Vodafone-Insider packt aus – Shops in NRW betrügen mit einfachem Trick

Betreiber von Vodafone-Shops in NRW setzen offenbar vereinzelt auf Betrug. Ein Insider packt jetzt gegenüber RUHR24 aus.
Dortmund – Nach den Betrugsvorwürfen gegen eine ganze Reihe von Shop-Betreibern von Vodafone in NRW*, sieht sich das Unternehmen nun mit weiteren Betrugsvorwürfen konfrontiert. Gegenüber RUHR24* hat nun ein ehemaliger Shop-Betreiber ausgepackt und fragwürdige Praktiken offengelegt. Vodafone selbst kenne die Maschen, so ein Sprecher, sehe Kunden aber davon nicht betroffen.
Unternehmen | Vodafone GmbH |
CEO | Hannes Ametsreiter |
Sitz | Düsseldorf (NRW) |
Vodafone: NRW-Shops betrügen das Unternehmen mit Fake-Retouren
Das Unternehmen, das in Deutschland seinen Hauptsitz in Düsseldorf hat, bezeichnet die Betrugsmasche einzelner Shop-Betreiber in NRW als „sattsam bekannten Buchungstrick“. Das Opfer seien dabei nicht etwa die Kunden, sondern Vodafone selbst.
Vereinfacht gesagt, gaben einzelne Franchise-Nehmer von Vodafone-Shops Verkaufspreise von Smartphones nicht voll an Vodafone weiter. Das geschah offenbar durch einen Buchungstrick.
Vodafone in NRW von Betrugsmasche betroffen – Insider packt aus
Beispiel: Verkauften die Shop-Betreiber ein Smartphone etwa für 100 Euro an einen Kunden und wurde selbiges Smartphone durch Vodafone später reduziert, etwa auf einen Euro, buchten einzelne Shop-Betreiber das Smartphone als Retoure zurück.
Dabei taten sie so, als hätte der Kunde das Handy zurückgegeben, was aber nie geschah. Das rückerstattete Geld für das Smartphone floss in schließlich die Tasche des Vodafone-Shop-Betreibers.
Vodafone in NRW geht gegen betrügerische Händler vor
Wie Volker Petendorf, Konzernsprecher von Vodafone, gegenüber RUHR24 angab, sei die Masche bekannt. Und: „Vodafone geht gegen Händler, die so verfahren, rigoros vor“, heißt es in seiner Stellungnahme. Kunden würden durch diesen Buchungstrick nicht geschädigt, sondern „einzig und allein Vodafone“, so Petendorf.
Das war bei den zuletzt bekannt gewordenen Betrugsfällen bei Vodafone in NRW* noch anders. So war durch einen weiteren Insider offengelegt worden, dass Shop-Betreiber Kunden unwissend Verträge untergejubelt hätten, was Vodafone später bestätigte. Dabei seien etwa Kunden mit schlechten deutschen Sprachkenntnissen betrogen worden.
Betrug von Vodafone-Kunden: Franchise-Nehmer in Shops sollen schuldig sein
Das Unternehmen gibt dabei an, dass der Betrug an Kunden nicht direkt von Vodafone, sondern von deren Franchise-Nehmern begangen worden sei. Diese Shop-Betreiber seien keine direkten Angestellten von Vodafone, sondern nur Zwischenhändler, die die Produkte des Mobilfunkhändlers vertreiben dürften und dafür Provisionen erhielten.

Zurück zur internen Betrugsmasche von Vodafone, von der das Unternehmen behauptet, seine eigenen Mitarbeiter hätten damit nichts zu tun, sondern nur die Franchise-Nehmer.
Vodafone-Angestellte sollen Shop-Betreiber zum Betrug angestiftet haben
Gegenüber RUHR24 gibt ein ehemaliger Shop-Betreiber an, Franchise-Nehmer seien von Vertriebsbeauftragten des Unternehmens, so etwas wie Gebietsleitern, zu dem Buchungstrick animiert worden. Also von Mitarbeitern, die direkt bei Vodafone angestellt sind. Mit dem Buchungstrick hätten sich die Gebietsleiter bereichern wollen.
Vodafone weist diese Vorwürfe gegenüber RUHR24 „auf schärfste“ zurück. Das Unternehmen habe keine Anhaltspunkte, das klare Dementi eines beschuldigten Vertriebsbeauftragten anzuzweifeln. Selbiges gelte für zwei weitere Vertriebsbeauftragten, die nicht mehr beim Unternehmen arbeiten. Vodafone kündigte indes an, gegen die Vorwürfe gerichtlich vorzugehen, wegen Verleumdung und übler Nachrede. *RUHR24 ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.