3G in Bus und Bahn: Diese Corona-Regeln gelten für Fahrgäste
3G in Bus und Bahn: Für Ungeimpfte gibt es neue Corona-Regeln. Ohne negativen Test dürfen sie ÖPNV und Fernverkehr nicht mehr nutzen. Was gilt ab jetzt.
Hamm - Im Kampf gegen die eskalierende Corona-Krise kommen massive Einschränkungen auf die Menschen in Deutschland zu. Bund und Länder haben eine 3G-Regel für den ÖPNV und den Fernverkehr beschlossen. Heißt: Ungeimpfte sollen ohne negativen Corona-Test nicht mehr in Bus und Bahn mitfahren dürfen. Jetzt gibt es einen Stichtag.
Land | Deutschland |
Präsident | Frank-Walter Steinmeier |
Hauptstadt | Berlin |
3G in Bus und Bahn: Corona-Regeln verschärft - Fahrgäste müssen Testnachweis haben
Im Fokus der Entscheidungen beim Bund-Länder-Treffen am Donnerstag (18. November) standen vor allem Ungeimpfte. Für sie wird es bald ungemütlich werden. Im öffentlichen Nah- und Fernverkehr soll bundesweit die 3G-Regel eingeführt werden. Ungeimpfte Passagiere sollen ohne negativen Test keine Busse und Bahnen mehr benutzen dürfen - unabhängig von der weiter geltenden Maskenpflicht.
„Wer ein öffentliches Verkehrsmittel nutzt, muss dann entweder geimpft, genesen oder getestet sein“, heißt es in der Übereinkunft der Ampelfraktionen SPD, Grünen und FDP vor dem Beschluss.
3G-Regel in Bus und Bahn: Kontrolle schwierig
Das Problem einer solchen Maßnahme wäre dasselbe wie bei vielen anderen geplanten Corona-Regeln: die Kontrolle und Überwachung. Bus- und Bahnunternehmen reagierten daher zunächst zurückhaltend auf eine mögliche 3G-Regel im öffentlichen Verkehr.
Es müsse berücksichtigt werden, dass lückenlose Kontrollen in dem offenen System mit Millionen von Fahrgästen nicht möglich seien, hieß es aus dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen. „Gerade im Nahverkehr mit häufigem Fahrgastwechsel und Haltestellen in kurzen Abständen ist dies, wenn überhaupt, nur stichprobenartig umsetzbar“, sagte Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.
3G-Regel in ÖPNV und Fernverkehr: Kontrollen als Problem
Bei der Deutschen Bahn zeigt sich Unterstützung für die geplante Einführung der 3G-Regel im öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Die Bahn werde alles unternehmen, um in der sich zunehmend zuspitzenden Corona-Lage bei der Eindämmung der Pandemie konstruktiv mitzuwirken, hieß es am Montag aus Unternehmenskreisen. Wichtig seien aber einheitliche Regeln in der Branche und möglichst auch für die übrigen Verkehrsträger. Die Kontrolle von 3G müsse durch die zuständigen Behörden geregelt werden.

Rund um die 3G-Regel in Bussen und Bahnen ist eine Diskussion darum entbrannt, wer die nötigen Kontrollen durchführt. Die Eisenbahner-Gewerkschaft EVG sieht die Bundespolizei in der Pflicht. Die sieht das genau andersherum. „3G in Bus und Bahn müssen die DB und die anderen Verkehrsunternehmen mit ihren eigenen Sicherheitsdiensten und Zugbegleitern kontrollieren“, sagte Andreas Roßkopf, Vorsitzender des Bezirks Bundespolizei der Gewerkschaft der Polizei (GdP) dem rnd.
3G-Regel im ÖPNV: Kreise wehren sich
Die Landkreise stemmen sich gegen die geplante 3G-Regel im ÖPNV. „So richtig es ist, die Kontakte im öffentlichen Raum zu reduzieren, so falsch ist es, nicht umsetzbare Einschränkungen vorzunehmen“, sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die 3G-Regel wäre im öffentlichen Nahverkehr „praktisch nicht zu kontrollieren“.
Die neuen 3G-Regeln im Verkehrsbereich gelten voraussichtlich ab Mittwoch (24. November). Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums schränkte auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur allerdings ein, dass ein Inkrafttreten davon abhänge, wann das Gesetz vom Bundespräsidenten ausgefertigt und im Bundesgesetzblatt verkündet werde. Laut Gesetz tritt dieses am Tag nach der Verkündung in Kraft. Man rechne spätestens am Mittwoch damit, sagte die Sprecherin. Der Bundestag hatte die Neuregelung am Donnerstag beschlossen. Am Freitag stimmte auch der Bundesrat zu.
Für öffentliche Veranstaltungen könnte bald die 2G-plus-Regel gelten. Sie würde Einschränkungen auch für Geimpfte bringen. Vieles von dem, was in Deutschland debattiert wird, ist in anderen Ländern bereits Realität. In Österreich gilt seit dem 15. November ein Lockdown. *wa.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.