Derartige Übungen seien essenziell für die professionelle Arbeit der Spezialeinheit: „Die Gruppe setzt sich aus Mitgliedern verschiedener Feuerwehren im Kreis Soest zusammen, das heißt, dass die Einsatzkräfte nicht täglich miteinander arbeiten.“ Solche regelmäßigen Übungen seien „unerlässlich“, damit das Team zusammenwachse und die Arbeit auf einem derart professionellen Level funktionieren könne.
Oberreuter war durch einen Artikel unserer Redaktion über eine Übung an der Wiesenkirche in Soest neugierig geworden und hatte die Initiative ergriffen, um sich bei einer der nächsten Übungen selbst ein Bild der Truppe machen zu können. „Der Besuch brachte die wichtige Erkenntnis, dass die Gruppe gut ausgestattet, gut etabliert und für die Gefahrenabwehr im Kreis Soest und darüber hinaus wichtig ist.“ Die Höhenretter aus dem Kreis Soest rücken bei Einsätzen auch in weite Teile des Hochsauerlandkreises aus.
Vor allem angesichts „aufwachsender Windkraftanlagen, Bauwerken der Zementindustrie, Silos, etc.“ gebe es zunehmend Ansätze, durch die die Höhenretter weiter in die Prozesse eingebunden werden müssten. „Das zeigt die Einsatz-Frequenz der Gruppe bereits“, betonte die Dezernentin.
Für die Höhenretter war die Funkturm-Übung bei allem Ernst, den das Ausbildungs-Wochenende als Hintergrund hatte, ein Highlight: „Solch ein Objekt ist für die Ausbildung alles andere als alltäglich. Wir mussten auf das Wetter und vor allem die Windverhältnisse achten“, unterstrich Michael Gärtner, als Leiter der Gruppe.
Herausfordernd sei es beim Abseilen zudem gewesen, dass die Höhenretter freischwebend und nicht etwa mit den Füßen an einer Fassade abgestützt, Richtung Boden herabgelassen wurden. „Zudem war es interessant, zu beobachten, wie sich die Seile mit Blick auf die Dehnung auf solch einer langen Strecke verhalten, ebenso mussten die passenden Abseilgeräte genutzt werden, weil beim Durchlaufen des Seiles eine gewisse Hitze entsteht. Auch die Strahlung, die von den Antennen des Turms ausgeht, musste berücksichtigt werden.“
Dezernentin Ricarda Oberreuter betonte: „Wir brauchen die Höhenretter hier vor Ort. Es ist gut, dass sie hier verankert sind, um im Ernstfall nicht erst überörtlich angefordert werden müssen. Sie kommen, wenn das normale feuerwehrtechnische Equipment irgendwann am Ende ist und Hubrettungsgeräte wie Drehleitern nicht mehr ausreichen.“ Mit einer Drehleiter würde am Fernsehturm nicht einmal ein Drittel der Einsatzhöhe von Sonntag erreicht.