Ob angesichts des (Reise-)Aufwands ein Neubau nicht preiswerter gewesen wäre? Potier schmunzelt und antwortet als Mann vom Fach und Inhaber eines örtlichen Schweißereibetriebes mit einem klaren „Nein“. In dem Fall hätte das auch umfangreiche Fundamentarbeiten nach sich gezogen. „Das und selbst die Ankerschrauben sind aber noch top in Ordnung“, zogen die Wickeder Schützen eine nachhaltige Reparatur dem kompletten Neubau vor und machten so wohl aus der Not auch eine Tugend.
Schweres Gerät fuhr also am Freitagmorgen im kleinen Waldtal vor: Traktoren, Tieflader, Teleskopkran. Was Spaziergänger an dem Morgen auch gleich neugierig machte: „Hier ist ja heute richtig was zu sehen!“.
Der Mast, zunächst am Haken, stand kaum eine halbe Stunde später wie die sprichwörtliche Eins wieder am Platze, wenig später folgten der Kugelfang und andere Einzelteile, die nach ihrer Überarbeitung in Gelsenkirchen nach Wickede zurückgekehrt sind.
Ohne die große „Kiste“ am Mast ist heutzutage ein Vogelschießen nicht mehr möglich. Harry Potier erinnert sich noch gut an frühere Hövelwiesenzeiten ohne Kugelfang. Damals landete die eine oder andere Munition statt im Vogel durchaus einige hundert Meter weiter in den Schwimmbecken im Freibad. Heute werden die Gewehre, an denen die Schützen um die Königswürde kämpfen, arretiert. Das schränkt die Flugbahn beim Zielschießen ein, damit auch ja keine Kugel mehr den Kasten verlassen kann.
Die Hövelwiese wurde vor 30 Jahren dann Neubaugebiet, per Ratsbeschluss zog die Vogelstange um in den Erbkewald. Unter dem lauschigen Blätterdach kann nun nach der Corona-Zwangspause und der behördlichen Endabnahme der so gut wie neuen Vogelstange wieder Schützenfest gefeiert werden: In der Erbke wird wie gewohnt der Startschuss fallen für das Fest vom 8. bis zum 11. Juli.