Betrunkener Feuerwehrmann fährt mit Blaulicht durch den Kreis Soest und baut Unfall
Blaulicht und Martinshorn mitten in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag im Kreis Soest (NRW): Ein betrunkener Feuerwehrmann war mit einem Löschfahrzeug unterwegs.
Erwitte/Bad Westernkotten - Ein 25-jähriger Feuerwehrmann aus Bad Westernkotten im Kreis Soest (NRW) hatte gleich im doppelten Sinne die Lampe an. Zum einen das Blaulicht auf dem Löschfahrzeug, mit dem er in der Nacht auf den zweiten Weihnachtstag (26. Dezember) unterwegs war, und zum anderen im umgangssprachlichen Sinne, was die Alkoholkonzentration in seinem Blut angeht.
Stadt | Erwitte |
Ortsteil | Bad Westernkotten |
Kreis | Soest |
Was den 25-jährigen Feuerwehrmann aus Bad Westernkotten zu diesem „Einsatz“ bewogen hat, geht aus dem Bericht der Polizei im Kreis Soest nicht hervor, fest steht aber, dass den jungen Mann, der bei diesem Ausflug nicht alleine unterwegs war, jetzt eine Menge Ärger erwartet. Wie der Leiter der örtlichen Feuerwehr mitteilte, wurden „zwei Einsatzkräfte mit sofortiger Wirkung bis zum Abschluss des umgehend eingeleiteten Disziplinarverfahrens vom Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr suspendiert.“
Betrunkener Feuerwehrmann fährt mit Blaulicht durch Kreis Soest und baut Unfall
Laut Polizei kam es am frühen Montagmorgen gegen 4.50 Uhr zu einem Verkehrsunfall unter Beteiligung eines Feuerwehrfahrzeugs. Das Löschfahrzeug war zuvor mit Blaulicht und Martinshorn durch eine Wohnsiedlung in dem nordrhein-westfälischen Kurort gefahren. Dann kollidierte es dort mit einem geparkten Auto und fuhr nach Zeugenangaben zurück zur Feuerwache.
Dass bei einem Feuerwehreinsatz mit großen Löschfahrzeugen in engen Straßen schon einmal ein geparktes Auto angekratzt werden kann, ist durchaus möglich. Allerdings: Zum fraglichen Zeitpunkt gab es in diesem Bereich überhaupt keinen Feuerwehreinsatz.
Feuerwehrmann mit Blaulicht unterwegs: „Unter erheblichem Alkoholeinfluss“
Als die Polizei den 25-Jährigen, ein Mitglied der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr schließlich antraf, stellte sich heraus, dass er „unter erheblichem Alkoholeinfluss“ stand, wie es im Bericht der Polizei heißt. Aber auch nüchtern hätte er das schwere Fahrzeug nicht einen Zentimeter bewegen dürfen, da er dafür nicht den entsprechenden Führerschein gehabt hätte.
Seinen Auto-Führerschein hat die Polizei auch direkt sichergestellt, bevor ihm eine Blutprobe entnommen wurde, um den genauen Alkoholwert zu bestimmen. Dieses Weihnachtsfest dürfte dem jungen Mann noch lange in unangenehmer Erinnerung bleiben. Die Polizei hat entsprechende Strafanzeigen gegen ihn geschrieben und bei seinen Kameraden von der Feuerwehr dürfte er sich mit der Aktion auch nicht sonderlich beliebt gemacht haben.
Feuerwehrmann fliegt nach Alkoholfahrt aus der Feuerwehr
Ralf Wiese, der Leiter der Feuerwehr Erwitte, zu der der Kurort Bad Westernkotten gehört, begab sich laut einer Stellungnahme der Feuerwehr mit seinem Stellvertreter Stephan Köchling direkt nach Bad Westernkotten und informierte den örtlichen Löschzugführer. „Im weiteren Verlauf wurden die weiteren Führungskräfte der heimischen Feuerwehr, der Bürgermeister als Träger des Brandschutzes, der Kreisbrandmeister und die Stadtverwaltung über den Vorfall informiert“, heißt es im Statement der Feuerwehr.
„Zwar liegen die abschließenden Berichte und Unterlagen sowie die Aussagen der betroffenen Einsatzkräfte noch nicht vor, aber die bisher bekannten Umstände sind nicht zu entschuldigen. Wir bedauern den nicht zu entschuldigenden Vorfall sehr und werden diesen im Rahmen eines Verfahrens aufklären. Im Namen von Feuerwehr und Stadt bitten wir um Verzeihung und bedauern den entstandenen materiellen Schaden, den die Stadt begleichen wird“, werden Feuerwehrchef Ralf Wiese und der Erwitter Bürgermeister Hendrik Henneböhl in der Stellungnahme zitiert.
Feuerwehrmann fährt betrunken: „Tat von Einzelpersonen“
Die Feuerwehr übernehme wichtige Aufgaben im Sinne der öffentlichen Sicherheit, dabei arbeiteten hunderte Einsatzkräfte „sehr professionell und engagiert im Sinne der Menschen zusammen“, betonen Feuerwehrchef und Bürgermeister. „Daher unterstreichen wir, dass es sich bei dem Vorfall um die Tat von Einzelpersonen handelt.“
An Heiligabend hat sich in Lippstadt ein spektakulärer Verkehrsunfall ereignet. Ein Auto flog von der Lippe-Brücke (B55). Vier Insassen wurden verletzt. Im Kreis Mettmann boten sich den Feuerwehrleuten in der Nacht zum 2. Weihnachtstag Bilder wie aus einem Katastrophenfilm: In einem Busdepot in Velbert brannten acht Busse und weitere Fahrzeuge. Es entstand ein Millionenschaden.