Nachdem diese Voraussetzungen gegeben waren, ging’s ans Werk. In ehrenamtlicher Eigenleistung packten die Handwerker und viele Helfer der Kirchengemeinde mit an. Aus dem Saal wurde der Estrich entfernt und eine Fußbodenheizung verlegt, bevor die gesamte Fläche einen Teppichboden bekam, auf dem die Gläubigen zum Gebet niederknien. Mittig unter der Decke hängt zwischen zwei Säulen ein großer goldfarbener Kronleuchter, der eigens aus der Türkei importiert wurde.
Wichtige Elemente des Gebetsraumes sind die beiden Plätze, von denen aus der Imam spricht. Das ist zum einen die exakt nach Mekka ausgerichtete Raumecke, deren Gestaltung den Gläubigen auch ohne Anwesenheit des Imam die Gebetsrichtung weist.
Rechts davon ist an der Stirnwand eine besonders gestaltete Treppe angeordnet, von der aus der Imam die Freitagspredigt hält. Wie die ehrenamtlich geleistete Arbeit wurden auch alle Anschaffungen für die Einrichtung der Moschee wie auch der Versammlungsstätte im ehemaligen Gaststättenraum nebenan mit Spendengeldern finanziert.
Rund 40 000 Euro haben die Gemeindemitglieder, zu denen auch einige Unternehmer zählen, dafür bisher gegeben. Dies nicht zuletzt für die sanitären Anlagen, die mit herabgesetzten, großen Becken speziell auf die rituellen Waschungen der Muslime vor dem Gebet ausgelegt sind.
Apropos Imam: Gestellt wird der Geistliche von der „Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion“ (Ditib). Sie trägt die Kosten für Imam Serkan, der aus Hamm stammt und nun für fünf Jahre der Moschee-Gemeinde in Wickede zugewiesen ist.
Der Geistliche bestreitet neben dem Gebet auch den Unterricht mit gegenwärtig rund 40 Kindern. In dessen Mittelpunkt stehe die Vermittlung des Korans und türkischer Kultur. In politischer Hinsicht lege man dagegen Wert auf größte Zurückhaltung, unterstreicht man im Vorstand der Gemeinde.
Die Pforten ihrer Moschee, die übrigens bei „google earth“ mittlerweile als „Ditib Anatolische Moschee Wickede“ gekennzeichnet ist, öffnet die Gemeinde auch für Muslime anderer Nationen, die in Wickede wohnen. „Wir sind offen für alle, die hier beten möchten“.
Gerne stellen die Gläubigen ihr neues Gotteshaus zudem interessierten Besuchern vor. So nutzten beim Fest am Montag auch etliche deutsche Gäste die Gelegenheit, die neue Gebetsstätte zu besichtigen. Viele deutsche Freunde und Bekannte kamen überdies vorbei, um einige der frisch zubereiteten türkischen Spezialitäten zu genießen, deren Duft dem Festbesucher gleich in die Nase stieg.