Münster fehlen Medikamente: Kinderkliniken an der Belastungsgrenze
Immer mehr Kinder erkranken in Münster an Atemwegsinfektionen. Die Stadt ist alarmiert. Die Kinderkliniken kommen an ihre Belastungsgrenze.
Hamm – In Münster breitet sich unter Kindern eine Infektionswelle aus und die Stadt warnt eindringlich vor einer Überlastung der Kinderkliniken. Zudem fehle es an wichtigen Medikamenten. Jetzt werden Lösungen gesucht.
So zeichne sich auch in Münster (NRW) immer deutlicher ein Engpass in der ambulanten und stationären medizinisch-pflegerischen Versorgung von kleinen Kindern ab. Dieses Problem haben auch andere Bundesländer wie Bayern und Niedersachsen, weil das RS-Virus in Deutschland auf dem Vormarsch ist. Und während in den Supermärkten und Discountern eine Senf-Knappheit droht, fehlt es in Münster an wichtigen Medikamenten. „Aktuell besteht ein Mangel an fiebersenkenden Medikamenten und Antibiotika. Besonders fiebersenkende Säfte und Zäpfchen sind nur begrenzt verfügbar“, teilt die Stadt mit.
Kinderkliniken überlastet: Münster stellt einen Mangel an wichtigen Medikamenten fest
„Im Einzelfall können Eltern mit dem Arzt oder Apotheker klären, ob bei Kindern ab vier Jahren (Paracetamol) bzw. ab sechs Jahren (Ibuprofen) teilbare Tabletten nach der Dosierungsempfehlung eingenommen werden können, wenn eine medikamentöse Fiebersenkung überhaupt erforderlich ist“, erläutert der Leiter des Gesundheitsamtes Münster, Dr. Norbert Schulze Kalthoff. Auch soll versucht werden, das Bundesinstitut für die Zulassung von Arzneimitteln dazu zu bewegen, Sonderzulassungen von fiebersenkenden Arzneimitteln aus dem Ausland auszusprechen.
Viele Kinder in Münster haben Fieber – Hausmittel sollen helfen
Gerade in der kalten Jahreszeit leiden Kinder in Münster und ganz Deutschland an Fieber oder haben eine erhöhte Temperatur. Per se ist das kein Grund zur Sorge. Fieber ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers. Eine Körpertemperatur zwischen 37,5 und 38 Grad Celsius wird als erhöhte Temperatur bezeichnet. Wenn die Temperatur höher als 38 Grad Celsius liegt, dann spricht man von Fieber. Steigt sie auf 39 bis 41 Grad Celsius, hat der Betroffene hohes Fieber. Es dient zur Abwehr gegen eindringende Viren, lebende Mikroorganismen oder andere als fremd erkannte Stoffe. Leidet ein Kind beziehungsweise ein Mensch über einen längeren Zeitraum an Fieber, könnte es aber gefährlich werden.
Die Stadt Münster möchte daher so schnell wie möglich die Infrastruktur im Gesundheitswesen verbessern. „Das Gesundheitsamt der Stadt versucht im Gespräch mit den maßgeblichen Akteuren, einen Beitrag zur Besserung der Lage zu leisten“, heißt es. Um das Praxisnetz der Kinder- und Jugendärzte Münster als auch die Kinderkliniken in Münster kurzfristig zu entlasten, werden zudem Hausmittel empfohlen.
Bei einer leicht erhöhten Temperatur bedarf es in der Regel noch keiner fiebersenkenden Maßnahmen. Die Stadt Münster schlägt ihren Bürgern zudem vor: „Schon einfache Maßnahmen können helfen: Wadenwickel, feuchter, lauwarmer Waschlappen auf der Stirn, viel trinken, damit der Körper nicht austrocknet, Bettwäsche, Handtücher etc. häufig wechseln, für gute Lüftung und angemessene Raumtemperatur sorgen.“