Update vom 4. November, 17.50 Uhr: Es gleicht einem Skandal: Amtsinhaber Donald Trump hatte am Mittwoch angekündigt, er wolle eine weitere Auszählung der Stimmen vom Obersten Gerichtshof des Landes stoppen lassen. Während sich der Herausforderer Joe Biden innerhalb des Wahlkampftages bislang zurückgehalten hatte, wies sein Wahlkampfteam die Aussagen als „skandalös“ und „beispiellos“ zurück.
Ganz anders als Donald Trump, hatte dieser den Wahlsieg doch bereits für sich bereits beansprucht. Auch ein „Betrug an der Nation“ wurde durch Trump ins Spiel gebracht. Joe Biden selbst erklärte auf Twitter: „Wir werden nicht ruhen, bis nicht alle Stimmen ausgezählt sind“. Geht es nach Experten könnte der Herausforderer dabei gute Karten haben, demnach soll die Mehrheit der Briefwähler für Biden gestimmt haben. In manchen Bundesstaaten - unter anderem im besonders umkämpften Pennsylvania - werden Briefwahlstimmen mit Poststempel vom Wahltag auch dann angenommen, wenn sie einige Tage nach der Wahl bei den Behörden eingehen.
Wie CNN berichtet, sei das Biden-Team auch optimistisch, dass der Herausforderer die Bundesstaaten Pennsylvania und vielleicht auch North Carolina für sich entscheiden könne.
Update vom 4. November, 12.41 Uhr: Nachdem Trump sich in den frühen Morgenstunden (MEZ) zum voreiligen Wahlsieger erklärt hat, regierte Bidens Team mit einem scharf formulierten Statement. Jen O’Malley Dillon, eine Sprecherin des demokratischen Kandidaten, sagte Trumps Äußerungen seien „ungeheuerlich, beispiellos und falsch“. Das sagte sie dem US-Sender CNN. Das Statement wurde auf CNN veröffentlicht. „Es war empörend, weil es ein offener Versuch ist, den amerikanischen Bürgern ihre demokratischen Rechte wegzunehmen“ , stellt sie klar. Man werde nicht aufhören, die Stimmen zu zählen.
Update vom 4.November, 7.07. Uhr: Nach Trumps umstrittenem Tweet, in dem er fälschlicherweise behauptete, man versuche „die Wahl zu stehlen“, reagiert Joe Biden. Zumindest indirekt. Er erklärt auf dem Kurznachrichtendienst, dass es weder an ihm noch an Trump liege, das Ergebnis der Wahl zu verkünden. Das könnten allein die Wähler. Auch wenn er damit nicht direkt auf den Tweet seines Widersachers eingeht, ist diese Nachricht eine klare Botschaft.
Update vom 4. November, 6.42 Uhr: Der demokratische Herausforderer Joe Biden meldet sich persönlich zu Wort und äußert sich optimistisch. Er glaubt: „ Wir sind auf dem Weg zum Wahlsieg“. Er mahnt aber auch zur Geduld, sagt man müsse abwarten bis „jede einzelne Stimme“ ausgezählt sei. Besonders freut er sich über den voraussichtlichen Sieg in Arizona und ist auch bei den Swing States ist er positiv gestimmt. Er bedankt sich in der langwierigen Wahlnacht für die Geduld der Wähler.
Update vom 4. November, 4 Uhr: Noch herrscht Unklarheit über den Ausgang der US-Wahl 2020. In Ohio sah es zunächst so aus, als würde der Demokrat Joe Biden besser als erwartet abschneiden, in Florida standen die Zeichen eher auf einen Sieg für Donald Trump. In Umfragen hatten die Kandidaten in beiden Staaten eng beieinander gelegen.
Während Donald Trump die Geschehnisse in der Wahlnacht mit seiner Familie und seinem Team im Weißen Haus verfolgt, hatte sich Joe Biden mit seiner Familie in sein Zuhause zurückgezogen. Von dort animiert der Herausforderer des amtierenden US-Präsidenten seine Anhänger über Twitter noch immer ihre Stimme abzugeben. Aufgrund der Zeitverschiebung kann in einigen Bundesstaaten noch immer gewählt werden. „Stay in line!“, motivierte der Herausforderer seine Anhänger über Twitter.
Wegen der Corona-Pandemie ist es in diesem Jahr schwierig, den Auszählungsstand während der Wahlnacht einzuschätzen. Viele Biden-Anhänger hatten erklärt, per Briefwahl abstimmen zu wollen. Wähler von Präsident Trump wollten eher am Wahltag ihr Votum abgeben. Die Bundesstaaten haben unterschiedliche Methoden dafür, wann sie welche Stimmen auszählen, sodass große Umschwünge im Laufe der Wahlnacht möglich sind.
Update vom 3. November, 23.05 Uhr: Während sich Donald Trump an diesem Tag größtenteils im Weißen Haus aufhält, spricht Biden im umkämpfen Bundesstaat Pennsylvania. Dabei besuchte er in seiner Heimatstadt Scranton auch das Haus, in dem er seine ersten Lebensjahre verbrachte. Am Nachmittag (Ortszeit) erklärte Biden, den restlichen Abend nun zu Hause mit seiner Familie zu verbringen. Noch immer ist nicht klar, ob der Herausforderer von US-Präsident Donald Trump im Falle einer Niederlage noch in der Nacht eine Rede halten wird.
Einen kleinen Erfolg konnte Biden bereits für sich verzeichnen, auch wenn die Wahllokale größtenteils erst in wenigen Stunden schließen. Denn bereits zu Beginn des Tages lag das Ergebnis eines Ortes vor - und alle wählten einstimmig Joe Biden. In Dixville Notch in New Hampshire gaben die insgesamt fünf Wahlberechtigten Einwohner ihre Stimme bereits kurz nach Mitternacht ab (Ortszeit). Auch wenn diese Stimmen am Ende nicht den Ausgang der US-Wahl entscheiden werden, Joe Biden dürfte es allemal freuen.
Update vom 3. November, 21.32 Uhr: Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, hat vor Anhängern in Philadelphia gesprochen und ihnen noch einmal Mut gemacht: „Wir wählen Hoffnung statt Angst. Wir wählen die Wahrheit statt Lügen. Wir wählen Wissenschaft statt Fiktion“, rief Biden einigen Dutzend Menschen in der Großstadt im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania durch ein Megafon zu. „Ich verspreche Euch, ich werde meine Worte Euch gegenüber niemals brechen.“
Update vom 3. November, 16.22 Uhr: Joe Biden hat den Wahltag mit einem Besuch in der Kirche und dem Grab seines verstorbenen Sohnes Beau begonnen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press. Biden, seine Frau Jill und die Enkeltöchter Finnegan und Natalie machten am frühen Morgen einen Zwischenstopp in der Kirche St. Joseph's on the Brandywine in Delaware. Bidens Sohn Beau verstarb 2015 an den Folgen eines Hirntumors.
Im Anschluss wird Biden in seiner Heimatstadt Scranton und in Philadelphia erwartet. In beiden Städten will er sich mit Wählern treffen. Pennsylvania ist ein wichtiger Swing State und spielt eine zentrale Rolle auf dem Weg in das Weiße Haus. Beide Städte haben sowohl strategische als auch symbolische Bedeutung: In Philadelphia will Biden insbesondere schwarze Wähler mobilisieren, seine Jugend in der Arbeiterstadt Scranton hatte er im Zuge des Wahlkampfes immer wieder erwähnt. In Scranton besuchte Biden auch das Haus, in dem er aufgewachsen war. Hier schrieb er an die Wand: „Von diesem Haus in das Weiße Haus, mit Gottes Gunst“.
Update vom 3. November 2020, 12.20 Uhr: Der Demokrat Joe Biden möchte der nächste US-Präsident werden. Der Herausforderer von Donald Trump kann auch schon den ersten Erfolg bei der US-Wahl 2020 verzeichnen. Er hat die Abstimmung in dem Dorf Dixville Notch, in dem traditionell zuerst gewählt wird, mit 5 zu 0 Stimmen gewonnen.
Erstmeldung vom 21. Oktober 2020:
München / Washington, D.C. - Bei der Wahl des Präsidenten am 03. November 2020 entscheidet sich nicht nur die Zukunft der USA. Der Termin schlägt auch international hohe Wellen. Einer der Kandidaten ist Joe Biden, ehemaliger Vizepräsident des Landes und Hoffnungsträger vieler Amerikaner. Hier erfahren Sie am Wahlabend, wie der Kandidat auf die den aktuellen Stand der Präsidentschaftswahl reagiert und wer der nächste US-Präsident wird.
Die volle Bandbreite der Nachrichten finden Sie am Tag der US-Wahl 2020 bei uns im Live-Ticker, genau wie die fortlaufend aktualisierten Ergebnisse der Präsidentschaftswahl und Kongresswahl. Auch Hochrechnungen, Zwischenergebnisse und den aktuellen Stand der Kandidaten, finden Sie bei uns.
Joe Biden gibt sich in Vorbereitung auf die US-Wahl 2020 gerne als Mann des Volkes - gefühlsbetont und verständnisvoll reagiert er auf Lob und Kritik. Trotzdem wird er, im Gegensatz zu Donald Trump*, als ausgeglichen und pragmatisch gesehen. Themen seines Wahlkampfes betreffen zum einen den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung.
Zum anderen wird auch die aktuelle Vorgehensweise zur Corona-Pandemie in den USA* von Biden immer wieder thematisiert und hart kritisiert. „Und was tut er? Nichts”, sagte der Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei* in einem TV-Duell über den amtierenden US-Präsidenten.
Von 2009 bis 2017 war Joe Biden der Vizepräsident an Barack Obamas Seite. Zusammen verwirklichten sie ein Herzensprojekt: den Ausbau des Gesundheitssystems in den USA. Darüber hinaus sorgte der Kandidat der Präsidentschaftswahl 2020 gegen Ende seiner ersten Amtszeit für Aufruhr, da er sich für landesweite gültige homosexuelle Ehen aussprach. Unterstützt wurde er dabei ebenfalls von Obama.
Im Verlauf seines Wahlkampfes gab Joe Biden bekannt, dass Kamala Harris* bei einem Wahlsieg die Stelle seiner Vizepräsidentin übernehmen werde. Die beiden treten bei der US-Wahl 2020 vor allem gegen Donald Trump und Mike Pence an - und mussten während der Wahlkampfphase bereits einiges einstecken.
„Die Biden-Familie ist ein kriminelles Unternehmen“, sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt. Wie nicht anders zu erwarten, lässt der Präsident kein gutes Haar an seinen Kontrahenten. Mehrfach attackiert er dabei nicht nur die Politiker selbst, sondern unter anderem auch Bidens Familie.
Aber auch Biden wies von Beginn an auf Trumps Fehler hin. Bei einer Rede im Rathaus von Philadelphia Mitte 2020 sagte Präsidentschaftskandidat Joe Biden: „Sein Narzissmus ist wichtiger geworden als die Nation, die er führt.“ Und weiter: „Dieser Präsident heute ist Teil des Problems und er beschleunigt es noch.“
Auch die Schritte von US-Präsident Trump am Tag der US-Wahl begleiten wir in einem eigenen Ticker. (jey) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.