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„Nicht genügend Ärzte“: Russischer Politiker gibt Einblicke in Russlands Verluste

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Von: Teresa Toth

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Leonid Slutsky versprach, sich mit dem Außenministerium über die Probleme zu beraten.
Leonid Sluzki versprach, sich mit dem Außenministerium über die Probleme zu beraten. © Sergei Fadeichev/imago

Dem russischen Militär fehlt es im Ukraine-Krieg an Ressourcen. Das räumt nun auch ein russischer Außenminister ein – vor allem Ärzte gebe es zu wenige.

St. Petersburg – Das russische Militär hat im Krieg bereits viele Verluste erlitten. Der Armee mangelt es an Soldaten, Ausrüstung und Verpflegung. Aber auch fehlende Ärzte stellen im Ukraine-Konflikt ein großes Problem dar – das gab nun der Duma-Abgeordnete Leonid Sluzki überraschend offen zu.

Nach einem Treffen mit Müttern russischer Soldaten am Samstag (16. November) in St. Petersburg räumte er ein, dass dem russischen Militär nicht ausreichend Ärzte zur Versorgung der Soldaten zur Verfügung stünden. „Es gibt nicht genügend Ärzte in den Militäreinheiten; jeder sagt das. Ich kann nicht sagen, dass es sie überhaupt nicht gibt. Aber sie sind dort praktisch nicht zu sehen“, so Sluzki bei einem Treffen des Außenausschusses.

Russland im Ukraine-Krieg: Neben fehlenden Ärzten mangelt es auch an Ausrüstung

Viele Soldaten kritisierten in der Vergangenheit bereits die fehlende Versorgung und Ausstattung. So berichtete Olga Sujetina, Ziehmutter eines Soldaten, der durch die Teilmobilisierung zum Kampfeinsatz in der Ukraine eingezogen wurde, ihr Sohn habe gesagt, dass es massiv an Ausrüstung mangele. „Es gibt nichts; sie haben Charkiw verlassen, es gab Null, es gab nicht einmal Plastik, um die Schützengräben abzudecken“, so die Mutter.

Sluzki betonte, dass er die Probleme der mangelnden Ausstattung mit dem Verteidigungsministerium zeitnah besprechen werde. Allerdings müsse man sich „im Klaren sein, dass die ganze Welt uns beobachtet.“ Wenn Dinge wie Socken oder Ärzte fehlten, würde das Fragen aufwerfen, die nur schwer zu beantworten seien, so der Chef der rechtsextremen Partei LDPR.

Auch Präsident Wladimir Putin traf sich mit den Müttern getöteter und derzeit kämpfender Soldaten. Anlass dessen war, dass am Sonntag (27. November) in Russland Muttertag gefeiert wird. Die Männer seien einen Heldentod gestorben, sagte er laut übereinstimmenden Medienberichten. Außerdem betonte er, dass in den Medien oft ein verzerrtes Bild von Russlands Militäreinsatz zu sehen sei. Im Fernsehen und Internet seien viele Falschmeldungen und Lügen zu hören. Belege dafür legte Putin nicht vor. (tt/dpa)

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