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2G-plus: Was hinter der neuen Corona-Regel in Deutschland steckt

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Von: Simon Stock

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Die Corona-Regeln sind strenger. Ab einer bestimmten Hospitalisierungsrate gilt in Deutschland die 2G-plus-Regel. Konsequenzen bringt das auch für Geimpfte.

Berlin - Im Kampf gegen die alarmierenden Corona-Zahlen gibt es neue Waffe präsentiert: 2G-plus. Diese neue Regel tritt im Freizeitbereich in Kraft, sobald die Hospitalisierungsrate in Deutschland über den Wert 6 steigt. Das beschloss die Bund-Länder-Konferenz am Donnerstag (18. November). (News zum Coronavirus)

NameJens Spahn
AmtBundesgesundheitsminister
Geboren16. Mai 1980 in Ahaus

2G-plus: Das bedeutet die Corona-Regel für Veranstaltungen

Die Corona-Krise verschärft sich vor dem Winter immer mehr. Täglich werden in Deutschland neue und alarmierende Rekorde bei Inzidenz und Infektionszahlen gemeldet. Es wird Zeit zum Gegensteuern, wenn nicht ein weiteres Weihnachten unter harten Regeln, womöglich sogar wieder Kontaktbeschränkungen, stattfinden soll.

Zu den Instrumenten, mit denen die Corona-Welle gebrochen werden soll, gehören Impfungen und Booster, bessere Kontrollen sowie jetzt auch - abhängig von der Hospitalisierungsrate - 2G-plus. Derweil setzt NRW in vielen Bereichen unabhängig von der Hospitalisierungsrate auf 2G-plus. Aber was bedeutet diese Regel? Und welche Einschränkungen bringt sie?

2G-plus heißt, dass nur noch Geimpfte und Genesene, die sich zusätzlich tagesaktuell testen lassen, Zugang zu öffentlichen Veranstaltungen bekommen. Es geht um Freizeit, Kultur, Sport, Gastronomie und Veranstaltungen – in Innenräumen – sowie körpernahe Dienstleistungen und Beherbergungen. Heißt: Der Status „geimpft“ oder „genesen“ allein reicht nicht mehr. Ungeimpfte hätten - anders als bei der vorherrschenden 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) mit 2G-plus dann überhaupt keine Chance mehr auf Teilnahme an Events.

2G-plus: Neue Regelung würde Einschränkungen auch für Geimpfte bringen

Die neue Corona-Regel greift, wenn die Hospitalisierungsrate über 6 steigt. Dann kann das betreffende Bundesland 2G-plus veranlassen.

Auf einer Tafel werden die Gäste eines Restaurants darauf hingewiesen, dass sie nur mit einem Impf- oder Genesenennachweis (2G) die Gaststätte besuchen dürfen. Nach dem Auslösen der Corona-Warnstufe will das Land die Einhaltung der strengeren Regeln vor allem in der Gastronomie kontrollieren. Mit der Warnstufe müssen Gäste, die ein Lokal besuchen möchten, einen Nachweis über Impfung, Genesung oder einen negativen PCR-Test vorweisen.
In der Corona-Krise gibt es nun härtere Regeln: Bald könnte bei Veranstaltungen in Deutschland die 2G-plus-Regel gelten. Das hätte Konsequenzen für Geimpfte. © Vanessa Reiber/dpa

„Das ist ein schwerer Schritt, aber ein Schritt, den wir gehen müssen“, sagte Noch-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, als er diese Maßnahme vorschlug. Die 3G-Regelung reicht nach seiner Auffassung nicht mehr. Außerdem könne man sich die laschen Kontrollen nicht länger leisten. „3G war zu oft Null G“, kritisierte er.

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt in seinem aktuellen Wochenbericht die Absage von Großveranstaltungen. RKI-Präsident Lothar Wieler sprach in Berlin von einer dramatischen Lage: „Es ist fünf nach zwölf.“ Er forderte, bei Großveranstaltungen über eine Reduzierung der Besucherzahlen oder eine Absage zu sprechen. „Am besten wäre es, wenn man bestimmte Großveranstaltungen absagen würde - ganz klar.“ Man solle auch in Erwägung ziehen, in besonders belasteten Regionen Bars oder Clubs zu schließen.

Nicht nur Deutschland kämpft mit eskalierenden Corona-Zahlen. In Österreich soll es bald einen Lockdown für Ungeimpfte geben. Die Inzidenzen liegen regional jenseits der 1000. Deutschland hat Österreich zum Hochrisikogebiet erklärt - mit Folgen für Urlauber. Auch in den besonders bei Menschen aus dem angrenzenden Nordrhein-Westfalen beliebten Niederlanden werden die Corona-Regeln deutlich verschärft.

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