Abend“ für die SPD

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Von: Andreas Schmid

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Klarer Wahlsieger in Schleswig-Holstein: CDU-Ministerpräsident Daniel Günther.
Klarer Wahlsieger in Schleswig-Holstein: CDU-Ministerpräsident Daniel Günther. © Axel Heimken / AFP

In Schleswig-Holstein holt die CDU ein beeindruckendes Ergebnis, auch die Grünen legen zu. Wahlverlierer sind SPD, FDP und AfD.

Kiel - Die CDU ist der klare Sieger der Landtagswahl in Schleswig-Holstein. Die Christdemokraten werden damit auch in den nächsten fünf Jahren den Ministerpräsidenten stellen. Ein Ergebnis, das die CDU dringend nötig hat. Und damit gewiss als großen Erfolg verkaufen wird.

Schleswig-Holstein-Wahl: „Überzeugender Wahlsieg für die CDU“ - Rückenwind für NRW?

Nach dem Seuchenjahr 2021 rund um Maskendeals, interne Streitereien und dem Gang in die Opposition, soll unter dem neuen Parteivorsitzenden Friedrich Merz vieles besser werden. Die erste wirklich messbare Bilanz fiel jedoch ernüchternd aus. Im Saarland nahm die SPD den Christdemokraten zuletzt klar den Chefsessel im Landtag ab. Dass das in Schleswig-Holstein nun verhindert werden konnte, kann Merz daher nur helfen. Auch, wenn der Erfolg mehr auf Ministerpräsident Daniel Günther als auch die CDU als Ganze zurückzuführen scheint. Kein Regierungschef in Deutschland ist beliebter als der 48-Jährige.

Günther sprach von einem „wirklich hervorragenden“ Ergebnis. „Ich bin wirklich berührt.“ Es handle sich um ein „enormes Vertrauensbekenntnis“. Die CDU will aus dem Günther-Ergebnis zudem Rückenwind für kommende Aufgaben ziehen. Denn eine Woche nach der Schleswig-Holstein-Wahl steht in Nordrhein-Westfalen eine weitaus wegweisendere Landtagswahl auf dem Programm. Im bevölkerungsreichsten Bundesland liegen CDU und SPD laut Umfragen momentan Kopf an Kopf, wobei die Christdemokraten in einigen Erhebungen auch knapp in Front liegen. NRW gilt als bedeutender Stimmungstest für die Lage im Bund.

Schleswig-Holstein-Wahl: „Kein schöner Abend“ für die SPD

Die SPD legte den Fokus ebenso auf die NRW-Wahl am 15. Mai. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert verwies in der ARD auf den Beliebtheitsfaktor. Wie im Saarland habe die Wahl im Norden die persönliche Rolle des Spitzenkandidaten entschieden. Während im Saarland SPD-Frau Anke Rehlinger sehr beliebt sei, treffe das nun auf CDU-Ministerpräsident Günther zu. „Das ist kein schöner Abend, das hatte sich angedeutet“, sagte Kühnert. „Hier hat der Effekt durchgeschlagen, den wir jetzt von vielen Landtagswahlen kennen: ein sehr beliebter Amtsinhaber.“ Davon, dass das Agieren des Kanzlers im Ukraine-Krieg Einfluss auf den Urnengang gehabt hätte, wollte Kühnert nichts wissen.

Fest steht ohnehin: Scholz‘ SPD hat derzeit weitaus größere Sorgen als die Schleswig-Holstein-Wahl. Der Kanzler am Sonntagabend in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung. Wobei den Sozialdemokraten freilich nicht gefallen kann, dass sie auf ihr schlechtestes Landtagswahlergebnis zusteuern. Die Grünen wiederum sahen in Person von Habeck ein „sehr, sehr starkes Ergebnis“. FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki sprach von einem „nur durchschnittlichen Ergebnis“. „Riesenfreude“ gab es hingegen beim Südschleswigschen Wählerverband. Die dänische Minderheitenpartei holte ein „absolut hammerhaftes Ergebnis“, wie Lars Harms in der ARD sagte.

Und die AfD? Die droht aus dem Landtag zu fliegen. Spitzenkandidat Jörg Nobis war dementsprechend enttäuscht über die 18-Uhr-Prognose. „Wir zittern noch“, sagte Nobis gegen 19 Uhr. Zwei Stunden später, die AfD rutschte weiter ab, musste sich Nobis eingestehen: „Wir sind dann wahrscheinlich raus, das ist so.“ (as)

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