Vier Schüsse mit der Dienstwaffe: Polizist trifft Angreifer in Arm und Gesäß

Bei einem Polizeieinsatz in Geseke im Kreis Soest ist ein Mann durch zwei Schüsse verletzt worden. Er war mit einem Messer auf die Beamten losgegangen.
Geseke - Am Tag danach gibt es neue Erkenntnisse zu dem Polizeieinsatz in Geseke, bei dem ein Mann durch Schüsse eines Polizisten verletzt wurde. Demnach war die Polizei am Donnerstagnachmittag um kurz nach 14 Uhr im Rahmen der Amtshilfe an der Wohnanschrift des 30-jährigen Gesekers am Hellweg angerückt.
Die Polizeibeamten sollten vor Ort das Geseker Ordnungsamt bei der Durchsetzung eines Gerichtsbeschlusses unterstützen. Der Mann sollte in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden. Während der Ansprache durch die Beamten griff der 30-Jährige offenbar zu einem Messer, mit dem er die Polizisten bedrohte.

Einer der eingesetzten Beamten gab daraufhin vier Schüsse ab. Zwei davon trafen den Mann - ein Schuss am Oberarm, einer am Gesäß. Die Verletzungen seien sofort vor Ort durch einen Notarzt behandelt worden. Staatsanwaltschaft und Polizei unterstrichen am Freitag, dass zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr bestanden habe.
Schüsse aus Polizeiwaffe in Geseke: Polizisten erleiden Knalltrauma
Neben dem Messer-Angreifer wurden auch mehrere Polizeibeamten verletzt. Durch die Schüsse in der Wohnung erlitten sie ein Knalltrauma und wurden ebenfalls behandelt. Wie viele Beamte konkret betroffen waren und ob sie weiterhin dienstfähig sind, konnte Oberstaatsanwalt Ralf Meyer am Freitag noch nicht sagen. „Es war eine Vielzahl von Polizisten eingesetzt, mehrere im Gebäude und auch davor“, so Meyer.
Schüsse aus Polizeiwaffe in Geseke: Bodycam filmt Vorfall
Der Einsatz wurde durch die Bodycam eines anderen Polizisten gefilmt. „Die Auswertung des Videomaterials ist wesentlicher Bestandteil der Ermittlungen und dauert derzeit an“, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft. Meyer erklärte, dass durch das Videomaterial eine „Bewertung des Vorfalls“ möglich sei.

Wegen der Schussabgabe ist gegen den Polizeibeamten ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt eingeleitet worden. In diesem Verfahren wird geprüft, ob der Polizist die Waffe aus Notwehr bzw. Nothilfe abfeuerte - dabei handelt es sich um ein Standard-Vorgehen. Aus Neutralitätsgründen ermittelt die Polizei Dortmund.
Die Polizei sicherte am Donnerstag bis zum späten Abend Spuren vor Ort. Nachbarn berichteten, dass der Bewohner bereits polizeibekannt gewesen und schon mehrfach durch Randale in seiner Wohnung aufgefallen sei.
Die Polizei Iserlohn hat in der Nacht zu Mittwoch auf einen Randalierer geschossen, der zuvor eine 34-jährige Frau unter anderem mit einem Pflasterstein bedrohte.