Sparen lautet die Devise aber auch an anderen Stellen des kommunalen Energiehaushaltes. So soll in öffentlichen Gebäuden noch mehr als bisher unnötiges Heizen vermieden werden. Dazu zählen auch die Schulen – wobei das coronabedingte Lüften gerade im Winter und bei Frost natürlich kontraproduktiv wirke.
„Wir sind auch bereit, im Rathaus die Temperatur etwas ‘runterzusetzen“, erläuterte der Verwaltungschef. Wobei natürlich alles seine Grenzen habe. Die Kolleginnen und Kollegen könnten in den Büros ja nun auch nicht mit Steppjacke und Handschuhen vor dem Rechner sitzen.
Dass selbst sparsamster Umgang nicht reichen wird, die Verteuerungen aufzufangen, verdeutlicht der Blick auf die Gaskosten für einige kommunale Gebäude: So verbrauchte im vergangenen Jahr das Bürgerhaus für rund 16 000 Euro Gas, bei der Gemeindehalle Echthausen waren es 10 000 Euro, bei der gemeindlichen Unterkunft an der Erlenstraße ebenfalls 10 000 Euro, die Engelhardschule schlug mit 24 000 Euro zu Buche, die Melanchthonschule mit 15 000 und die Sekundarschule mit 16 000 Euro, macht unterm Strich alleine für diese sechs öffentlichen Gebäude im Vorjahr eine Gasrechnung von 91 000 Euro.
Legt man alleine die im April festgestellte Steigerung des Gaspreises um 105 Prozent zugrunde, kommen da noch einmal knapp 100 000 Euro hinzu. Diese Summe lässt sich selbst durch sparsamstes Heizen nicht kompensieren. Davon geht auch die Verwaltung aus. „Wir werden uns auf Zuwächse einstellen müssen“, so Bürgermeister Martin Michalzik.
Entwickelt sich der Gaspreis weiterhin so rasant nach oben, dann dürften die Kosten für diesen Energieträger demnächst den Strom als bisherigen Spitzenreiter verdrängen. Insgesamt beliefen sich die Energiekosten für Strom im vergangenen Jahr auf 234 000 Euro.
Die Gaskosten blieben mit 157 000 Euro zwar noch deutlich dahinter zurück. Bei der alleine im Frühjahr bekannt gegebenen Steigerung von 105 Prozent dürfte aber das Gas die Spitzenposition bei den kommunalen Verbrauchskosten übernehmen. Selbst die noch immer kräftigen Verteuerungen beim Strom, die mit rund 15 Prozent angegeben werden, können das nicht ändern.
Zu erwähnen sind bei den Energiekosten der Gemeinde am Ende auch noch die Aufwendungen für Treibstoffe wie Benzin und Diesel etwa für die Fahrzeuge des Bauhofes oder der Feuerwehr. Die liegen bei rund 60 000 Euro. Hier sieht die Verwaltung allerdings keine Sparpotenziale.
Das Rathaus will nach der Sommerpause ein Sparkonzept für die Straßenbeleuchtung ausarbeiten. Auf deren Konto gehen nämlich alleine 93 000 Euro, also knapp 40 Prozent der gemeindlichen Stromkosten insgesamt. Eine Marschrichtung könnte sein, Laternen nicht mehr die ganze Nacht durch brennen zu lassen.
Möglich wäre auch, an Straßenzügen nur noch jede zweite Beleuchtungseinheit einzuschalten. Beim Verbrauch der Straßenbeleuchtung insgesamt komme der Kommune immerhin zugute, dass mittlerweile ein großer Teil der heimischen Leuchtkörper auf die sparsame LED-Technik umgestellt worden sei, erläutert das Rathaus zu den Stromkosten für Wickedes Laternen.