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Kampf um Laschet-Nachfolge in NRW: Minister überrascht mit Aussage

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Der Kampf um die Nachfolge von Ministerpräsident Armin Laschet in Nordrhein-Westfalen hat begonnen. Jetzt deutet ein weiterer NRW-Minister Ambitionen an.

Düsseldorf - Die Bundestagswahl 2021* ist vorüber. Wer Kanzler wird, ist jedoch völlig unklar. Armin Laschet* (CDU) oder Olaf Scholz (SPD) - das liegt auch in den Händen von Grünen und FDP. Die Frage nach dem Nachfolger von Laschet als NRW-Ministerpräsident ist ebenfalls noch unbeantwortet. Es gibt eine Reihe von Kandidaten - am Wahlabend kam überraschend einer hinzu.

NameHerbert Reul
Geboren31. August 1952 in Langenfeld
ParteiCDU

Kampf um Laschet-Nachfolge in NRW: Herbert Reul überrascht mit Aussage

Seit Armin Laschet im Frühjahr Kanzlerkandidat der CDU/CSU-Union wurde, läuft die Diskussion um seine Nachfolge als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Der Kampf hat hinter den Kulissen längst begonnen. Verkehrsminister Hendrik Wüst werden Ambitionen nachgesagt, ebenso Heimatministerin Ina Scharrenbach.

Am Abend der Bundestagswahl kam ein weiterer Interessent hinzu - zumindest lässt sich seine Aussage so deuten. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bestätigte am Sonntagabend, dass er bei der kommenden NRW-Landtagswahl am 15. Mai 2022 für den Landtag kandidieren will. Aktuell ist er nicht Mitglied des Landtags (MdL). Wer Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen sein möchte, muss das aber sein.

Herbert Reul (69) sagte dem WDR am Sonntagabend, dass er weiter Landespolitik machen wolle - daher wolle er „einfach auch ein Landtagsmandat haben, um verankert zu sein“. Reul benannte als „zweiten Grund“ mit Blick auf das Ergebnis der CDU bei der Bundestagswahl: „In einer solchen Situation darf man sich nicht vom Acker machen.“

Auf die Frage, ob Herbert Reul auch Armin Laschet als Landesvorsitzender der CDU beerben wolle, sagte der Politiker: „Ich habe keine Karrierepläne. Ich bin so alt und so lange in den Ämtern, dass ich es auch gar nicht nötig habe, Karrierepläne zu schmieden.“

Herbert Reul will in den NRW-Landtag

Was dann folgte, klang wie aus der Rede eines Kandidaten: „Mich interessiert nur eines: Dass die nordrhein-westfälische CDU zusammenbleibt und damit eine echte Chance hat, im Mai wieder zu gewinnen. Wenn wir uns jetzt nur jeder selber mit seinen Posten und Plänen und Karriereüberlegungen beschäftigt, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.“

Ein Landtagsmandat würde Herbert Reul zumindest ermöglichen, sich auch als NRW-Ministerpräsident wählen zu lassen. Bislang hat der Innenminister kein Mandat - weshalb er nach Laschets angekündigtem Wechsel nach Berlin nicht direkt Ministerpräsident werden könnte.

Unionskanzlerkandidat Laschet hatte angekündigt, unabhängig vom Bundestagswahlergebnis in Berlin zu bleiben. Auf einem Landesparteitag am 23. Oktober soll ein neuer Landesparteichef oder eine neue Parteichefin gewählt und auch die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl geklärt werden. (mit Material von dpa)

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