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Leukämie-Hilfe für Rettungssanitäter aus NRW berührt viele Menschen

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Von: Daniel Schinzig

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Ein Rettungssanitäter erkrankt an Leukämie. Seine Kollegen von der Feuerwehr Arnsberg rufen per Social-Media zur Hilfe auf - und erreichen Zehntausende Personen.

Arnsberg - Eric Bestfater vom Rettungsdienst der Feuerwehr Arnsberg in NRW kann es noch immer nicht richtig fassen. Der Social-Media-Aufruf für einen an Leukämie erkrankten Freund und Kollegen wurde nur wenige Tage, nachdem er online gestellt worden war, von weit mehr als 50.000 Menschen gesehen. „Man kann hier schon nicht mehr von einem Schneeball-Effekt reden, sondern von einer Lawine“, zeigte sich Bestfater im Gespräch mit sauerlandkurier.de begeistert.

Hilfsaktion für schwerkranken Rettungssanitäter wird zur Social-Media-Lawine

Kurz vor Weihnachten 2022 bekam der Rettungssanitäter David aus Schwerte die Diagnose Leukämie. Ein weiterer Schicksalsschlag, nachdem bei ihm bereits Jahre zuvor Lymphknotenkrebs festgestellt worden war. Durch eine Stammzellenspende kann dem 34-Jährigen das Leben gerettet werden. Dafür muss aber ein geeigneter Spender gefunden werden.

Und um die Chance darauf zu erhöhen, veröffentlichten Eric Bestfater und seine Kollegen von Rettungsdienst der Feuerwehr der Stadt Arnsberg unter anderem auf Facebook einen Aufruf an die Follower. Die Bitte: Alle, die den Beitrag sehen, sollen sich als potenzieller Stammzellenspender bei der DKMS registrieren. Mit einem einfachen Wangenabstrich kommt man schon in die Datenbank.

Mit jedem Menschen mehr, der sich dort registriert, steigen die Chancen für den erkrankten Rettungssanitäter, einen genetischen Zwilling zu finden und so eine Chance auf Heilung zu bekommen. Aber auch von dem speziellen Fall abgesehen: Auch für jeden anderen Betroffenen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf Rettung mit jedem weiteren potenziellen Spender.

Rettungssanitäter an Leukämie erkrankt: Feuerwehr ruft zur Hilfe auf

Der Facebook-Beitrag wurde am Sonntag, 12. Februar, veröffentlicht - und trat unmittelbar eine Lawine der Hilfsbereitschaft los. Bis Mittwoch (15. Februar) wurde der Originalbeitrag rund 650-mal geteilt. Der Beginn eines rasanten Domino-Effekts. Mittlerweile haben etwa 55.500 Menschen den Aufruf gesehen, es gab circa 5000 Interaktionen und in den Kommentaren viel Zuspruch. Und auch Ankündigungen von Menschen, die sich nun wirklich in der Stammzellendatenbank registrieren lassen wollen.

„Unser Aufruf hat es sogar bis nach Berlin und Baden-Württemberg geschafft“, erzählt Eric Bestfater, noch immer überwältigt von der Resonanz im Internet. „Ich hätte vielleicht mit einigen tausend Leuten gerechnet, die wir erreichen, aber nicht mit einer so großen Sache.“

Und auch der Betroffene selbst ist von der Aktion und was sie mit sich brachte überwältigt. „Wir stehen mit David in engem Kontakt“, so Bestfater. „Er ist extrem dankbar, dass das für ihn gemacht wird.“

Nachdem der Aufruf zur Stammzellenspende seiner Kameraden über Social Media weite Kreise zog, findet eine Registrierungsaktion der DKMS in Hüsten statt. „Lebensretter braucht dich“, so ist die Aktion überschrieben.

In NRW drohen derweil den Krankenhäusern rigorose Einschnitte. Laut Experten wäre vor allem die Versorgung im ländlichen Raum gefährdet, wenn die Reformpläne umgesetzt werden.

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