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Dortmund: Geschichte, Sehenswürdigkeiten und der BVB - alles über die Stadt in NRW

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Von: Michael Schlösser

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Das sogenannte „Dortmund U“, ein Zentrum für Kunst und Kreativität, aufgenommen am 23.02.2015 in Dortmund (Nordrhein-Westfalen).
Das U ist das Wahrzeichen der Stadt Dortmund in NRW. Das Zeichen der ehemaligen Union Brauerei thront über der Stadt. ©  dpa / Bernd Thissen

Dortmund ist eine der größten Städte in Nordrhein-Westfalen. Von ihrer Geschichte und den Sehenswürdigkeiten bis hin zum BVB - hier finden Sie alle Infos über die Stadt.

Dortmund - Ob Ausflug in den Westfalenpark, in den Zoo und zum Phönixsee, Einkaufsbummel über den Westenhellweg oder Besuch des im Signal Iduna Park. Dortmund ist Anziehungspunkt für viele Menschen aus NRW.

StadtDortmund
Fläche280,7 km²
Metropolregion7.268 km²
Einwohner588.250 (Stand 31. Dez. 2019)
Stadtgliederung12 Stadtbezirke mit 62 Stadtteilen

Dortmund: Gründung und Geschichte der Stadt - Kohle, Stahl und Bier

Die Geschichte der Stadt Dortmund geht zurück bis ins 9. Jahrhundert. Damals, in der Jungsteinzeit, wurde die Besiedlung erstmals erwähnt. Marktrechte hat die Stadt im Jahr 990 bekommen. Ende des 18. Jahrhunderts lebten etwa 4000 Menschen in Dortmund. Den großen Aufschwung erlebte die Stadt in der Zeit der Industrialisierung in NRW im 19. Jahrhundert. In Dortmund wurde Kohle gefördert und damit Stahl produziert. Dies wurden die beiden großen Wirtschaftszweige der Stadt. Ein weiteres wirtschaftliches Standbein bestand schon früher: In Dortmund wurde über Jahrhunderte Bier produziert. Zeitweise war die Stadt der größte Brauereistandort in Europa.

Dortmund: Die 10 wichtigsten Informationen über die Stadt in NRW

Dortmund: So entwickelt sich die Zahl der Einwohner

Die Zahl der Einwohner in Dortmund wuchs bis zu Jahr 1880 auf über 60.000 und bis zum Jahr 1909 sogar auf über 200.000. Einen vorläufigen Höhepunkt erlebte die Zahl der Einwohner im Jahr 1940 mit 540.000. Der große Einschnitt war wie in vielen deutschen Städte der Zweite Weltkrieg. Die Zahl der Einwohner schrumpfte bis zum Ende des Krieges auf 341.000. Große Teile der Industriestadt waren zerstört. Es folgten die Wirtschaftswunderjahre und ein erneuter Anstieg bis Mitte der 1960er Jahre (650.000). Seitdem hat sich die Zahl stabilisiert. Mal lag sie über, mal unter 600.000. Am 31. Dezember 2019 waren es genau 588.250.

JahrEinwohnerzahl
130010.000
18124.828
1900142.733
1940542.200
1945341.000
1965657.804
2019588.250

Dortmund: 12 Stadtbezirke und 62 Stadtteile

Die Stadt Dortmund ist seit 1975 in 12 Stadtbezirke aufgeteilt. Bei den Kommunalwahlen wählt jeder dieser Stadtbezirke eine Bezirksvertretung und einen Bezirksbürgermeister. Die Stadtbezirke wiederum sind in 62 statistische Bezirke unterteilt. Oft fühlen sich die Einwohner Dortmunds eher diesem Stadtteil zugehörig als einem übergeordneten Stadtbezirk. Die Stadtbezirke sind:

Dortmund: Borsigplatz, Nordstadt und Kreuzviertel

Das Herz in Dortmund schlägt am Borsigplatz. In der Nähe des zweispurigen Kreisverkehrs wurde im Jahr 1909 in der Gaststätte „Zum Wildschütz“ Borussia Dortmund gegründet. Als der BVB Deutscher Meister wurde, war hier immer das Zentrum der Feierlichkeiten. Nicht weit weg ist die Dortmunder Nordstadt, in der es Jahrhunderte alte Gebäude und kleine Parks gibt. Heute leben hier Menschen aus unterschiedlichen Nationen. Jahrelang hatte die Nordstadt aufgrund einer hohen Kriminalitätsrate keinen guten Ruf. Stadt und Polizei arbeiten seit Jahren daran, dieses Image zu ändern. Speziell bei Studenten beliebt ist das Kreuzviertel in der westlichen Innenstadt. Es ist eine bevorzugte Wohngegend aufgrund vieler Ausgehmöglichkeiten.

Dortmund: Borussia Dortmund und der Signal Iduna Park

Untrennbar mit der Stadt Dortmund ist der BVB verbunden. Zusammen mit dem FC Bayern München ist die Borussia der populärste Fußballverein in Deutschland. 1909 gegründet hat der BVB eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Nach der Blütezeit in den 1950er und 1960er Jahren stieg die Borussia in den 1970er Jahren ab. Mitte der 1990er erlebte der die erfolgreichsten Jahre mit zwei Deutschen Meisterschaften und dem Gewinn der UEFA Champions League. Im Jahr 2005 war die Borussia von der Insolvenz bedroht, wendete diese ab und legte ein unglaubliches Comeback hin. Unter Trainer Jürgen Klopp wurde Dortmund in den Jahren 2011 und 2012 abermals Deutscher Meister.

Leere Sitze und Ränge im Westfalenstadion beim Spiel Borussia Dortmund - Schalke 04-
Der Signal Iduna Park, ehemals Westfalenstadion, ist die Spielstätte des BVB in Dortmund. © picture alliance/Heinz Buese/AP-Pool/dpa

Der BVB spielt im Signal Iduna Park. Als die Borussia von der Insolvenz bedroht war, hatte der Verein den Namen des Stadions an den Versicherungskonzern verkauft. Noch heute benutzen die Fans aber den eigentlichen Namen der Spielstätte: Westfalenstadion. Es wurde in den 1970er Jahren erbaut und vor der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 eröffnet. Über Jahre wurde es immer wieder ausgebaut und ist heute mit mehr als 80.000 Plätzen eines der größten Fußball-Stadien Europas.

Dortmund: Shopping und Einkaufen auf Westenhellweg und in der Thier-Galerie

Das Angebot in der Innenstadt von Dortmund zieht Tag für Tag Tausende Menschen aus der Nachbarschaft in die City. Der Westenhellweg ist das Herz der Innenstadt und eine der stärksten frequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands. Hier werden in Spitzenzeiten pro Stunde rund 10.000 Menschen gezählt. Viele bekannten Modemarken wie Esprit, Zara und & Cloppenberg sind hier ebenso mit Geschäften vor Ort wie der Elektronik-Markt Saturn. Außerdem gibt es zahlreiche Angebote mit Außengastronomie.

In der Innenstadt Dortmund steht ein Wirt nun vor Problemen: Als gebe es kein Coronavirus standen Gäste in einer Kneipe dichtgedrängt.
Der Westenhellweg ist die Haupteinkaufsstraße in Dortmund und eine der meist frequentierten Einkaufsstraßen in ganz Deutschland. © dpa

Weiterer großer Magnet in der Innenstadt ist das Einkaufszentrum Thier-Galerie. In den 2011 eröffneten Shopping-Center gibt auf 33.000 Quadratmeter Fläche rund 160 Läden. Der Name stammt von der ehemaligen Thier-Brauerei, die hier viele Jahre Bier produzierte. Mit dem Niedergang der Brauindustrie in Dortmund verschwand die Brauerei aus dem Stadtbild. Es entstand stattdessen ein hoch modernes Shopping-Center, das täglich mehreren zehntausend Besucher anlockt.

Dortmund: Beliebte Ausflugsziele Westfalenpark, Florianturm, Rombergpark und Phoenixsee

Der Westfalenpark ist das wohl beliebteste Ausflugsziel in Dortmund. Ende der 1950er Jahre wurde er im Rahmen der Bundesgartenschau eröffnet. Zehntausende Besucher kommen jährlich auf das 70 Hektar große Gelände, wo zahlreiche Veranstaltungen wie Konzerte auf der Seebühne stattfinden. Tausende Besucher kommen einmal im Jahr zum Elektromusik-Festival Juicy Beats. Mitten im Westfalenpark steht der 220 Meter hohe Florianturm, das ehemals höchste Gebäude Deutschlands. Er ist Aussichtspunkt und beherbergt im Turmkorb ein Restaurant, das sich dreht. Beliebt ist zudem das Deutsche Rosarium, in dem viele hundert verschiedene Rosenarten präsentiert werden. Flächenmäßig fast ebenso groß ist der Rombergpark, ein Botanischer Garten der Stadt Dortmund. Hier wachsen mehrere tausend Gehölzarten.

Festivals in NRW
Freunde der elektronischen Musik kommen jedes Jahr zum Festival Juicy Beats im Westfalenpark Dortmund © dpa/Carstensen

Jünger als die beiden großen Park ist der Phoenixsee in Dortmund. Der 24 Hektar große See wurde Anfang der 2010er Jahre künstlich angelegt und ist als Naherholungsanlage sehr beliebt. Tausende Spaziergänger umrunden an sonnigen Tagen den See, der auf dem ehemaligen Gelände des Stahlwerks Phoenix in Dortmund-Hörde angelegt worden ist. Rund um den See entstanden teure Immobilien, in denen unter anderem viele Fußballer von Borussia Dortmund zuhause sind.

Dortmund: Ausflüge in den Zoo und auf die Hohensyburg

Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel in Dortmund ist der Zoo, der in direkter Nachbarschaft zum Rombergpark liegt. Über 1200 Tiere sind hier zu sehen. Der Zoo hat sich vor allem auf südamerikanische Tierarten spezialisiert, unter anderem den südamerikanischen Riesenotter. Bei Wanderern beliebt ist die Hohensyburg, die Ruine einer Burg im Dortmunder Süden. Es ist einer der höchsten Punkte in Dortmund, landschaftlich herrlich gelegen am Hengsteysee. In der Nachbarschaft befindet sich die gleichnamige Spielbank Hohensyburg.

Dortmund: Die großen Bauwerke Reinoldikirche und U-Turm

Zwei Bauwerke ragen in Dortmund heraus. Vorneweg das Dortmunder U: Es ist vielleicht das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Das Gebäude wurde in den 1920er Jahren von Union Brauerei errichtet - daher steht auch das überregional bekannte U auf dem Dach. Die Brauerei ging, doch der Turm blieb. Mittlerweile ist dort das Zentrum für Kunst und Kreativität eingezogen. Auf dem Dach ist eine Videoinstallation vom TV- und Kino-Regisseur Adolf Winkelmann angebracht.

Eine städtebauliche Dominante in der Dortmunder City ist die Reinoldikirche aus dem 13. Jahrhundert. Sie war über viele Jahre die Hauptpfarrkirche in der Stadt. Die Kirche ist nach dem Patron der Stadt, dem Heiligen Reinoldus, benannt. In St. Reinoldi befinden sich finde Kunstschätze und historische Objekte aus der Stadtgeschichte.

Dortmund: Kultur in Konzerthaus, Theater und Kino

Seit Anfang der 2000er Jahre ist das Konzerthaus Dortmund im Brückstraßenviertel der Innenstadt einer der wichtigsten Veranstaltungsorte für Konzerte. Über 1500 Besucher finden hier Platz. Nur wenige Minuten zu Fuß entfernt am anderen Ende der Innenstadt befindet sich das Theater, das bereits über 100 Jahre alt ist. Zudem beherbergt Dortmund mit dem CineStar und der Schauburg zwei große Kinos.

Dortmund: Deutsches Fußballmuseum und Bergbau-Geschichte auf Zeche Zollern

Seit 2015 steht gegenüber des Hauptbahnhofs Dortmund das Deutsche Fußballmuseum. Es beherbergt wichtige Ausstellungstücke aus der Geschichte des Fußballs. Viele Fußballer haben einige Exponate gestiftet, zum Beispiel Mario Götze den Schuh, mit dem er das entscheidende Tor im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 geschossen hat. Im Fußballmuseum finden außerdem zahlreiche Veranstaltungen statt. Hier werden unter anderem die Spiele um den DFB-Pokal ausgelost. Ein weiteres beliebtes Museum in Dortmund ist auf der Zeche Zollern. Es ist ein stillgelegtes Steinkohlebergwerk. Es zeigt die Bergbau-Geschichte des Ruhrgebiets mit einer Musterzeche.

Das Deutsche Fußballmuseum öffnet am Donnerstag wieder und gewährt Rabatt.
Das Deutsche Fußballmuseum ist ein echter Hingucker in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof Dortmund. © picture alliance / Bernd Thissen/dpa

Dortmund: Angekommen an Flughafen, Hauptbahnhof und im Hafen

Dortmund ist einer der wichtigen Verkehrsknotenpunkte in NRW. Knapp 3 Millionen Passagiere hat der Airport Dortmund im Jahr 2019 gezählt. Beliebteste Ziele sind Kattowitz, München und Palma. Speziell die Linie Wizzair startet täglich mehrmals vom Flughafen Dortmund aus Ziele in Osteuropa an. Noch größer ist die Bedeutung des Hauptbahnhofs für den Zugverkehr in NRW. Die Deutsche Bahn und andere Unternehmen steuern von hier aus nahezu alle bedeutenden Ziele in Deutschland und den Nachbarländern wie Niederlande, Belgien, Frankreich, Österreich und der Schweiz an. Tausende Pendler sind außerdem mit Nahverkehrszügen im Ruhrgebiet unterwegs. Der Hafen hingegen hat keine Bedeutung für den Publikums-, aber dafür für den wirtschaftlichen Verkehr auf den Wasserstraßen in NRW. Seine größte Bedeutung hatte er in den Wirtschaftswunderjahren nach dem Zweiten Weltkrieg, als mehrere Tonnen Fracht für die Kohle- und Stahlindustrie jährlich umgeschlagen wurden.

Flughafen Dortmund
Vom Flughafen Dortmund werden viele Ziele in Osteuropa angesteuert. © picture alliance / Airport Dortmund

Dortmund: Vernetzt mit den Autobahnen 1, 2, 40, 42, 44 und 45

Die Stadt Dortmund ist an die wichtigsten Autobahnen in NRW verbunden - daher kommt es natürlich auf Dortmunder Stadtgebiet immer wieder zu Staus. Mit der A1, der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung, und der A2, der Ost-West-Verbindung, führen zwei der meist befahrenen Autobahnen Deutschlands durch Dortmund. Die A40 ist die Herzschlagader des Ruhrgebiets, sie führt durch alle wichtigen Städte des Reviers. Über die A45, die Sauerlandlinie, ist Dortmund außerdem mit dem Sauerland und dem Siegerland verbunden.

Dortmund: Technische Universität und Fachhochschule

Über 50.000 Studenten sind an den Dortmunder Hochschulen eingeschrieben. Die Mehrheit, über 30.000, alleine an der Technischen Universität mit ihren 16 Fakultäten. Die Hochschulen im Überblick:

Dortmund: Weihnachtsmarkt mit dem größten Baum Europas

Einmal im Jahr strömen besonders viele Menschen nach Dortmund, nämlich dann, wenn der Weihnachtsmarkt läuft. Er gilt als einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte in ganz NRW und erstreckt sich über die ganze City. Highlight ist der Weihnachtsbaum, der als größter Weihnachtsbaum Europas gilt. Genau gesagt sind es viele hundert Tannenbäume, die zu einem riesigen Baum zusammengestellt werden. Rund um den Weihnachtsmarkt gibt es viele kleinere Veranstaltungen in der Stadt.

Der Weihnachtsmarkt in Dortmund findet 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht statt.
Der größte Weihnachtsbaum der Welt ist das Highlight beim Weihnachtsmarkt Dortmund. © dpa/Bern Thissen

Dortmund: Tatort mit Jörg Hartmann und Aylin Tezel

Besonderes Augenmerk bekommt die Stadt Dortmund durch den Tatort. Die Krimi-Serie der ARD hat auch ein Ermittlerteam in der Ruhrgebiet-Stadt. Jörg Hartmann spielt hier den Kommissar Peter Faber, der unterstützt wird von den TV-Ermitterln Martina Bönisch (Anna Schudt) und Nora Dalay (Aylin Tezel). Bereits 16 Fälle wurden seit der Erstausstrahlung 2012 in Dortmund gedreht.

Auf den Dächern über Dortmund beginnt der Kampf zwischen Kommissar Faber (Jörg Hartmann, rechts), und Markus Graf (Florian Bartholomäi) in einer Szene aus dem Tatort.
Kommissar Faber (Jörg Hartmann, rechts) ist der Chefermittler im Tatort Dortmund. © WDR/Thomas Kost

Die Besonderheit des Tatorts aus Dortmund ist die sogenannte horizontale Erzählweise. Dies bedeutet, dass gewisse Handlungsstränge immer weiter verfolgt werden. Bei Kommissar Peter Faber geht es darum, dass seine Frau und sein Kind bei einem mutmaßlichen Unfall ums Leben gekommen sind. Während der Tatort-Folgen wird nach und nach erkennbar, dass es sich aber offenbar um einen Mord gehandelt hat.

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