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Mode-Unternehmen aus NRW möchte Filialen von Galeria übernehmen

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Von: Simon Stock

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Viele Filialen der angeschlagenen Galeria Karstadt Kaufhof sollen bald geschlossen werden. Ein Mode-Unternehmen aus NRW will Standorte übernehmen. 

Dortmund - Noch gibt es mehr als 130 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof, doch der Warenhaus-Gigant taumelt. Er durchläuft seit Ende Oktober 2022 zum zweiten Mal das Schutzschirmverfahren. Dutzende Filialen stehen vor dem Aus - die Schätzungen reichen von 40 bis 90 in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland. Es gibt jedoch neue Hoffnung. Das noch junge Mode-Unternehmen „Aachener“ mit Sitz in Dortmund möchte Standorte von Galeria übernehmen.

UnternehmenGaleria Karstadt Kaufhof GmbH
Sitz\tEssen
Filialen131 (Stand 2023), davon 31 in NRW

Galeria Karstadt Kaufhof: Mode-Unternehmen aus Dortmund will Filialen übernehmen

In einer von „Aachener“ herausgegebenen Mitteilung ist die Rede von Gesprächen mit Galeria und Eigentümern von Galeria-Immobilien. Es gehe um die Übernahme einer „größeren Anzahl von Galeria-Standorten“. Um wie viele Filialen es sich genau handelt und in welchen Städten sie sich befinden, wird weder in dem Schreiben noch auf Nachfrage von wa.de genannt.

Wohl aber, was im Falle einer Übernahme mit den Mitarbeitern der betroffenen Filialen geschehen soll. Ihnen soll das Angebot gemacht werden, den Arbeitsplatz zu behalten, heißt es in der „Aachener“-Mitteilung weiter. Es wird darin aber auch betont, dass der Deal noch nicht fix sei. Es hänge „insbesondere vom weiteren Verlauf des Schutzschirmverfahrens“ ab, dessen Ergebnisse zu respektieren seien.

Weitere Informationen, etwa zu der endgültigen Liste der Standorte, würden nicht vor dem Ende des Schutzschirmverfahrens, der endgültigen Einigungen mit Vermietern und einer eventuell notwendigen Genehmigung durch die Kartellbehörden bekannt gegeben. Die Gespräche zwischen „Aachener“ und Galeria mit Hauptsitz Essen laufen offenbar seit dem 9. Januar.

Laut Galeria Karstadt Kaufhof haben mittlerweile „mehrere Bieter“ Interesse an der Übernahme von Geschäften geäußert. „Einige Gespräche haben bereits stattgefunden“, teilte Galeria auf Anfrage von wa.de mit. Zu den Interessenten wie auch den jeweiligen Gesprächsinhalten werde sich das Unternehmen jedoch nicht äußern.

Galeria Karstadt Kaufhof: Mode-Unternehmen „Aachener“ in Gesprächen über Filialen

Die Multilabelkette „Aachener - das Modehaus“ ist ein junges Unternehmen, das erst Anfang 2022 gestartet ist. Es ist allerdings eines, hinter dem große Erfahrung im Textil-Business steckt. Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel aus Dortmund war laut Business Insider bis Ende 2021 das Gesicht der Mode-Kaufhauskette Sinn GmbH, ehemals Sinn Leffers.

„Aachener“-Modehäuser gibt es aktuell in Bad Homburg, Bad Kreuznach, Brühl, Flensburg, Göppingen, Koblenz und Mayen. Die Filialen in Brühl, Göppingen und Flensburg sind bereits ehemalige Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof.

Multilabelkette Aachener mit sieben aktuell sieben Standorten in Deutschland

Das Sortiment umfasst in erster Linie Mode, Schuhe und Accessoires aus dem gehobenen Mainstream. Unter anderem werden laut Internetseite Artikel der Marken Betty Barclay, Bugatti, Gerry Weber, Joop!, Mac, Marc O‘Polo, Opus, S.Oliver, Tom Tailor und Wellensteyn verkauft. Das Konzept für mögliche neue Filialen nach Übernahme weiterer Galeria-Standorte soll ein „Aachener Department Store-Konzept“ sein, das noch ein breiteres Sortiment als Mode umfassen soll.

„Aachener“ ist nicht das erste Unternehmen, das sich für Filialen der taumelnden Kaufhauskette interessiert. buero.de-Gründer Markus Schön aus Detmold (NRW) gab an, 47 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen und unter dem Namen „Schön hier“ erhalten zu wollen. Daraus wurde nichts.

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