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Tod in Kita: Junge (2) erstickt bei Mittagsschlaf - Ermittlungen gegen Erzieherinnen

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Tragischer Todesfall: In Gelsenkirchen ist ein Kind beim Mittagsschlaf in einer Mini-Kita ums Leben gekommen. Die Ursache für das Unglück ist geklärt.

Update vom 1. September, 13.35 Uhr: Der zweijährige Junge, der am Montag in einer Kita in Gelsenkirchen umgekommen ist, ist in seinem Bett erstickt. Das habe die Obduktion des Kindes ergeben, sagte die zuständige Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens am Mittwoch. Die genauen Abläufe würden aber weiter untersucht, dazu sei derzeit keine Aussage möglich. Gegen die beiden Erzieherinnen (24 und 36) hat die Polizei ein Strafverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet.

StadtGelsenkirchen
Fläche104,8 km²
Bevölkerung260.654 (2019)

Die Erzieherinnen hatten den Jungen am Montag nach einem Mittagsschlaf in der Kita in Gelsenkirchen leblos aufgefunden. Er war reanimiert worden, aber kurz danach gestorben. Nach der Position, in der der Junge gefunden wurde, wird vermutet, dass er sich in einem Etagenbett eingeklemmt hatte.

Gelsenkirchen/NRW: Junge (2) in Etagenbett eingeklemmt

Der Junge habe in dem Etagenbett während seines Mittagsschlafes in der Kita unten gelegen und möglicherweise die Bodenplatte des darüberliegenden Bettes hochgedrückt. Dann sei sein Kopf vermutlich zwischen dem Bettrahmen und der Bodenplatte des oberen Bettes eingeklemmt worden, hatte ein Sprecher der Stadt am Dienstag geschildert. All dies beruhe aber auf Vermutungen.

Update vom 31. August, 18.14 Uhr: Die Ursache des Todes eines zweijährigen Jungen in einer Mini-Kita in Gelsenkirchen ist offenbar geklärt. Das Kind ist wohl erstickt, nachdem es sich in einem Etagenbett eingeklemmt hatte. Einzelheiten müsse aber eine Obduktion zeigen, wie ein Sprecher der Stadt Gelsenkirchen am Dienstag sagte. Jedoch bekräftige die Haltung, in der der Junge nach einem Mittagsschlaf leblos gefunden wurde, diese Vermutung.

Der Zweijährige habe in dem Etagenbett unten gelegen und offensichtlich die Bodenplatte des darüberliegenden Bettes hochgedrückt. Daraufhin sei sein Kopf wahrscheinlich zwischen dem Bettrahmen und der Bodenplatte des oberen Bettes eingeklemmt worden, erklärte der Stadtsprecher. Die Erzieher, die direkt vor dem Ruheraum gesessen hätten, hätten davon nichts gehört.

Gelsenkirchen/NRW: Junge (2) stirbt in Mini-Kita - Polizei nennt neue Details

Update vom 31. August, 10.10 Uhr: Die Polizei Gelsenkirchen hat neue Details zum Tod eines zweijährigen Jungen in einer Mini-Kita im Stadtteil Schalke veröffentlicht. Erzieher der Kita hatten den Jungen gegen 13.45 Uhr nach einem Mittagsschlaf in der Einrichtung leblos aufgefunden. Nach Reanimationsmaßnahmen brachte ein Rettungswagen das Kind in Krankenhaus, wo es kurz darauf starb. Die Ermittlungen zu den Umständen des Todesfalls dauern an.

Zur Ursache gab es am Dienstag zunächst keine Informationen. Der Junge würde, wie in solchen Fällen üblich, obduziert, sagte ein Stadtsprecher. Die Kita habe am Dienstag nicht geöffnet und werde auch sicher die ganze Woche geschlossen bleiben.

[Erstmeldung vom 30. August] Gelsenkirchen - Schreckliche Nachricht aus Gelsenkirchen (NRW): In einer städtischen Mini-Kita ist ein zweijähriger Junge ums Leben gekommen. Das teilte die Stadt am Montagabend mit. Sie sprach von einem Unfall.

Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) sprach in der Mitteilung von einem tödlichen Unglücksfall, der sich am Montagnachmittag (30. August) ereignet habe. „Ich bin zutiefst erschüttert über diesen tragischen Vorfall“, erklärte sie. Der genaue Unfallhergang müsse noch geklärt werden.

Gelsenkirchen/NRW: OB Karin Welge „erschüttert“

Zum Zeitpunkt des Unglücks hätten sich vier Kinder und zwei Erzieherinnen in der Einrichtung befunden. In den kind- beziehungsweise altersgerecht ausgestatteten Räumen einer Mini-Kita können nach Angaben der Stadt Gelsenkirchen insgesamt neun Kinder im Alter von unter drei Jahren von zwei Tagespflegepersonen betreut und dem jeweiligen Entwicklungsstand angepasst individuell gefördert werden.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. „Die Stadt Gelsenkirchen wird eng mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten und alles Notwendige tun, um den Vorfall vorbehaltlos aufzuklären“, sagte Anne Heselhaus, Vorstand für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration. Sie war am Nachmittag selbst vor Ort. „Das sind Eindrücke, die werde ich so schnell nicht los. Ich bin fassungslos“, wird sie in der städtischen Mitteilung zitiert.

Beziehungstat in Senden (NRW): Ein Mann tötete am Montag (30. August) seine Ehefrau (46) und floh. Nach Stunden stellte er sich der Polizei. (mit Material von dpa)

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