A44 Werl: Geisterfahrer stirbt bei Frontal-Unfall - mehrere Anrufer hatten ihn gemeldet

Tödlicher Geisterfahrer-Unfall auf der A44 bei Werl. Ein Mann starb, eine Frau wurde schwer verletzt. Ein Großaufgebot an Rettungskräften war im Einsatz. Die Polizei sucht Zeugen.
Werl/Unna - Am Dienstagabend gingen ab 20.36 Uhr plötzlich mehrere Notrufe bei der Polizei ein - zahlreiche Autofahrer meldeten einen Geisterfahrer, der ihnen auf der A44 im Bereich des Autobahnkreuzes Dortmund/Unna entgegenraste. Unmittelbar nach den ersten Hinweisen wurden viele Autofahrer über ihre Bordcomputer gewarnt: „Ihnen kommt ein Falschfahrer entgegen!“
Doch wenige Minuten später krachte es auf Höhe des Parkplatzes Grüntal zwischen Werl und Unna: Ein 75-Jähriger aus Bergkamen stieß mit seinem Auto frontal in das Cabrio einer 32-jährigen Dortmunderin, die auf der linken Fahrspur unterwegs gewesen war und noch versucht hatte, nach rechts auszuweichen. Bei dem Ausweichmanöver touchierte sie das Fahrzeug einer 57-Jährigen aus Schwerte.
Der Falschfahrer war infolge der Frontalkollision sofort tot, die Dortmunderin erlitt schwere Verletzungen, musste mit einem Rettungshubschrauber in die Spezialklinik „Dortmund Nord“ geflogen werden. Ihre Verletzungen seien schwer, aber nicht lebensbedrohlich, so die Polizei. Die Frau aus Schwerte blieb unverletzt.

Wann und wo genau der der 75-Jährige auf die A44 aufgefahren ist, weiß die Polizei noch nicht und sucht deshalb nach Zeugen. „Aus bislang ungeklärter Ursache fuhr er entgegengesetzt der Richtungsfahrbahn Dortmund in Richtung Unna/Hemmerde“, berichtete Polizeisprecherin Carina Peschel. 13 Minuten nach der ersten Falschfahrer-Meldung wurden Feuerwehr und Rettungsdienst um 20.49 Uhr wegen der Frontal-Kollision gerufen.
Die Feuerwehr Werl, die mit beiden Löschzügen aus der Innenstadt angerückt war, musste die beiden schwer eingeklemmten Personen aus ihren Fahrzeugwracks befreien.

Nun sucht die Polizei Zeugen, die den Falschfahrer zuvor im und/oder vor dem Autobahnkreuz Dortmund/Unna gesehen haben. Es geht der Polizei vor allem um die Frage, wo der Fahrer genau herfuhr. „Bitte melden Sie sich bei der Autobahnpolizeiwache Arnsberg unter 0231/132-4921.“
Die Feuerwehr Werl war am Dienstag bereits mehrfach im Einsatz: Wegen anhaltender Trockenheit war es zu mehreren - zum Teil großen - Bränden gekommen.
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