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Blitzer an der A2 lässt die Kassen einer NRW-Großstadt klingeln

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Von: Simon Stock

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An der A2 in Bielefeld steht einer der einträglichsten Blitzer in Deutschland. Im Jahr 2022 spülte er rekordverdächtige 7 Millionen Euro in die Kasse.

Bielefeld - Die Stadt Bielefeld hat Dr. Oetker, eine Uni, einen traditionsreichen Fußball-Bundesligisten - und den vielleicht berüchtigtsten Blitzer Deutschlands. Täglich gehen ihm hunderte Autofahrer auf der Autobahn A2 in die Falle - sehr zum Frust der Fahrer, sehr zur Freude der NRW-Großstadt. 7 Millionen Euro flossen 2022 in die Kasse. Das ist fast doppelt so viel wie im Jahr davor. 

AutobahnA2
Länge473 km
Gebaut5. April 1936

Blitzer an der A2 lässt die Stadtkasse von Bielefeld klingeln

Die Blitzanlage auf der A2 am Bielefelder Berg war im vergangenen Jahr der Goldesel für die Stadt Bielefeld. Insgesamt fast 19 Millionen Euro hat sie von Verkehrssündern kassiert, deutlich mehr als in den Vorjahren. Im bundesweiten Blitzer-Ranking bedeutet das Platz 9 für die Stadt in Ostwestfalen.

Etwa 37 Prozent aller Buß- und Verwarngelder, die in die Stadtkasse flossen, stammen von der Messanlage auf der A2. Tempo 100 ist am Bielefelder Berg erlaubt. Wer schneller fährt und vom Blitzer erfasst wird, muss zahlen - seit der Verschärfung des Bußgeldkatalogs im Spätherbst 2021 mehr denn je. 200 bis 300 Mal am Tag löst die Radarfalle an der A2 aus.

Seit Mitte Dezember werden die Fahrzeuge in Höhe Bielefeld von einem neuen Blitzer, einem Traffistar S350, gemessen und fotografiert. Die neue Messanlage befindet sich etwa 250 Meter nach dem ersten Blitzer hinter der Talbrücke Lämershagen in Fahrtrichtung Hannover.

A2: Seit Mitte Dezember neuer Blitzer am Bielefelder Berg

Zwei Blitzer in so kurzem Abstand? Klingt nach einer üblen Methode, doppelt abzukassieren. Ist es aber nicht. Bei Arbeiten auf der A2 mussten mit der Asphaltdecke auch die Sensoren des alten Blitzers weggefräst werden. Die Behörden haben entschieden, ein neues Messgerät aufzustellen, um weiterhin die Geschwindigkeit an der Gefahrenstelle überwachen zu können. Und um die Geldquelle nicht versiegen zu lassen.

Um die Dimensionen zu verdeutlichen: In den zehn Jahren nach Inbetriebnahme der Radarfalle am Bielefelder Berg im Jahr 2008 hat die Stadt Bielefeld knapp 70 Millionen Euro eingenommen. Damit zählt die Messanlage zu den teuersten Blitzern in Deutschland.

Sämtliche Buß- und Verwarngelder zusammengezählt, hat die Stadt Bielefeld im Jahr 2022 etwa 18,6 Millionen Euro kassiert. Das ist rekordverdächtig. Doch es liegt nicht daran, dass schärfer kontrolliert wurde, sagt Bielefelds Ordnungsamtschef Maik Maschmeier. Erstens sei nach der Corona-Delle wieder mehr los gewesen im Straßenverkehr, zweitens habe der neue bundesweite Bußgeldkatalog voll durchgeschlagen. „Das hängt einfach damit zusammen, dass ab einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich die Strafen empfindlich höher geworden sind. Schon ab 16 km/h mehr sind wir ruckzuck bei 70 Euro für einen Verstoß dabei“, sagte Maschmeier dem WDR.

Dramatische Szenen in Bielefeld: Bei einem verheerenden Hausbrand wurden sieben Menschen zum Teil schwer verletzt.

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