Eine weitere personelle Konsequenz: Die mit dem Fusionskonzept angedachte Verschmelzung der beiden derzeit jeweils zweiköpfigen Vorstände zu einem Trio, das nach etwa drei Jahren (auch aus wirtschaftlichen Gründen) wieder zur Minimalbesetzung eines Duos schrumpft, sind einstweilen obsolet.
So muss Bankdirektor Joachim Bauerdick, der eigentlich mit dem Jahresende in den Ruhestand wechseln sollte, weiterhin im Rennen bleiben, damit auch in den nächsten Monaten in der Volksbank Wickede das Vier-Augen-Prinzip gewährleistet ist.
Bei den zurückliegenden Gesprächen habe man noch einmal die Gelegenheit genutzt, um die Situation klar zu schildern. Dazu gehört als Ausgangsposition: Die Volksbank Wickede kann alleine nicht überleben, würde mittelfristig seitens der Aufsicht zwangsvermählt und hätte dann alle Optionen einer eigenen Entscheidungsfreiheit verwirkt.
Dokumentation, Nachweispflichten und Regulatorik sind das eine, ein unzulängliches Eigenkapital ein weiterer Aspekt, mit dem die Überlebensfähigkeit eines kleinen Institutes wie Wickede jedes Jahr weiter sinkt.
Um die Entwicklung abzufedern, hat die Volksbank seit 2015 die Kooperation mit der Mendener Bank gesucht und ausgebaut. Ein organisch gewachsenes, gutes Miteinander biete jetzt die ideale Ausgangsposition für eine Fusion. Eine Ausgangsposition, die es mit keinem anderen Institut der Region gebe, weshalb bei der konkreten Partnersuche die Wahl wie selbstverständlich auf die Mendener Bank gefallen sei.
Weil man sich so gut kennt, weil man sich auf Augenhöhe begegnet und die Überzeugung teilt, in dieser Partnerschaft für beide Häuser das Optimum zu erzielen, war Wickedes Vorstand auch gar nicht anderweitig auf Brautschau gegangen. Wobei aus Bankenkreisen zudem verlautet, dass in der Branche nicht zeitgleich mit zwei oder drei Fusionskandidaten verhandelt werde.
Es ist einerseits also die Notwendigkeit, andererseits die seit sieben Jahren gewachsene Partnerschaft, die zum Vorschlag einer Fusion mit der Mendener Bank führte. Diese belegt ihr Vertrauen in Wickede nicht zuletzt mit Zugeständnissen im Falle der Fusion. Nach dieser Verschmelzung nämlich würde es keine Generalversammlungen mehr geben, sondern Vertreterversammlungen, die dann z. B. über einen Jahresabschluss abstimmen.
Mit ihrer Größe stehen der Volksbank Wickede rund 35 Vertreter zu – der Mendener Bank etwa 130. Die Partner dort gestehen Wickede aber weit mehr zu – genauer gesagt etwa 72 und damit mehr als das Doppelte. Auch im Aufsichtsrat als Kontrollgremium wären Wickedes Mitglieder mit drei zu fünf Mendener Kollegen vertreten – nominell ständen Wickede ein, maximal zwei Mitglieder zu.
Nicht zuletzt dieses Entgegenkommen aus Menden belegt für Wickedes Vorstand, dass man Wickede auch als kleineren Partner vollumfänglich respektiert, dass man dazu beitragen möchte, die Seele der Volksbank Wickede vor Ort ebenso zu erhalten, wie das Haus am Markt mit dem Team als den gewohnten Ansprechpartnern für alle Wickeder Mitglieder und Kunden.
Auch wenn es nach einer Fusion nicht mehr die Generalversammlungen alter Prägung geben sollte: Es gilt das große Versprechen des Vorstandes, dass es neben der offiziellen Vertreterversammlung aber weiterhin die lieb gewonnenen Mitglieder-Treffen geben wird. Dann als Bezirksversammlungen. Und bei denen werde es auch künftig ein gutes Essen und entsprechende Getränken geben. Und zwar jährlich, sagt der Vorstand zu.