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Brennender Lkw fährt über die A44 - Feuerwehr muss ihn einholen

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Von: Daniel Schröder

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Brennender Lkw fährt über die A44
Die Feuerwehr Anröchte rückte in der Nacht auf die A44 aus. (Symbolfoto) © Daniel Schröder

Für die Zeugen muss die Situation gespenstisch ausgesehen haben: In der Nacht auf Mittwoch fuhr ein brennender Lkw über die A44 zwischen Anröchte und Soest. Die Feuerwehr musste ihn einholen. Der ADAC gibt Tipps, wie man in einer solchen Situation handeln sollte.

Anröchte/Soest - Um 3.09 Uhr wurde die Feuerwehr Anröchte in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf die Autobahn A44 zwischen Anröchte und Soest gerufen. Der Fahrer eines Lkw hatte über den Notruf gemeldet, dass eines der Hinterräder seines Aufliegers brenne und er weiterfahren würde - aus Angst, dass das Feuer auf das Silo des Aufliegers übergreifen würde.

Nur wenige Minuten nachdem die Anröchter Feuerwehrleute aus dem Bett gerissen wurden, schlugen um 3.11 Uhr auch die Melder der Feuerwehr Soest Alarm: „Ein Lkw fuhr mit einem Feuer an der Hinterachse auf der A44 Richtung Dortmund. Da nicht ganz klar war, wo der Lkw zum Stehen kommt, wurden wir zusammen mit der Feuerwehr Anröchte alarmiert“, berichtete Feuerwehrsprecher Kai Weets. Die Soester Feuerwehrkräfte sollten sich an der Anschlussstelle Soest-Ost bereithalten, falls das brennende Gefährt an ihnen vorbeikommen sollte. Doch dazu kam es nicht mehr.

Brennender Lkw auf der A44 - Felge springt ab: „Das war höchst gefährlich!“

Rafael Schmidt, Leiter der Feuerwehr Anröchte, erklärte, dass die Informationslage anfangs sehr dünn gewesen sei. „Der Lkw-Fahrer fuhr trotz des brennenden Reifens wohl weiter, um das Reifen-Knäuel herunterzufahren. Doch plötzlich ist die komplette Felge von der Achse gesprungen. Das war höchst gefährlich!“ Die große Felge blieb auf der Fahrbahn liegen, dort rammte sie ein anderer Lkw zur Seite und schleuderte sie unter die Leitplanke. Der Lkw-Fahrer blieb bei dem Zusammenstoß unverletzt, seine Zugmaschine wurde jedoch beschädigt.

In Folge des Brandes flog die komplette Felge von der Achse.
In Folge des Brandes flog die komplette Felge von der Achse. © Feuerwehr Anröchte

Nachdem die Felge abgeflogen war, kam der betroffene Lkw auf dem Seitenstreifen in Höhe des Parkplatzes Völlinghauserflur zum Stillstand. Die Feuerwehr Soest, die auf den Lkw warten sollte, konnte ihren Einsatz somit wenige Minuten nach der Alarmierung abbrechen.

Brennender Lkw fährt über die A44 - gerade noch mal gut gegangen

Am Ende sei dieser Fall noch einmal gut, zumindest ohne Verletzte, ausgegangen: „Jetzt ist die Felge gegen einen Lkw geschlagen. Ich möchte mir nicht ausdenken, was passiert wäre, wenn die Felge mit einem Smart kollidiert wäre“, unterstrich Feuerwehr-Einsatzleiter Rafael Schmidt.

Was tun, wenn der Lkw-Reifen brennt? ADAC-Experte gibt Tipps

Doch was sollten Lkw-Fahrer tun, wenn an ihrem Gespann plötzlich ein Reifen brennt? Der ADAC erklärt: „Eine häufige Ursache für Lkw-Brände sind beispielsweise überhitzte Lkw-Reifen – hervorgerufen durch zu geringen Reifendruck, festsitzende Bremsen oder defekte Radlager. All dies lässt sich im Zuge regelmäßiger Wartungen oder sorgfältiger Abfahrtskontrollen erkennen“, so Werner Renz, Geschäftsführer der ADAC TruckService GmbH & Co. KG. „Weitere Brandursachen liegen im Motorwagen, wo durch Leckagen brennbare Betriebsflüssigkeiten auf heiße Fahrzeugteile tropfen können, und in der Elektronik. Hier warnen Experten davor, Kaffeemaschinen und andere Geräte unsachgemäß an die Bordelektronik anzuschließen.“

Weiter erklärt der ADAC-Experte: „Fängt beispielsweise ein Reifen Feuer, sollte der Fahrer auf dem Standstreifen weiterfahren, bis sich der brennende Reifen von der Felge gelöst hat – im Schritttempo bei brennenden Vorderreifen. Hält der Fahrer sofort an, greift mit hoher Wahrscheinlichkeit das Feuer auf den Auflieger oder die Zugmaschine über. Generell gilt: So früh es geht die Feuerwehr alarmieren.“

Erst Ende Juli sorgte ein geplatzter Reifen für einen Lkw-Brand auf der B55 zwischen Anröchte und Warstein. Ein ganz anderes Problem gab es am Dienstag auf der A44 im Kreuz Werl. Dort hatte ein Lkw hunderte Kilogramm Kuhmist auf rund 500 Metern Länge verteilt.

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