Briefwahl bei der Bundestagswahl 2021: Alle Infos zur vorzeitigen Stimmabgabe
Die Briefwahl wird bei der Bundestagswahl 2021 eine große Rolle spielen. Wie kann man die Unterlagen beantragen? Welche Frist müssen Wähler beachten?
Hamm - Die Tage bis zur Bundestagswahl 2021* werden immer weniger. Am 26. September wählt Deutschland ein neues Parlament, das in der Folge bestimmt, wer neuer Bundeskanzler oder neue Bundeskanzlerin wird. Die amtierende Regierungschefin Angela Merkel (CDU) tritt nach 16 Jahren im Amt nicht wieder an, sodass ein Nachfolger gewählt werden muss. Als Kanzlerkandidaten gehen Armin Laschet* (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) ins Rennen.
Wahl | Bundestagswahl 2021 |
Termin | Sonntag, 26. September 2021 |
Ort | Deutschland |
Briefwahl bei der Bundestagswahl 2021: Alle Infos zur vorzeitigen Stimmabgabe
Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl befinden sich die Bundesbürger aktuell in der Entscheidungsfindung, welchen Direktkandidaten und welche Partei sie wählen werden. Doch für viele stellt sich eine weitere Frage: Wie gebe ich meine Stimme ab? Am Wahltag im Wahlbüro oder schon vorab per Briefwahl?
Die Briefwahl wird immer beliebter - nicht erst seit der Corona-Pandemie. Während es bei der Bundestagswahl 2002 noch knapp 19 Prozent Briefwähler gab, haben bei der bis dato letzten Wahl im Jahr 2017 schon fast 29 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Bei der Bundestagswahl 2021 wird der Anteil wohl noch einmal höher sein.
Die Städte in Nordrhein-Westfalen rechnen zumindest damit, „dass mehr Menschen als bisher ihre Stimme für die Bundestagswahl per Brief abgeben wollen“, sagte Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW. Als Grund führt Dedy vor allem Corona an. Viele Bürger wollten ohne Kontakte und Ansteckungsrisiko wählen. Aber die Kommunen seien gut auf die höhere Nachfrage vorbereitet. Es seien ausreichend Briefwahl-Unterlagen vorhanden - ebenso wie Kapazitäten für die Auszählung.
Bundestagswahl 2021: Wie funktioniert die Briefwahl?
Doch wie funktioniert die Briefwahl zur Bundestagswahl überhaupt? Dabei ist es möglich, seine Stimmen schon vor dem eigentlichen Wahltag - der Termin ist diesmal der 26. September 2021 - abzugeben und diese per Post an die jeweilige Stadt oder Gemeinde zu schicken oder persönlich bei der zuständigen Stelle abzugeben. Während bis 2008 noch eine Begründung für die Briefwahl erforderlich war, darf mittlerweile jeder Wähler frei entscheiden, wie er seine Stimmen abgeben möchte.
Wer seinen Wahlbrief per Post verschickt, muss darauf achten, dass er rechtzeitig bei der zuständigen Stelle ankommt. Wie der Bundeswahlleiter erklärt, muss er spätestens am Wahltag um 18 Uhr bei der Stadt oder Gemeinde vorliegen - also zu dem Zeitpunkt, an dem auch die Wahllokale schließen. Innerhalb Deutschlands muss für den Wahlbrief kein Porto gezahlt werden.
Doch nicht nur für den Eingang der Briefwahl-Unterlagen gibt es eine Frist, sondern auch für die Beantragung. Normalerweise müssen Wahlberechtigte sie spätestens bis zum Freitag vor der Wahl um 18 Uhr beantragen. Bei der Bundestagswahl 2021 ist das der 24. September. In Ausnahmefällen kann der Wahlschein auch noch am Wahltag selbst bis 15 Uhr angefordert werden - „zum Beispiel, wenn bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung der Wahlraum nicht oder nur unter nicht zumutbaren Schwierigkeiten aufgesucht werden kann“, heißt es beim Bundeswahlleiter.
Bundestagswahl 2021: Wie und wo kann man Briefwahl beantragen?
Apropos beantragen: Wie und wo können Bürger die Unterlagen für die Briefwahl überhaupt anfordern? Das müssen Sie bei der Verwaltung ihres Hauptwohnortes tun - entweder persönlich oder schriftlich. Die schriftliche Beantragung ist mit dem Vordruck auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung zur Bundestagswahl 2021 möglich, alternativ aber auch per E-Mail oder Fax. Viele Kommunen bieten zudem an, die Wahlunterlagen online zu beantragen.
Der Wahlbrief wird dann per Post an die Wohnanschrift des jeweiligen Wahlberechtigten geschickt - auf Antrag aber auch an eine andere Adresse (beispielsweise Hotel im Urlaub). Darin sind alle erforderlichen Unterlagen für die Briefwahl enthalten: ein Wahlschein, ein amtlicher Stimmzettel samt Umschlag, ein amtlicher Wahlbriefumschlag sowie ein Merkblatt mit allen wichtigen Hinweisen.
Alternativ zum Postversand können die Briefwahl-Unterlagen für die Bundestagswahl 2021 auch persönlich bei der jeweiligen Stadt- oder Gemeindeverwaltung abgeholt werden. Dann können die Wahlberechtigten auch gleich an Ort und Stelle ihre Stimmen abgeben. In den jeweiligen Büros muss es eine Möglichkeit geben, den Stimmzettel unbeobachtet auszufüllen und im Umschlag zu verschließen.
Um die Briefwahl zu beantragen, muss man nicht zwangsläufig darauf warten, dass seine Wahlbenachrichtigung im Briefkasten liegt. Unter Angabe von Name, Geburtsdatum und Anschrift können die Unterlagen auch schon vorher beantragt werden. Der Stichtag für die Wählerverzeichnisse ist nach Auskunft des NRW-Innenministeriums der 15. August, danach könnten die Kommunen die Briefwahlunterlagen verschicken. *wa.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.