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Geflüchteten Würde geben

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Von: Martin Hüttenbrink

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Neun Personen im Saal
Die Abordnung des Freundeskreises in Essen: v.l. Hildegard und Marianne Rennebaum, Andreas Gottmann, Marion Frohwein, Christian Schwarz, Anette Gospodarek, Sabine Schemm und Michaela Heine sowie ZUE-Umweltbetreuer Hadi Hakim. © Freundeskreis

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Der Einstieg zum Grundgesetz ist auch ein Leitmotiv des Freundeskreises „Menschen helfen Menschen“. So hat es der NRW-Flüchtlingsrat bei der Verleihung des Ehrenamtspreises jetzt festgehalten. Der Freundeskreis vermittle den Geflüchteten Gastfreundschaft und Wertschätzung. „Menschen verdienen Würde auch in diesen Einrichtungen“, hieß es in Essen.

Wickede – Auch wenn der Gruppe aus der Ruhrgemeinde unter den sieben Nominierten nicht der erste Preis zugesprochen wurde, darf der Abend doch als eine besondere, landesweite Würdigung der mittlerweile achtjährigen Arbeit vor Ort verstanden werden. Vor versammeltem Publikum wurden ehrenamtlich erbrachte Aktionen für die ZUE von der Einrichtung eines Malateliers oder eines Kinderspielplatzes bis hin zu Anschaffung von Freizeitangeboten hervorgehoben.

Initiativen, die den Geflüchteten in der ZUE signalisieren, dass sie wahr- und angenommen werden, dass sie nicht auf sich allein gestellt sind, dass ihre Würde auch unter den Bedingungen von Flucht und Aufnahme in der ZUE als unantastbar anerkannt wird.

Den in der ZUE Aufgenommenen, „die in einer großen Sammelunterkunft leben und sehr wenig persönliche Anknüpfungspunkte an die Bewohner/innen in der Nachbarschaft haben, durch unser Tun, unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung, die allen Menschen zustehende Würde zu geben, erschien der Jury in der Vorauswahl ein hervorzuhebendes Merkmal unseres Vereins“, vermerkt Freundeskreis-Sprecher Martin Schemm.

Interessante Kontakte geknüpft

Die Platzierung im Rahmen der Preisverleihung war für die Gruppe da eher nebensächlich. „Auch wenn wir letztendlich nicht mit dem diesjährigen Ehrenamtspreis geehrt wurden, haben wir uns sehr darüber gefreut, dass unsere Arbeit auch außerhalb der Gemeinde Wickede gesehen und anerkannt wird“, formuliert Schemm. „Es war für uns alle ein tolles Erlebnis, dabei gewesen sein zu dürfen. Viele interessante Gespräche und Kontakte konnten auf der Veranstaltung geknüpft werden.“

Eine herzliche Gratulation der Wickeder ging an die „Initiative Hafenschule Minden“. Sie bringt in Präsenz und digital Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern zusammen. Zum sozialen und kulturellen Angebot zählen auch Deutschunterricht und spezielle Programme für Frauen.

Neue Projekte

Der Freundeskreis nutzte die Gelegenheit zudem, um sich „ganz herzlich bei allen Menschen in und um Wickede, die unsere Arbeit all die Jahre über sowohl materiell als auch durch ihren Zuspruch mit begleitet und möglich gemacht haben“, zu bedanken. Und die Gruppe kündigt an: „Neue Unterstützungsprojekte stehen bereits auf unserer Agenda.“

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