Sieben Stunden Sperrung auf der A2 - zwei Menschen in Lebensgefahr
Zwei schwere Unfälle auf der A2 haben für eine stundenlange Sperrung gesorgt. Fünf Menschen wurden verletzt, zwei davon sind in Lebensgefahr.
Gütersloh/Rheda-Wiedenbrück - Zwei Menschen mit lebensgefährlichen Verletzungen, drei weitere Verletzte - das ist die Bilanz gleich zweier schweren Unfälle auf der A2 am Montagabend. Die Autobahn musste in Fahrtrichtung Hannover zwischen Rheda-Wiedenbrück und Gütersloh für mehrere Stunden gesperrt werden. Erst in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages konnte die Strecke wieder freigegeben werden.
Autobahn | A2 |
Länge | 473 km |
Ausbauzustand | 2 × 3 Fahrstreifen |
Zwei schwere Unfälle auf der A2: Zwei Menschen in Lebensgefahr - stundenlange Sperrung
Zunächst war ein Audi in eine Baustellenabsicherung gefahren, später hatte ein Lkw-Fahrer das Stauende übersehen. Der Lkw krachte auf einen Mercedes Sprinter, der wiederum ein BMW-Cabrio unter einen Lkw-Auflieger schob.
Laut Polizei-Angaben verlor zunächst ein 45-jähriger Audi-Fahrer in Höhe der Raststätte Gütersloh die Gewalt über seinen SUV. Er sei in Aquaplaning geraten. In Höhe der Zufahrt zur Raststätte schleuderte der Audi gegen einen auf der Sperrfläche abgestellten Sicherungsanhänger. Der sollte eigentlich Unfälle vermeiden und auf eine Baustelle im Abschnitt zwischen Brockweg und Neuenkirchener Straße aufmerksam machen.
Der Lkw, an dem der Sicherungsanhänger montiert war, wurde auf einen weiteren Lkw geschoben, der wenige Meter weiter vorne stand. Der Audi schleuderte noch rund 100 Meter weiter und blieb mitten auf der Fahrbahn völlig zerstört liegen. Betriebsstoffe verteilten sich über alle drei Fahrbahnen und mussten von der Feuerwehr abgestreut werden.

Autobahn-Unfälle sorgen für stundenlange Sperrung - Lkw übersieht Stauende
Dann kam es gegen 20.10 Uhr zum nächsten Unfall, bei dem zwei Menschen lebensgefährlich verletzt wurden. Nach ersten Erkenntnissen der Autobahnpolizei hatte der Fahrer eines Gliederzuges eines Paketdienstleisters offenbar das Stauende übersehen.
Auf Höhe der Brücke über die Bielefelder Straße fuhr ein Lkw auf das Stauende auf. Auf der mittleren und rechten Spur standen zu dem Zeitpunkt bereits Lkws, dazwischen ein BMW Cabrio, so schildern es Zeugen. Der Aufprall des Lkw war so heftig, dass das Cabrio komplett unter dem Auflieger eines in Dortmund zugelassenen Lkw verschwand. Das Fahrgestell eines Mercedes Sprinter wurde durch die Kollision hinter dem Führerhaus im 90-Grad-Winkel umgebogen, das linke Hinterrad fand sich schließlich vorne rechts neben dem Beifahrersitz.
Der Cabrio-Fahrer musste aus seinem Fahrzeug von den Einsatzkräften des Löschzuges Wiedenbrück befreit werden. Ehe die Rettung allerdings eingeleitet werden konnte, musste der Anhänger des in der Mitte stehenden Lkw vom Maschinenwagen getrennt und nach hinten gezogen werden.

Unfall auf der A2: Cabrio wird in Stau unter Lkw geschoben
Den Feuerwehrleuten kam dabei zugute, dass der Aufprall an dem Cabrio von hinten kam und nicht der Wagen zunächst im Frontbereich zusammengestaucht wurde. Dadurch konnte der Seitenaufprallschutz nicht seine Wirkung entfalten und eine starre Verbindung zwischen der Fahrertür und der Karosserie herstellen. Auch die Tatsache, dass an dem Fahrzeug kein Blechdach montiert war, dürfte für den Fahrer aus Celle eher positiv gewesen sein, sagte ein Pressesprecher der Feuerwehr.
Nachdem man zunächst ständig Kontakt mit dem Fahrer des in Rumänien zugelassenen Sprinter hatte, wurde der sofort nach der Befreiung des BMW aus seiner misslichen Lage gerettet. Er war zwar nicht in seiner Fahrerkabine eingeklemmt, konnte aber ohne technische Hilfe nicht das Fahrzeug verlassen.
Sowohl der Lkw-Fahrer aus Rumänien, der auf das Stauende auffuhr, als auch der Cabrio-Fahrer aus Celle schweben in Lebensgefahr.
Stundenlange Sperrung auf der Autobahn - Fahrbahn erst am Dienstagmorgen wieder freigegeben
Erst kurz vor Mitternacht konnte das Cabrio unter dem Lkw hinweggezogen werden. Dazu wurde der Auflieger am Heck angehoben, ein anderes Abschleppfahrzeug zog das Wrack des BMW unter den Lkw hinweg.

Erst in den frühen Morgenstunden - nach etwa sieben Stunden Sperrung - konnte die Autobahn Richtung Westen wieder freigegeben werden.
Den entstandene Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 150.000 Euro für den Aquaplaning-Unfall und 64.000 Euro für den Auffahrunfall.
Auf der A44 kippte vor wenigen Tagen ein Kohle-Lkw um: Die Ladung sorgte für eine lange Sperrung der Autobahn.