Baustellen zwischen Münster und Dortmund: Deutsche Bahn hat Verspätung
Ab Ende März schränken Arbeiten der Deutschen Bahn den Bahnverkehr zwischen Münster und Dortmund ein. Es kommt zu Verspätungen. Die Maßnahmen kosten viel Geld.
Hamm – Die Deutsche Bahn (DB) möchte 2023 mehrere Milliarden Euro in die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen stecken – Anfang dieses Jahres veröffentlichte sie ihre genauen Pläne. Langfristig sind schnellere Verbindungen und mehr Planungssicherheit für Zugreisende das Ziel.
Arbeiten der Deutschen Bahn: Viele Verspätungen zwischen Dortmund und Münster
Kurzfristig ergeben sich daraus aber zunächst Umleitungen und Verspätungen. So auch zeitnah für den Fern- und Regionalverkehr zwischen Dortmund und Münster, der zwischen Freitag, 31. März (21 Uhr) und Freitag, 12. Mai (21 Uhr) erheblich beeinträchtigt wird.
Grund sind gleich mehrere Maßnahmen der Deutschen Bahn: Parallel soll in diesem Abschnitt an Gleisen, Weichen sowie dem Bahnhofsbereich in Lünen gearbeitet werden. Insgesamt möchte die DB dabei mehr als zehn Kilometer Gleis, knapp vier Kilometer Schiene und fünf Weichen erneuern. Die Kosten belaufen sich nach eigenen Angaben auf mehr als sechs Millionen Euro.
Für neun Millionen Euro: Deutsche Bahn modernisiert Lüner Hauptbahnhof
Wie die DB mitteilt, soll im Lüner Hauptbahnhof der Glas-Abschnitt 3/4 barrierefrei werden. Zudem werde im Auftrag der Stadt Lünen die bestehende Personenunterführung in Richtung der Straße „Am Wüstenknapp“ verlängert. Die DB, das Land NRW, die Stadt Lünen und der Nahverkehr Westfalen Lippe (NWL) investieren dafür rund neun Millionen Euro.
Ziel ist der bessere Anschluss des Wohngebiets an die Stadt und Verkehrsstation sowie der schnellere Zugang zu den Ausstellungsflächen für die Gäste der geplanten „Internationalen Gartenausstellung“ (IGA) im Jahr 2027.
Die DB muss den betroffenen Streckenabschnitt aufgrund der Arbeiten sperren, woraus sich Auswirkungen auf den Fern- und Regionalverkehr ergeben.
Arbeiten der Deutschen Bahn: Auswirkungen auf den Fernverkehr in NW
Im Fernverkehr müssen sich ICE-Fahrer mit Verspätungen auf den Verbindungen Hamburg-München und Hamburg-Basel arrangieren. Denn zwischen Dortmund und Münster werden die Züge der jeweils zweistündlich verkehrenden ICE-Linien Hamburg–Münster–Dortmund–Köln–Frankfurt–Stuttgart–München und Hamburg–Münster–Dortmund–Köln–Frankfurt–Mannheim–Basel umgeleitet.
Die DB rechnet infolge der Umleitung an allen Halten nördlich von Dortmund mit Verspätungen von bis zu 45 Minuten für die Züge in Fahrtrichtung Hamburg. In der Gegenrichtung erreichen die Züge alle Halte südlich von Münster bis zu 60 Minuten später.
Die Linien EC 7 und EC 9 fahren in Hamburg laut der DB bis zu 50 Minuten früher ab, um ab Dortmund wieder zu ihren Regelfahrzeiten verkehren zu können.
Schienenersatzverkehr: Zusätzliche Haltestellen in Ascheberg, Capelle und Werne
Auch im Nahverkehr kommt es zu Beeinträchtigungen: Die Züge der Eurobahn-Linie RB 50 fallen in Folge der Baumaßnahme bereits vom 24. bis 30. März in den Abendstunden und vom 31. März bis 11. Mai ganztägig zwischen Davensberg und Lünen Hbf aus.
Abhilfe schaffen soll ein Schienenersatzverkehr (SEV) mit zusätzlichen Haltestellen: Die Busse steuern neben den SEV-Haltestellen an den Bahnhöfen zusätzlich auch Haltestellen näher im Ortszentrum von Ascheberg (Haltestellen Altenwohnheim und Bahnhofsweg) und Capelle (Haltestelle Dorf) sowie in Werne am Stadthaus an.
Arbeiten der Deutschen Bahn: Weitere Verspätungen möglich
Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen der Deutschen Bahn enthalten und werden zusätzlich über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Auch online oder über die App „DB Bauarbeiten“ sind die Informationen abrufbar.
Die Deutsche Bahn weist darauf hin, dass es aufgrund der Bauarbeiten auf den betroffenen Linien zu weiteren Verspätungen kommen kann. Reisenden wird daher empfohlen, sich vor Fahrtbeginn einen Überblick zu verschaffen. Dies ist beispielsweise über den „DB Navigator“ möglich.
Noch deutlich stärker als die Maßnahmen zwischen Dortmund und Münster könnte jedoch ein Streik bei der Deutschen Bahn den Zugverkehr in NRW und ganz Deutschland beinträchtigen. Denn es könnte noch im März zu einem Totalausfall kommen.