Schweinetransporter auf A44 verunglückt: 29 Tiere tot - Anzeige erstattet
Auf der A44 ist am 11. April ein Schweinetransporter verunglückt. Die Autobahn musste gesperrt werden. Jetzt hat eine Tierrechtsorganisation Anzeige erstattet.
[Update vom 19. April, 17.02 Uhr] Anröchte - Bei einem Verkehrsunfall auf der A44 sind am Montagabend (11. April) bei Anröchte im Kreis Soest 29 Tiere ums Leben gekommen. Der mit 90 Schweinen beladene Lkw kam aus bislang ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab. Die Tierrechtsorganisation PETA hat nach eigenen Angaben jetzt Anzeige gegen die Verantwortlichen des Tiertransports erstattet.
Schweinetransporter auf A44 verunglückt: 29 Tiere tot - Anzeige erstattet
In einer Mitteilung der Organisation heißt es wörtlich: „Gegen die Verantwortlichen hat PETA nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Kassel erstattet, unter anderem wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und gegen die Tierschutztransportverordnung.“
Für die Tiere bedeute sei ein solcher Transport stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden: „Sie leiden unter Hunger und Durst, sind erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den voll belegten Transportern ist enorm“, schreibt die Tierrechtsorganisation. Diese fordert demnach ein „ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten“. Schweine dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu acht Stunden am Stück befördert werden.
[Erstmeldung] Anröchte - Auf der A44 ist am Montagabend ein Schweinetransporter von der Fahrbahn abgekommen, im Graben gelandet und umgekippt. Der Transporter hatte 90 Tiere geladen.
Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Janis Peitz sollte die Autobahn in beide Richtungen voll gesperrt werden, weil es anfangs zur Debatte stand, dass die Tiere aus dem Transporter geladen werden sollten. Weil trotz des Einsatzes von Zäunen nicht ausgeschlossen werden konnte, dass Tiere die Flucht ergreifen und quer über die Autobahn rennen könnten, war die Vollsperrung in beide Richtungen zumindest in dieser Einsatztaktik alternativlos.

Doch letztlich entschied der Veterinär, der neben der Feuerwehr Anröchte zur Einsatzstelle gerufen worden war, dass eine andere Variante ausprobiert werden solle, um den Schweinen weiteren Stress bei einer möglichen Umladung zu ersparen: So wurde der umgekippte Transporter mit einem Kran wieder aufgerichtet. Anschließend soll er abgeschleppt und zur Firma Tönnies gebracht werden. Erst da sollen die Tiere dann entladen werden.
Schweinetransporter verunglückt auf A44: Veterinäramt angefordert
Polizeisprecherin Kristina Purschke erklärte, dass der Unfall um 18.03 Uhr gemeldet worden war. Der Fahrer sei unverletzt.

Wie Janis Peitz weiter berichtete, sei mit einem Einsatzende gegen 22 Uhr zu rechnen. Er sollte recht behalten: Mittlerweile ist die Autobahn wieder frei.
Erst am Mittag war es auf der A44 bei Anröchte zu zwei Unfällen gekommen. Am Wochenende hatte es in der Nacht einen schweren A44-Unfall bei Soest gegeben.