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Kloster schließt für immer: Ordensschwestern und Mitarbeiter verlassen Wickede

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Von: Vanessa Moesch

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Noch das Domizil der Missionsschwestern: das Heilig-Geist-Kloster in Wimbern.
Noch das Domizil der Missionsschwestern: das Heilig-Geist-Kloster in Wimbern.  © um_Uta Müller

Der Nachwuchs fehlt, drei Altenheime werden nicht gebraucht. Aus diesem Grund schließt das Heilig-Geist-Kloster in Wickede-Wimbern für immer seine Türen.

Wimbern – Zum 31. März 2024 wird das Heilig-Geist-Kloster in Wickede-Wimbern schließen. Darüber wurden die Mitarbeiter des Klosters jetzt informiert.

Während die Schwestern in zwei andere Klöster der Ordensgemeinschaft umziehen, nach Laupheim und Steyl, werden die 48 Mitarbeiter neue Wege gehen müssen. Diese Entscheidung wurde ihnen von Schwester Maria Theresia Hörnemann, der Provinzleiterin der Steyler Missionsschwestern, in einer außerordentlichen Mitarbeiterversammlung mitgeteilt.

Der Grund für die Schließung des Klosters: Wie fast allen Ordensgemeinschaften in Deutschland fehlt auch den Steyler Missionsschwestern der Nachwuchs. „Wir können vor dieser Entwicklung die Augen nicht verschließen und haben uns im Orden intensiv mit unserer Zukunftsplanung auseinandergesetzt. Leider ist eines der Ergebnisse dieses Entscheidungsprozesses, dass wir das Heilig-Geist-Kloster aufgeben, da wir auf Dauer keine drei Altenheime brauchen und aufrechterhalten können. Der Ort und die Menschen sind uns allen ans Herz gewachsen“, sagt Provinzleiterin Schwester Maria Theresia Hörnemann.

Lösungen für die Mitarbeiter: Ordensfrauen ziehen aus

Diesen Weg nun zu gehen, hieße aber nicht, dass man die Mitarbeiter im Stich lassen werde: „Wir werden uns selbstverständlich dafür einsetzen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeitnah einen alternativen Arbeitsplatz vermitteln zu können. Wir werden mit allen sprechen und individuelle Lösungen finden.“

Wie es mit dem Klostergebäude weitergeht, ist derzeit noch offen. Das Heilig-Geist-Kloster in Wimbern wurde Mitte der 1950er Jahre gebaut. Ziel war die Ausbildung junger Frauen für den missionarischen Dienst weltweit und für Aufgaben in den Niederlassungen in Deutschland. Im Laufe der Jahre änderte sich die Zielsetzung des Hauses. Es ist heute eines von drei Alten- und Pflegeheimen für die Schwestern der Deutschen Provinz. Zurzeit gehören 61 Schwestern zur Hausgemeinschaft.

Kloster schließt: Das sagt der Bürgermeister

„Die Entscheidung kommt nicht völlig unerwartet, aber es ist dennoch ein trauriges Ereignis für die Gemeinde Wickede“, sagt Bürgermeister Martin Michalzik auf Anfrage unserer Redaktion. Das Kloster sei ein wertvolles Element im Profil der Gemeinde, viele Veranstaltungen und auch Sitzungen hätten dort stattgefunden.

Mit fortschreitenden Jahren konnten „alle oft miterleben, dass die Bewohnerinnen immer älter und leider immer weniger wurden. Es stellte sich die Frage, ob es weitergeht. Und wenn nicht, wann es aufhört“, so Michalzik. Er sei bereits länger über den möglichen Auszug informiert gewesen, doch die Schließung des Klosters stimmt ihn traurig. „Wir möchten uns als Gemeinde gerne einbringen und nach Lösungen suchen, wie das Kloster erhalten bleiben kann. Denn auch wir fühlen uns mit diesem Ort persönlich verbunden.“

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