Hohe Spritpreise: Kanister nutzen? Wie viel Benzin und Diesel Sie bunkern dürfen
Benzin und Diesel sind extrem teuer. Wer eine günstige Tankstelle findet, füllt gerne auch noch den Reservekanister. Dabei sind allerdings Regeln zu beachten.
Hamm - Die Spritpreise in Deutschland sind hoch. Für Benzin und Diesel werden noch immer mehr als zwei Euro verlangt (Stand: 28. März). Wer eine günstige Tankgelegenheit gefunden hat, der füllt nicht nur seinen Tank bis zum Rand, sondern greift gerne auch mal auf Reservekanister zurück. Dabei gilt es aber einige Regeln zu beachten - es gibt eine Obergrenze. Der ADAC warnt.
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC) | Europas größter Verkehrsclub |
Mitglieder | 21,2 Millionen (2020) |
Präsident | Christian Reinicke |
Günstig tanken: Kanister nutzen? So viel Diesel und Benzin dürfen Sie mitnehmen
Privatpersonen dürfen in Deutschland für den persönlichen oder häuslichen Gebrauch maximal 240 Liter Kraftstoff im Auto transportieren. Die Menge muss allerdings verteilt sein auf mehrere Kanister, die maximal 60 Liter fassen. Darüber hinaus müssen die Kanister die sogenannte Reservekraftstoffkanister-Zulassung (RKK) erfüllen. Der ADAC empfiehlt jedoch aus Sicherheitsgründen, nicht mehr als 10 Liter Kraftstoff mitzunehmen.
„Um eine Gefährdung für die Insassen möglichst gering zu halten, sollte der Kanister so weit wie möglich von den Personen im Fahrzeug entfernt, also am besten im Kofferraum, gesichert verstaut werden“, teilt Europas größter Verkehrsclub auf seiner Homepage mit.
Reservekraftstoffkanister mit RKK-Zulassung: Das steckt dahinter
Reservekraftstoffkanister mit RKK-Zulassung sind fest verschließbar und bruchsicher. Sie haben Prüfungen auf Dichtheit, einen Falltest, eine hydraulische Innendruckprüfung und eine Wanddickenkontrolle hinter sich. Bis zu zweimal im Jahr prüft der TÜV alle zugelassenen Kanister. Reservekanister aus Kunststoff sind nach Angaben des Landesinstituts für Arbeitsgestaltung nur 5 Jahre zugelassen - gerechnet ab dem Herstellungsdatum. Ein entsprechender Stempel findet sich entweder auf dem Kanister oder auf der Verpackung.

Darauf müssen Sie allerdings achten: Wer die Obergrenze ausnutzt und mit 240 Litern Kraftstoff nach Hause fährt, bekommt spätestens dort ein Problem. Denn die Menge an Kraftstoff, die zu Hause gelagert werden darf, ist teilweise deutlich geringer. Laut ADAC ist die Lagerung nur in Kleingaragen erlaubt - geregelt durch die Garagenverordnungen der Länder. Für Nordrhein-Westfalen gilt: „In Kleingaragen dürfen bis zu 200 Liter Dieselkraftstoff und bis zu 20 Liter Benzin in dicht verschlossenen, bruchsicheren Behältern aufbewahrt werden.“ Der ADAC rät aus Sicherheitsgründen aber davon ab, da schnell entzündliche Dämpfe leicht aus den Reservebehältern entweichen können.
Hohe Spritpreise: Tanken im Ausland? Andere Länder, andere Regeln
Autofahrer aus NRW, die den schnellen Weg über die Grenze nutzen wollen, um in den Niederlanden, Belgien oder, mit einem Abstecher über Rheinland-Pfalz, Luxemburg vollzutanken, müssen allerdings andere Regelungen beachten, wenn Sie auch den Reservekanister füllen wollen.
So viel Sprit dürfen Sie in Deutschlands neun Nachbarländern in Reservekanistern mitnehmen (Quelle: ADAC) Werden die Vorgaben ignoriert, droht ein empfindliches Bußgeld, so der ADAC:
Belgien | 10 Liter |
Dänemark | 10 Liter |
Frankreich | 10 Liter |
Luxemburg | Mitnahme verboten |
Niederlande | 10 Liter |
Österreich | 10 Liter |
Polen | 20 Liter |
Schweiz | 25 Liter |
Tschechien | 10 Liter |
Der Krieg in der Ukraine (alle aktuellen Infos bei uns im News-Ticker) hat die Spritpreise in die Höhe schnellen lassen. Dabei setzt sich der Spritpreis zu einem Großteil aus diversen Steuern zusammen. Mineralölkonzerne, der Staat und Tankstellenbetreiber: Alle wollen am Kraftstoff verdienen.
Gibt es jetzt eine umweltschonende Alternative? Ein neues Hybrid-Wasserstoff-Auto aus Deutschland kann 1.000 km schaffen und soll das emissionsfreie Fahren revolutionieren. *wa.de und 24Rhein sind Angebote von IPPEN.MEDIA