Der Internist hatte in der Nachbarstadt beinahe vier Jahrzehnt lang eine Praxis geführt und diese mit 73 Jahren Anfang 2018 an die 34 Jahre jüngere Berufkollegin Marina Khusid übergeben, hatte den Betrieb aber als angestellter Arzt weiter unterstützt.
Vor zwei Jahren dann stärkte Dr. Christian Jenke den Praxisbetrieb seines Berufskollegen Dr. Alfred Klump in Westönnen, nachdem in dessen Gemeinschaftspraxis der Mediziner Andreas Jockenhöfer mit 68 Jahren in Rente ging. Nun unterstützt Christian Jenke die Wickeder Praxis von Dr. Christodulos Phonias.
Um einen glatten Übergang zu gewährleisten, hatte der Wickeder Hausarzt die personelle Ergänzung bereits zum 1. Oktober eingerichtet, damit Mediziner Jenke die Patienten schon einmal kennenlernen konnte.
Und damit nicht genug: Mediziner Phonias, der den Praxisbetrieb 2006 von seinem Landsmann Dr. Panteleimon Jossifidis übernommen hatte, möchte die ärztliche Versorgung Anfang 2023 noch breiter aufstellen. Er gebe noch keine konkreten Gespräche, aber er wolle eine weitere Fachkraft für den Praxisbetrieb am Marktplatz gewinnen, erläutert der 57-jährige Christodulos Phonias. Dies nicht nur, um den gewachsenen Patientenstamm gut versorgen zu können, sondern auch, um sich selbst etwas zu entlasten. „Ich betreue zusätzlich noch beatmete Patienten in der Umgebung“, so der Mediziner zum Umfang seines ärztlichen Engagements.
Platz ist in dem Gebäude am Marktplatz ausreichend vorhanden. Alexia Myrioni, Ehefrau von Dr. Phonias, hatte das Wohn- und Geschäftshaus 2021 von Hartmut „Hatti“ Brunberg übernommen. Da ist zum einen die Gemeinschaftspraxis mit ihren rund 340 Quadratmetern. Da sind zum anderen die Räumlichkeiten der dort ehedem praktizierenden physikalischen Therapie. Und sollte darüber hinaus noch Platzbedarf bestehen und das Ladenlokal im Erdgeschoss nicht anderweitig vergeben sein, ständen im ehemaligen Blumengeschäft Koerdt noch einmal weitere 220 Quadratmeter zur Verfügung.
Freuen würde sich Dr. Phonias beispielsweise über Zuwachs mit einem Gastroenterologen. Gemeinsam mit der kardiologischen Ausrichtung seiner Praxis und dem internistischen Know how könne man dann für die Patienten eine noch größere Palette von Fachrichtungen abdecken.
Denkbar wäre eine Ausweitung der medizinischen Versorgung am Markt nicht zuletzt durch die beiden Söhne von Christodulos Phonias, die gegenwärtig in Griechenland noch ihre medizinische Ausbildung durchlaufen. Dies wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Welche Fachrichtung die Jungen einschlagen, sei ganz ihnen überlassen. Ein Zuwachs etwa um Disziplinen wie die Gynäkologie oder Urologie könne er sich gut vorstellen, sagt der Wickeder Mediziner. Die Entscheidung liege aber bei den Söhnen.
Beim Blick in die weitere Zukunft rückt auch die Entwicklung des Standortes am Marktplatz zu einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) als Möglichkeit ins Bild. Mit seinem interdisziplinären Angebot kann ein MVZ dem Patienten oftmals kurze Wege und eine enge Vernetzung der haus- und fachärztlichen Versorgung bieten.