Lkw rollt ohne Kontrolle durch Wohngebiet

Riesenglück im Unglück: Ein 7,5-Tonner macht sich selbstständig, rollt mitten durch bebautes Gebiet über 150 Meter einen gut 20 Meter tiefen Abhang hinunter - und bleibt dann stehen, ohne dass Menschen oder Gebäude zu Schaden kommen. Die Anwohner: „Da waren 1000 Schutzengel hellwach“.
Echthausen - Da kommt am Mittwochmorgen oben auf dem Höhenweg ein am Hofladen abgestellter Lkw in Bewegung, rollt auf den Abhang neben der Pistolengasse zu, walzt zwei Hecken und einen Rosenbusch nieder, während er zwischen den beiden hier stehenden Häusern hindurch in das Steilstück gerät und kommt schließlich gut 20 Meter tiefer auf dem Raschen Hof zum Stehen.
Gegen 9.20 Uhr wird die Feuerwehr alarmiert. Die Schneise, die der 7,5-Tonner einer Voßwinkler Firma durch Garten und Hecke gefräst hat, ist mit Splittern und anderen Trümmerteilen des Lkw übersät.
7,5-Tonner rollt ohne Kontrolle durch Wohnsiedlung
Eine Ölspur zieht sich über die knapp 150 Meter lange Bergab-Strecke. Wie oben am Eingang zur Pistolengasse rollt der Lastwagen auch unten auf Raschen Hof zwischen zwei Neubauten hindurch, ohne sie zu treffen.
Vermutlich auch deshalb, weil er bei seinem Weg das Steilstück herunter einen Impuls nach rechts bekommen hat – sonst wäre zumindest der auf der südlichen Hoffläche errichtete Neubau getroffen worden.
Viel wichtiger aber: Menschen kommen bei dem Unfall nicht zu Schaden. Das ist die große Erleichterung für den Fahrer, der von einem technischen Defekt spricht.
Als er seinen Lkw verlassen habe, sei die Handbremse angezogen und ein Gang eingelegt gewesen. Erst als er schon am Hofladen stand, habe sich der Lkw plötzlich in Bewegung gesetzt, berichtet der sichtlich aufgewühlte Mann. Er hab sich erst gar nicht getraut, dem Lkw nachzugehen aus Angst, was da alles passiert sein könnte.
Lkw zieht Schneise: Viel Glück trotz rollendem Lkw
Kurz drauf kommt dann die Gewissheit: Weder spielende Kinder noch Passanten hielten sich in der Schneise auf, die der Lkw den Hang hinunter gerissen hat. Am Ende bleiben Sachschaden und eine lange Ölspur, die von der Feuerwehr abgestreut wird.
Und die riesige Erleichterung bei den zusammenströmenden Anwohnern und Zeugen der Szene: „Da waren hier heute Morgen 1000 Schutzengel hellwach“.
Die Wehr war mit 15 Kräften und vier Fahrzeugen vor Ort, dazu die Polizei und die Untere Wasserbehörde: Die Unfallstelle liegt im Einzugsbereich des Wasserschutzgebietes an der Ruhr.