Streik bei Bus und Bahn in NRW: Millionen bekommen Auswirkungen zu spüren
In mehreren NRW-Städten stehen am Dienstag Bus und Bahn still. Die Gewerkschaft Verdi hat einen Streik angekündigt. Millionen sind betroffen.
Köln – Den Tarifstreit im öffentlichen Dienst spüren mittlerweile auch viele Menschen in ihrem Alltag. In NRW haben bereits in der vergangenen Woche Streiks bei Bus und Bahn in einigen Städten den ÖPNV lahmgelegt. Am Valentinstag geht es weiter. Nach Streiks in Städten wie Düsseldorf, Dortmund, Wuppertal, Solingen und Remscheid folgen am 14. Februar Warnstreiks unter anderem in Köln, Essen, Oberhausen oder Bonn.

Streik in NRW: Hier stehen Bus und Bahn am 14. Februar still
Der Streik wird am 14. Februar auf so viele Städte und Kreise in NRW ausgeweitet, so dass Millionen Menschen betroffen sein werden. Ein Überblick zu den bestreikten Verkehrsunternehmen:
- Streik bei der KVB in Köln: Am 14. Februar 2023 fahren keine Stadtbahnen mehr. Auch die meisten Busse fallen aus. Nur vereinzelt werden Busfahren angeboten, falls die entsprechenden Linien von Subunternehmen betrieben werden.
- Streik bei den Stadtwerken Bonn: Auch die SWB in Bonn erwischt es am Dienstag, 14. Februar. Dort fallen ebenfalls alle Bahnen und die meisten Busse aus.
- Streik bei der ASEAG in Aachen: Die Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG wird am Dienstag, 14. Februar, ganztägig bestreikt.
- Streik bei der Ruhrbahn in Essen und Mülheim an der Ruhr: Der Streik trifft am 14. Februar auch weite Teile des Ruhrgebiets. In Essen und Mülheim an der Ruhr stehen alle Busse und Bahnen still.
- Streik bei der STOAG Stadtwerke in Oberhausen: Am Dienstag wird bei der STOAG gestreikt. Laut STOAG fahren voraussichtlich „keine Straßenbahnen und nur sehr wenige Busse“. Auch die Schulbusse fallen aus.
- Streik bei Bogestra im Ruhrgebiet: Der Streik trifft auch die Bogestra und damit die Busse und Bahnen in Bochum, Gelsenkirchen und Witten. Am Dienstag steht dort ebenfalls alles still.
- Streik bei der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr: Im Ennepe-Ruhr-Kreis sind die Beschäftigten des ÖPNV am Dienstag, 14. Februar, ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen. „Das wird zu erheblichen Einschränkungen im Linien- und Schülerverkehr im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis führen“, kündigt der zuständige Verdi-Bezirk Südwestfalen an. Betroffen sind unter anderem die Städte Ennepetal, Hattingen, aber auch Wuppertal und Hagen.
- Streik bei der HCR in Herne und Castrop-Rauxel: Hier werden laut HCR-Angaben aufgrund des Streiks am Dienstag, 14. Februar, keine Busse fahren.
- Streik bei Vestische in Bottrop und dem Kreis Recklinghausen: Auch die Busse der Vestischen auf den Betriebshöfen in Herten und Bottrop bleiben am 14. Februar stehen.
- Streik bei der NIAG Niederrheinische Verkehrsbetriebe im Kreis Kleve, Kreis Wesel und Duisburg: Hier soll am Mittwoch, 15. Februar, gestreikt werden. „Hierdurch können Engpässe beim Personal entstehen, die leider zu Ausfällen von Fahrten führen. Der Betrieb von Tochter- und Subunternehmen ist hiervon nicht betroffen“, teilt das Verkehrsunternehmen mit. Neben unter anderem Moers oder Kamp-Lintfort sind davon auch Teile von Duisburg betroffen.
- Streik bei der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG): Am Mittwoch, 15. Februar, soll die MVG bestreikt werden. Das kündigte die Gewerkschaft Verdi am 13. Februar an. Welche Auswirkungen es genau geben wird, ist am Montagabend noch unklar. Aber die MVG sind unter anderem in Iserlohn, Hagen oder Lüdenscheid unterwegs.
Streik bei Bus und Bahn in NRW: Das steckt dahinter
Der Streik ist eine erste Reaktion der Gewerkschaft Verdi auf die bislang nicht erfolgreichen Verhandlungen im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes. Verdi fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro. Das betrifft nicht nur den ÖPNV, sondern auch viele andere Bereiche, wie Erzieherinnen und Erzieher, Menschen in Pflegeberufen, Feuerwehrleute oder Müllwerkerinnen und Müllwerker. Auch dort gab und gibt es aktuell immer wieder Streiks.
Am 24. Januar endete eine erste Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern ohne Ergebnis. Verdi-Sprecher bezeichneten den ersten Termin im Nachhinein als „absolut enttäuschend“. „Die Beschäftigten sind stinksauer“, sagte Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper, in der vergangenen Woche. Mit den Warnstreiks will Verdi den Forderungen nun Nachdruck verleihen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar angesetzt. (bs)