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Weihnachtsstollen mal geeist: Nachtisch für die Festtage

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Von: Ilka Platzek

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Christian Krüger vom Gasthaus Schulte röstet Mandeln für den Nachtisch.
Christian Krüger vom Gasthaus Schulte röstet Mandeln für den Nachtisch.  © Platzek

Christian Krüger vom sollte einmal Architekt werden. Doch er ging lieber seiner Leidenschaft nach und bekocht heute viele Gäste im Gasthaus Schulte.

Echthausen – 1898 eröffnete Christian Schulte das gleichnamige Gasthaus. Vier Generationen der Familie Schulte machten aus einem einfachen Landgasthaus das heutige Hotel und Restaurant.

Seit 2016 führen Christian Krüger und sein Mann Bernd das altehrwürdige Haus, das demnächst 125 Jahre besteht. Sie haben sich auf die Fahnen geschrieben, eine frische Küche mit Produkten aus der heimischen Landwirtschaft anzubieten. Dabei wird die Speisekarte immer wieder neu gestaltet und saisonal angeglichen. Aktuell gibt es unter anderem Wild und Geflügel, Grünkohl, Entenkeulen und Gänsebrust.

Sauerländer Wildschweinpfeffer: Der Renner

„Der Renner ist gerade unser Sauerländer Wildschweinpfeffer“, sagt Küchenchef Christian Krüger. Er beschreibt die angebotenen Gerichte als „bodenständig und gutbürgerlich auf gehobenem Niveau“. Stolz sind die beiden Inhaber darauf, dass sie Mitglieder im Verband der Köche Deutschlands sind, der sich unter anderem verpflichtet hat, dem Personal Tariflöhne zu zahlen und die gesetzlichen Arbeitszeiten einzuhalten.

„Wir sind ein anerkannter Ausbildungsbetrieb im Verband der Köche Deutschlands“, sagt Christian Krüger. Er kommt aus einer Familie, in der schon Oma und Mutter in der Gastronomie beschäftigt waren. „Ich wollte immer Koch werden, aber mein Vater entschied, dass ich Architekt werden sollte – -wie er. Zu meinem Glück ging mein Ausbildungsbetrieb während meiner Ausbildung zum Maurer pleite und ich konnte doch noch Koch werden“, erzählt er.

Der geeiste Weihnachtsstollen ist ein großes Finale für das Weihnachtsmenü.
Der geeiste Weihnachtsstollen ist ein großes Finale für das Weihnachtsmenü. © Platzek

Arbeitszeiten stören nicht: Das Büro ist schlimmer

Nach Stationen in Winterberg, Flensburg und Nordhorn machte er sich 2003 erstmals in Ense selbstständig. 2016 folgte dann die Übernahme vom Gasthaus Schulte.

Krüger ist dort angekommen, wo er immer hinwollte: „Mich stören die Arbeitszeiten nicht. Saisonarbeit ist doch wunderbar. Wir arbeiten dann, wenn andere frei haben.“ Für ihn überwiegen ganz klar die Vorteile: „Wenn ich eine gute Ausbildung hinlege, steht mir als Koch die Welt offen. Für mich wäre es schlimm, morgens ab 8 Uhr im Büro sitzen zu müssen. Wir halten die tariflichen Arbeitszeiten ein“, betont er. Anregungen für die eigene Küche bezieht er unter anderem aus Städtetrips, die natürlich immer mit Restaurantbesuchen verbunden sind.

Regionale Produkte: Heute nicht mehr wegzudenken

Eingekauft wird überwiegend regional: Kartoffeln, Eier, Grünkohl und sonstiges Gemüse. Fleisch – etwa argentinisches Rind – bezieht er vom Großmarkt.

Das Haus bietet genug Platz auch für große Gesellschaften. Brautpaare können sich im hauseignen Trauzimmer das Ja-Wort geben und dann gleich an den gedeckten Tisch setzen. Aktuell finden viele große Weihnachtsfeiern in Echthausen statt. Die beiden Inhaber hätten zwar gerne mehr Personal, kommen aber zurecht, solange keiner krank wird. Es herrsche ein gutes Betriebsklima, auch, „weil die Trinkgelder gesammelt und unter den Mitarbeitern fair geteilt werden.“ Christian Krüger ist das wichtig.

Cateringservice wird gern genutzt: Sonderwünsche werden berücksichtigt

Neben den Weihnachtsfeiern im Gasthaus wird auch der Cateringservice gerne genutzt: „Wir bieten warme Buffets an. Außerdem können Kunden mittags anrufen und sich abends ihr fertiges Essen abholen.“ Natürlich werden auch im Gasthaus Schulte vegane oder vegetarische Gerichte angeboten und Sonderwünsche der Gäste berücksichtigt. „An Heiligabend haben wir geschlossen, aber am ersten und zweiten Weihnachtstag ist geöffnet, und wir belegen jeden Tisch nur einmal“, sagt Krüger. Silvester gibt es Speisen à la carte.

Das Rezept von Christian Krüger (Gasthaus Schulte)

Nachtisch: Geeister Weihnachtsstollen mit warmen Zimtpflaumen

Für 6 Personen

Zutaten für Christstollen: 200 gr. gemischte Nüsse, 100 gr. Weihnachtsschokolade, 5-6 getrocknete Aprikosen, 4 frische Eigelb, 50-75 gr. Zucker, 1 Päckchen Vanilinzucker, 1TL Zimt, 500 gr. Schlagsahne, 400 gr. Weihnachtsstollen, 50 ml Aprikosenlikör, 100 ml Orangensaft.

Zubereitung: Weihnachtsstollen grob zerpflücken und mit Orangensaft und Aprikosenlikör beträufeln. 1 Stunde ruhen lassen. Nüsse grob hacken, in einer Pfanne ohne Fett rösten, herausnehmen und abkühlen lassen.

1-2 EL zum Verzieren beiseite legen, Schokolade grob hacken, Aprikosen fein würfeln. Eigelb, Vanilinzucker und Zimt hellcremig aufschlagen. Aprikosen, Nüsse, Schokolade und die Stollenmasse unter die Eicreme heben, Sahne steif schlagen und unterheben.

Masse in eine Kastenform füllen und glatt streichen, mit Klarsichtfolie abdecken und mindestens 6 Stunden einfrieren.

Tipp: 20 Minuten vor dem Verzehr aus dem Eis nehmen, dann hat das Parfait die richtige Konsistenz.

Zutaten Warme Zimtpflaumen: 500 gr. Pflaumenhälften, 100 gr. Zucker, 40 gr. Zimt gemahlen, 200 ml Glühwein oder Kinderpunsch

Zubereitung: Alles zusammen aufkochen, bis der Sud einreduziert ist. Parfait an den Zimtpflaumen anrichten und mit den übrigen Nüssen bestreuen.

Weitere Rezepte

In Werl hat sich Thorsten Harendt von der Grill- und BBQ Ranch ebenfalls ein Rezept für die Gastro-Serie überlegt: Bei ihm gibt es Damwildburger.

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