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Millionen-Umsatz durch den Radweg

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Von: Martin Hüttenbrink

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Männer auf Rädern
Wickede heller Radweg ate ham_vwd8f1d0a1258198c9eefbfad23e9c32362(1).jpg © Schulte, Andrea

Der RuhrtalRadweg hat bei der jüngsten Analyse seine Rolle als Schwergewicht in der Tourismuswirtschaft bestätigt. Der Radweg generierte 2022 einen Brutto-Umsatz von 39,4 Mio. Euro und gilt mit einem Beschäftigungsäquivalent von 773 Arbeitsplätzen als Jobmotor für den Tourismus zwischen Winterberg und Duisburg. Davon profitiert auch Wickede.

Wickede – Die Zahlen sind das Ergebnis einer Studie, die von der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) in Auftrag gegeben worden war. Sie belege die weiter zunehmende Bedeutung des RuhrtalRadwegs für den Radtourismus und die Wirtschaft. Der RuhrtalRadweg habe sich „zu einem der größten Imageträger der Region“ entwickelt. Das zeige nach 2011 und 2016 nun auch die dritte Evaluation.

Die Qualität der Strecke schneidet bei den befragten Radlern sehr gut ab. Auf einer Skala von 1 (ausbaufähig) bis 5 (hervorragend) erreicht der RuhrtalRadweg eine mittlere Bewertung von immerhin 4,0. Das mit Abstand wichtigste Kriterium stellt für touristisch motivierte Radfahrende auf dem RuhrtalRadweg die landschaftliche Attraktivität dar.

Hier überzeugt der Radfernweg. Er kommt auf 4,1 Punkte und damit auf die Note sehr gut. Die Beschilderung erreichte 3,5 Punkte, die Sehenswürdigkeiten entlang der Route 3,2, die Einkehrmöglichkeiten 3,3 und die Unterkünfte 3,8 Punkte.

Hunderte am Tag

Radwandernde auf dem RuhrtalRadweg sind im Durchschnitt 55 Jahre alt und legen pro Etappe im Mittel 62,5 km in knapp sechs Stunden zurück. Männliche Radwanderer sind mit 59 Prozent leicht überrepräsentiert im Vergleich zu den Radlerinnen.

Wie viele Radler nun genau auf dem Weg durch Wickede unterwegs waren, gibt die Studie nicht an, weil vor Ort nicht gezählt worden war. Einen Annäherungswert erhält man beim Vergleich der beiden Zählstellen Arnsberg und Schwerte, deren Werte aber weit auseinanderklaffen. Die Erhebung gibt für Arnsberg im August 2022 eine Gesamtzahl von 5774 an – im Durchschnitt knapp 200 Radelnde pro Tag.

In Wickede dürften es aber erheblich mehr Radler gewesen sein, berücksichtigt man, dass für Schwerte im August insgesamt 40 261 und damit im Schnitt 1300 Radelnde pro Tag angegeben sind.

Gut acht Prozent der Radwandernden stammen aus dem Ausland, vor allem aus den Niederlanden. Die deutschen Nutzer stammen zu gut 68 Prozent aus Nordrhein-Westfalen. Weitere wichtige Märkte sind Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg.

184 800 Aufenthaltstage durch Übernachtungsgäste

Als Berechnungsgrundlage für den Brutto-Umsatz benennt die beauftragte Firma „absolutGPS“ in Leipzig die Zahl von jährlich rund 1,2 Mio. Aufenthaltstagen in der Region. „Davon entfallen 184 800 auf Übernachtungsgäste, 932 200 auf Tagesgäste. Bei durchschnittlichen Gesamt-Tagesausgaben pro Person von 88,10 Euro bei den Übernachtungsgästen sowie 24,80 Euro Tagesgästen ergibt sich ein jährlicher Brutto-Umsatz in Höhe von 39,4 Mio.“, rechnet das Unternehmen vor.

„Somit sorgt der RuhrtalRadweg einerseits für bedeutende wirtschaftliche Effekte in der Tourismuswirtschaft sowie steuerliche Effekte bei den Anrainerkommunen“.

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