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Schwere Verluste für Russland: Ukraine schießt „Eisernen Vogel“ ab

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Von: Lukas Zigo, Tim Vincent Dicke, Nadja Austel, Stefan Krieger, Jan-Frederik Wendt, Jan Oeftger

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Russland hat im Ukraine-Krieg dramatische Verluste. Die Ukraine tötet viele Soldaten der Armee von Wladimir Putin. Der News-Ticker.

Dieser Newsticker ist beendet. Alle weiteren Neuigkeiten rund um den Ukraine-Krieg und zu den Verlusten der russischen Armee finden Sie in unserem aktuellen Newsticker aus dem Ukraine-Konflikt.

+++ 20.04 Uhr: In der Region Mykolajiw haben ukrainische Streitkräfte eigenen Angaben zufolge einen russischen Kampfjet abgeschossen. Dies teilte das Operative Kommando „Süd“ auf Facebook mit. „Beim Versuch eines Luftangriffs durch ein russisches Kampfflugzeug erwiesen sich unsere Krieger als geschickter und entrissen der feindlichen Armee den ‚Eisernen Vogel‘“, hieß es auf der Plattform. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben mit.

Zwei russische Kampfflugzeuge SU-25 über der Ukraine. (Archivfoto)
Zwei russische Kampfflugzeuge SU-25 über der Ukraine. (Archivbild) © Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

Schwere Verluste für Russland: Ukraine tötet weitere 440 Soldaten

+++ 17.16 Uhr: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat die aktuellen Zahlen zu russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach starben innerhalb eines Tages 440 weitere Soldaten von Kreml-Chef Wladimir Putin. Des Weiteren seien unter anderem ein Hubschrauber sowie 14 Panzer zerstört worden. Ukrainische Kämpfer hätten zudem sieben russische Drohnen abschießen können.

Ukrainischer Geheimdienst: Putin versucht Belarus in einen offenen Krieg gegen die Ukraine zu ziehen

+++ 15.35 Uhr: Der russische Staatschef Wladimir Putin soll ukrainischen Geheimdienstinformationen zufolge versuchen, den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko davon zu überzeugen, sich dem Krieg Russlands gegen die Ukraine anzuschließen. Dies berichtet der stellvertretende Leiter des ukrainischen Geheimdienstes, Vadym Skibitsky.

Dies könnte eine Reaktion auf die Probleme der russischen Streitkräfte sein, genug Mannstärke an den Fronten zu stellen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums bereitet sich Weißrussland nun auf die Aufnahme von bis zu 20.000 russischen Soldaten vor, um die bereits in dem Land stationierten Einheiten zu verstärken. Seit dem 9. Oktober sind sechs belarussische Bataillone (etwa 6.000 Mann) an der Grenze zur Ukraine stationiert.

Putin hatte bereits im März versucht, Belarus in einen offenen Krieg gegen die Ukraine hineinzuziehen, nachdem Russland Luftangriffe auf Weißrussland inszeniert und die Ukraine dafür verantwortlich gemacht hatte.

Ukraine meldet Truppen nahe wichtiger Stadt in Luhansk

+++ 13.15 Uhr: Ukrainische Truppen stehen nach Angaben eines Regionalbeamten vor der wichtigen Luhankser Stadt Swatove. Nach Angaben des Leiters der ukrainischen Militärverwaltung Luhansk, Serhiy Hayday, breiten sich ukrainische Truppen auf weitere Vorstöße in das von Russland gehaltene Luhansk vor.

Hayday bestätigte Fotos von ukrainischen Truppen außerhalb des Luhansker Dorfes Stelmachiwka, weniger als 20 Kilometer nordwestlich des wichtigen Postens Svatove. „Wir haben alles bereit – Medikamente, humanitäre Ausrüstung und Reparaturmaterial. Alles ist bereit. Wir wollen einfach nur kommen und mit den Menschen sprechen, um ihnen zu helfen, ihr Leben wieder aufzubauen“, sagte Hayday.

Diese neuen Angriffe auf Luhansk wurden durch die rasche Rückeroberung, vor allem der Stadt Lyman in der Region Donezk ermöglicht. Die gesamte Region Luhansk wird vom Kreml als russisches Territorium beansprucht, nachdem sie gewaltsam annektiert wurde. In den letzten Tagen haben sich die ukrainischen Streitkräfte jedoch aus mehreren Richtungen der Region genähert und dabei auf ihre erfolgreichen Angriffe in Charkiw und Donezk gestartet. 

Bundesregierung: Elf Millionen Euro für ukrainische Winterausrüstung

+++ 12.35 Uhr: In Anbetracht des nahenden Winters hat die deutsche Bundesregierung nach Informationen des Spiegel ein weiteres Paket zur Unterstützung der Ukraine geschnürt. Als Reaktion auf die Bitte aus Kiew will Berlin möglichst schnell für insgesamt 11 Millionen Euro Ausrüstung für den Winter liefern. Teil des Pakets sind 100.000 warme Unterziehjacken und weitere Winterbekleidung, 100 beheizbare Mannschaftszelte, Hunderte mobile Stromerzeuger und Nahrungspakete.

Bereits im Spätsommer hatte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow die Nato dringlich um Winterausrüstung für seine Truppen gebeten. Demnach werden Uniformen für 200.000 Soldaten benötigt, wie aus einem an Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg adressierten Brief hervorgeht. Damals meldeten mehrere andere Bündnispartner, sie wollten ähnlich wie Deutschland Winterpakete zusammenstellen.

Krim-Brückenexplosion: Kertsch-Brücke wieder passierbar

+++ 11.50 Uhr: Die Explosionsschäden an der Kertsch-Brücke zwischen Russland und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim dürfte nach Ansicht britischer Experten die Kapazität der Straßenverbindung erheblich verringert haben. Zwei der vier Fahrspuren seinen auf einer Länge von 250 Metern eingestürzt. Die anderen beiden Spuren würden aber wahrscheinlich wieder genutzt, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des britischen Verteidigungsministeriums.

Unklar sei derweil, wie schwer die daneben verlaufende Schienenverbindung beschädigt ist, „aber jegliche schwere Störung ihrer Kapazität wird höchstwahrscheinlich einen erheblichen Einfluss auf die bereits angespannten Fähigkeiten Russlands haben, seine Kräfte in der Südukraine zu versorgen“, so die Mitteilung.

+++ 10.00 Uhr: Die 19 km lange Brücke von Kertsch, eine wichtige Versorgungsroute für die russischen Streitkräfte, wurde am Samstag (08. Oktober 2022) von einer Explosion getroffen, bei der drei Menschen ums Leben kamen. Der Verkehr auf der wichtigen Straßen- und Eisenbahnbrücke, die Russland mit der Krim verbindet, soll bereits Stunden nach der teilweisen Zerstörung wieder aufgenommen worden sein. Dies berichtete der stellvertretende russische Ministerpräsident Marat Chusnullin.

Die Brücke, die als Symbol für die Annexion der Halbinsel Krim durch den Kreml im Jahr 2014 gilt, ist eine wichtige Versorgungsroute für die in der Ukraine kämpfenden russischen Streitkräfte. Sie wurde mit großem Tamtam vom russischen Präsidenten Wladimir Putin eröffnet. Dieser ordnete am Samstag verschärfte Sicherheitsvorkehrungen für die Brücke und die Infrastruktur zur Versorgung der Krim mit Strom und Erdgas an. Darüber hinaus kündigte er eine Ermittlung nach Täter und Tathergang an.

Örtliche Beamte hatten bereits früher am Tag mitgeteilt, dass die Brücke für den Autoverkehr wieder geöffnet worden sei, wobei die Fahrzeuge einer strengen Kontrolle unterzogen werden. Der Bahnbetreiber Grand Service Express teilte mit, dass die ersten Züge die Halbinsel in Richtung Moskau und St. Petersburg verlassen hätten.

Krim-Brückenexplosion könnte „erhebliche“ Auswirkungen auf russische Truppen haben

+++ 09.30 Uhr: Die Brücke Kertsch ist die einzige sichere Landverbindung der Krim zu Russland. Die Explosionsschäden an der Brücke könnten „erhebliche“ Auswirkungen auf Russlands im Süden „bereits angespannte Fähigkeit, seine Streitkräfte aufrechtzuerhalten“ haben. Dies geht aus britischen Geheimdienstinformationen hervor.

Das britische Verteidigungsministerium erklärte, die Explosion werde Präsident Wladimir Putin „wahrscheinlich sehr berühren“, da sie nur wenige Stunden nach seinem 70. Geburtstag stattfand. Putin selbst hatte die Brücke gesponsert und eröffnet, die Baufirma gehört einem Jugendfreund Putins.

Der Bahnübergang der Brücke habe während der russischen Invasion der Ukraine eine Schlüsselrolle beim Transport schwerer Militärfahrzeuge an die Südfront gespielt, so das britische Verteidigungsministerium. Das Ausmaß der Beschädigung des Bahnübergangs sei ungewiss, aber jede ernsthafte Unterbrechung seiner Kapazität würde die russischen Streitkräfte im Süden der Ukraine „höchstwahrscheinlich“ erheblich beeinträchtigen, hieß es.

Ukrainisches Militär zerstört Munitionsdepots und russischen Gefechtsstand im Süden der Ukraine

Update vom Sonntag, 9. Oktober, 09.00 Uhr: Angaben des ukrainischen Einsatzkommandos „Süd“ zufolge, haben ihre Streitkräfte am Abend des 08. Oktobers drei russische Munitionsdepots sowie einen Gefechtsstand im Süden der Ukraine zerstört. Darüber hinaus seien 83 russische Soldaten getötet und vier Panzer, vier Msta-B-Haubitzen, zwei 120-mm-Mörser und sieben gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden sein.

Ukrainische Luftabwehreinheiten hätten außerdem zwei russische Kamikaze-Drohnen und eine Orlan-10-Drohne in der Region Mykolaiv abgeschossen. Eine weitere Orlan-10 soll über der Oblast Odessa abgeschossen worden sein. Angaben von Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Evakuierungen in Cherson: Russland stellt sich auf „schwierige Zeit“ ein

+++ 18.30 Uhr: Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven bereiten die russischen Besatzer in dem von Moskau annektierten südukrainischen Gebiet Cherson die Evakuierung von Zehntausenden Zivilpersonen vor. Russischen Regionen seien zur Aufnahme von Kindern und Erwachsenen bereit, verkündete der Besatzungschef von Cherson, Wladimir Saldo, in seinem Telegram-Kanal.

Ein anderer Besatzungsvertreter, Kirill Stremoussow, räumte im russischen Staatsfernsehen ein, seine Verwaltung stelle sich auf „eine schwierige Zeit“ ein. Zugleich sprach er mit Blick auf die geplanten Evakuierungen von „Erholungs-Einladungen“ russischer Regionen an Kinder, Eltern und Ältere.

Russische Verluste: Soldaten fühlen sich wie „Kanonenfutter“

+++ 17.15 Uhr: Der ukrainische Sicherheitsdienst veröffentlichte ein abgehörtes Gespräch, in dem sich ein russischer Besatzer darüber beschwert, dass sich die russischen Streitkräfte wie „Kanonenfutter“ fühlen. Es fehle ihnen nicht nur an Munition, ihre Artilleriebeobachter, die sich hinter der Frontlinie aufhalten, würden mit ihrem Feuer zudem oft ihre eigenen Kräfte treffen – während die ukrainische Armee die Stellungen der Besatzer mit großer Präzision treffe. Die Russen würden zwar versuchen, die Initiative auf dem Schlachtfeld zu ergreifen. Doch die Streitkräfte der Ukraine ließen dies nicht zu und töteten die Angreifer in großer Zahl.

+++ 13.28 Uhr: Bei der Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind nach russischen Angaben mindestens drei Menschen gestorben. Das nationale Ermittlungskomitee teilte am Samstag mit, dass die Leichen aus dem Wasser gezogen worden seien. Es handele sich um vorläufige Angaben, hieß es. Die Menschen sollen in Fahrzeugen gesessen haben, als am Morgen auf der Autostrecke der Krim-Brücke ein vom Festland kommender Lastwagen explodiert sei. 

Schwere Verluste für Russland: „Der Morgen war noch nie so ein schöner“

+++ 12.45 Uhr: In der Ukraine sind die Bilder von der brennenden und zerstörten Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit Jubel aufgenommen worden. „Krim. Die Brücke. Der Anfang“, schrieb der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, am Samstag bei Twitter. „Alles Illegale muss zerstört werden, alles Gestohlene muss an die Ukraine zurück.“ Podoljak sagte aber nicht explizit, dass die Ukraine verantwortlich sei für die Explosionen und den Brand auf der Brücke.

Die Internetzeitung Ukrajinska Prawda berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise in Kiew, dass der Geheimdienst SBU hinter der Spezialoperation stecke. Der SBU bestätigte das nicht, veröffentlichte aber wie viele offizielle Stellen in der Ukraine in den sozialen Netzwerken Aufnahmen von der brennenden Brücke - und stellte ein Gedicht dazu.

Postchef Ihor Smyljanskyj kündigte im Nachrichtenkanal Telegram den Druck einer Sondermarke von der Brücke an. „Der Morgen war noch nie so ein schöner. Zu diesem Feiertag bringen wir eine neue Marke heraus, mit der Krimbrücke - oder vielmehr mit dem, was von ihr übrig ist.“ Zuvor hatte die ukrainische Post schon eine Briefmarke des zerstörten russischen Kreuzers Moskwa der russischen Schwarzmeerflotte herausgebracht.

Schwere Verluste für Russland: Autobombe löst Großbrand auf der Krim-Brücke aus

+++ 12.00 Uhr: Die Brücke über die Straße von Kertsch ist die wichtigste Straßen- und Bahn-Verbindung zwischen dem russischen Festland und der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim. Das 19 Kilometer lange Bauwerk war im Mai 2018 von Kreml-Chef Wladimir Putin persönlich eingeweiht worden, der damals demonstrativ als erster in einem Lastwagen an der Spitze einer Fahrzeugkolonne über die neue Brücke fuhr. Vier Jahre zuvor hatte Russland die Krim annektiert.

Im Dezember 2019 folgte dann die Einweihung der Bahnverbindung über die Brücke – ebenfalls durch Putin persönlich. Der Kreml-Chef lenkte damals einen Zug über das Bauwerk. Russland hatte den Milliardär Arkadi Rotenberg, einen Judo-Partner von Putin, mit dem 2016 begonnenen Bau der Brücke beauftragt.

Update vom Samstag, 8. Oktober, 10.00 Uhr: Auf der Krim wurde Brücke durch einen Großbrand zerstört. Russlands Anti-Terror-Organisation macht eine Autobombe für das Feuer verantwortlich. Die Brücke, die das russische Festland und die Krim verbindet, nutzten die Russen zuletzt häufig für Waffentransporte.

Um die Sachverhalte genau aufzuklären, ließ der russische Präsident eine Kommission einsetzen. Einige Tanks eines Güterzuges sollen bei dem Vorfall in Brand geraten sein.

Schwere Verluste für Russland: Ukraine trifft acht Waffenlager und drei Flugabwehrsysteme

+++ 22.45 Uhr: Seit Beginn der jüngsten Gegenoffensive haben die ukrainischen Streitkräfte nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj fast 2500 Quadratkilometer von den russischen Truppen zurückerobert. „Allein diese Woche haben unsere Soldaten 776 Quadratkilometer im Osten unseres Landes und 29 Siedlungen befreit, darunter sechs in der Region Luhansk“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Insgesamt seien seit dem Beginn der Gegenoffensive „schon 2434 Quadratkilometer von unserem Land und 96 Siedlungen befreit worden“. Die Ukraine hat in den vergangenen Tagen einen zweiten bedeutenden Vorstoß unternommen, um Gebiete in der nordöstlichen Region Charkiw zurückzuerobern sowie im Süden nahe der russisch kontrollierten Stadt Cherson.

Mitte September hatte Selenskyj erklärt, in ihrer ersten Gegenoffensive hätten die ukrainischen Streitkräfte fast 6000 Quadratkilometer russisch besetzten Gebiets wieder zurückerobert.

Schwere Verluste für Russland: Ukraine trifft acht Waffenlager und drei Flugabwehrsysteme

+++ 22.35 Uhr: Die ukrainischen Truppen wehrten laut Angaben des Generalstabsberichts auch an diesem Tag russische Angriffe auf zahlreiche Siedlungen ab. Ukrainische Flugzeuge führten dem Bericht zufolge im Laufe des Tages elf Luftangriffe durch. Es wurde bestätigt, dass acht Gebiete mit konzentrierten russischen Waffen und Ausrüstungen sowie drei Flugabwehrsysteme getroffen wurden.

Darüber hinaus schossen die ukrainischen Luftabwehrkräfte laut ukrainischem Generalstab zwei Drohnen und zwei Hubschrauber der russischen Streitkräfte ab. Die ukrainischen Raketentruppen und die Artillerie trafen zudem ein Gebiet, in dem russisches Militärpersonal, Waffen und Ausrüstung konzentriert waren, einen Pontonbrückenübergang und ein System zur elektronischen Kriegsführung.

Schwere Verluste für Russland: Ukraine tötet 350 russische Soldaten

+++ 16.32 Uhr: Das ukrainische Verteidigungsministerium hat aktuelle russische Verluste im Ukraine-Krieg gemeldet. 350 Soldaten sind im Vergleich zum Vortag gefallen. Außerdem seien diverse Fahrzeugarten zerstört worden, heißt es.

Schwere Verluste für Russland: Kreml-Berater kritisiert Militär

+++ 11.30 Uhr: Ein hochrangiger, vom Kreml eingesetzter Beamter in der teilweise besetzten ukrainischen Region Cherson hat am Donnerstag (6. Oktober) russische Militärs scharf kritisiert. In jüngster Vergangenheit häufen sich die Berichte über Kritik an den Militärs angesichts der zunehmenden militärischen Verluste Moskaus.

„Viele sagen, dass der Verteidigungsminister, der die Dinge so weit kommen ließ, sich einfach wie ein [echter] Offizier erschießen sollte“, sagte Kirill Stremousov, der amtierende Gouverneur der von Russland eingesetzten Verwaltung von Cherson, in einem vierminütigen Video, das am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht wurde.

Stremousov merkte weiter an, dass seine harsche Kritik nicht an das gesamte russische Verteidigungsministerium gerichtet sei, sondern an eine Handvoll „ungeschickter Kommandeure“. Die ukrainischen Streitkräfte sind in den letzten Tagen offenbar in der südlichen Region Cherson weit vorgerückt und haben eine Reihe strategisch wichtiger Städte zurückerobert.

News zum Ukraine-Krieg: Russland verliert mehr als 500 Quadratkilometer Land

Erstmeldung vom 7. Oktober 2022: Kiew – Im Ukraine-Konflikt büßt Russland immer mehr Landgewinne ein. „Seit dem 1. Oktober wurden allein in der Region Cherson mehr als 500 Quadratkilometer Land und dutzende Ortschaften befreit“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend (6. Oktober).

Moskau verurteilte derweil Äußerungen Selenskyjs, der in einem Interview von „Präventivschlägen“ der Nato gegen Russland gesprochen hatte. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sah darin laut der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti den „Aufruf zum Beginn eines neuen Weltkriegs mit ungeheuerlichen und unvorhersehbaren Folgen“. Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten erklärte daraufhin auf Facebook, Selenskyjs Aussagen hätten sich auf präventive Sanktionen und nicht auf präventive Angriffe bezogen.

News zum Ukraine-Krieg: Biden warnt vor „Apokalypse“

Angesichts der russischen Drohungen mit einem möglichen Atomwaffen-Einsatz im Ukraine-Krieg hatte US-Präsident Joe Biden vor der Gefahr einer „Apokalypse“ gewarnt. Das Risiko einer nuklearen „Apokalypse“ sei so hoch wie zuletzt zu Zeiten des damaligen Präsidenten John F. Kennedy und der Kubakrise 1962, sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Spendenveranstaltung der Demokraten in New York. Moskau warf der Ukraine derweil den „Aufruf zum Beginn eines neuen Weltkriegs“ vor.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte in einer Fernsehansprache am 21. September mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Fachleuten zufolge würde es sich dabei höchstwahrscheinlich um Angriffe mit taktischen Atomwaffen handeln. Deren Sprengkraft ist kleiner als die von strategischen Atomwaffen. Biden warnte jedoch, ein taktischer Atomangriff berge dennoch das Risiko großflächiger Auswirkungen. (Jan Wendt/Nadja Austel mit dpa/afp)

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