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Schnelle Verbindung weiter gesperrt

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Von: Martin Hüttenbrink

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Straßenbau mit Betonwand
Die Ruhruferstraße (im Hintergrund rechts mit dem an die Hochwasserschutzwand anschließenden und noch zu asphaltierenden Damm) wird wohl erst nach der Sommerpause wieder für den Verkehr freigegeben. © Martin Hüttenbrink

Der März überdurchschnittlich nass, auch im April relativ viel Regen, dazu gedämpfte Temperaturen mit recht wenig Sonne – dies behindert den Straßenbau und beschert laut Rathaus weiterhin die Sperrung der Verbindung zwischen Wickede und den Nachbarorten Neimen, Warmen und Fröndenberg entlang der Ruhr. Das merkt nicht zuletzt der Einzelhandel.

Wickede – „Der Straßenbau wäre in einem normalen Frühjahr kein Problem gewesen“, heißt es im Rathaus. Allerdings seien die beiden vergangenen Monate zu regnerisch gewesen, sei der Unterbau aufgrund der ergiebigen Niederschläge so nass, das es schwierig ist, die Straße verlässlich haltbar aufzubauen.

Zwar sei der Unterbau für die Dammstraße bereits seit Monaten angelegt worden, aber der angeschüttete Boden sei jetzt sehr feucht und liege zudem auf Flusswiesen auf, die schon lange nass seien – da sei der Aufbau mit Schotter, Trag- und Deckschicht gegenwärtig schwierig, so Bürgermeister Martin Michalzik nach Rücksprache mit dem Bauamt. Jetzt richte sich der Blick auf den laufenden Monat Mai mit der Hoffnung, dass der Untergrund durchtrockne und sich so verfestige, dass man die Straße aufbauen kann. „Sonst haben wir bei der nächsten Situation schon eine Delle in der Straße“, beschreibt Michalzik schnelle Schäden bei zu feuchtem Untergrund.

Bei entsprechender Durchtrocknung könnte im Juni/Juli der Straßenbau laufen. Der Fahrbahnaufbau sei dann eine Sache von rund vier Wochen. „Unser Ziel ist auf jeden Fall, dass die Fahrbahn zu Anfang oder im Laufe der Sommerferien gebaut wird, damit die Straße nach den Ferien wieder geöffnet werden kann“, so das Rathaus.

Kaufkraftverlust für den Handel

Mit der schnellen Verbindung hat es seit Jahr und Tag durchaus auch Fröndenberger Kaufkraft für das Wickeder Zentrum gegeben. „Aber die Gurkerei über die Dörfer machen die Kunden dort nicht mit“, heißt es im Kreis der heimischen Händler.

Seit Wegfall der Straßenverbindung entlang der Ruhr sei schon zu spüren, dass der ein oder andere Kunde aus den östlichen Bereichen Fröndenbergs ausbleibe, kommt es vom Einzelhandel vor Ort – verbunden mit der Nachfrage, warum denn nicht wie angekündigt in diesem Frühjahr die Strecke wieder geöffnet wurde. Die Antwort liegt nun vor.

Probleme mit den in der zweiten Jahreshälfte startenden Arbeiten zur Renaturierung der Ruhr sieht das Rathaus nicht. Wenn der Flussverlauf unterhalb des Trommelwehrs und bis auf Fröndenberger Gebiet wieder in einen natürlicheren Zustand versetzt wird, kommt es auch zu erheblichen Erdbewegungen, die über die neue Straße am Ruhrufer erfolgen. „Das hält die Straße aus“, entgegnet der Bürgermeister Befürchtungen, die eben erst neu aufgebaute Fahrbahn zwischen der Fröndenberger Straße entlang des alten Sportplatzes in Richtung Mannesmann-Wehr könnte gleich Schaden nehmen.

Am Ende der Hochwasser-Betonwand würde dann von der Dammstraße aus eine Rampe zur Ruhr angelegt, um zwecks der notwendigen Steinschüttungen und Erdbewegungen ins Flussbett zu kommen. Beginnen sollen diese Arbeiten aber frühestens im Juli, „wenn die Bodenbrüter fertig sind“, gibt die Verwaltung eine Maßgabe der Bezirksregierung weiter. Für deren Projekt der Renaturierung müssen die Baufahrzeuge in größerem Umfang auch die Uferbereiche der Ruhr befahren. Daher werde erst das Ende des Brutgeschäftes abgewartet.

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