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Storchenpaar brütet in den Ruhrwiesen

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Von: Klaus Bunte

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Zwei Störche im Vogelschutzgebiet Obergraben bei Wickede
Im Vogelschutzgebiet Obergraben klappern die zwei Störche vor sich hin und brüten nun dort – oft abwechselnd. © Klaus Bunte

Sie sind eine wahre Augenweide – doch wer sie genießen will, sollte Zeit mitbringen und gut zu Fuß oder mit dem Rad sein. Und einen Feldstecher mitbringen.

Wickede - Zwei Störche haben es sich im Vogelschutzgebiet Obergraben westlich von Wickede gemütlich gemacht, auf einem Horst, den die Stadtwerke Fröndenberg-Wickede im März wenige Meter hinter der Alten Ruhr, also der Grenze zum Kreis Unna errichtet hat, mit Beteiligung und Beratung durch den Kreis Soest.

Die zwei Störche klappern und brüten nun dort vor sich hin – oft abwechselnd, wer beide zugleich erleben will, kann sich schon einmal eine geschlagene Stunde lang die Beine in den Bauch stehen, wenn der eine Teil des Paares auf Futtersuche ist. Betrachten kann man sie vom Rad- und Fußweg „Am Graben“ aus. Den trennt zwar eine dichte Hecke vom Schutzgebiet – auf Höhe des Horsts gibt es jedoch eine schulterbreite Lücke. Die mag zwar sehr weit entfernt sein vom Horst, doch da sich der Weg auf einem Höhenzug befindet, ist sie auf Augenhöhe mit dem Nest. Wer mangels Ortskunde die ganz genauen Daten für den Navi möchte, bitte: 51°28’46.1“N 7°50’54.2“E.

„Ob es dasselbe Paar ist wie im vergangenen Jahr, lässt sich nicht sagen“, meint Marianne Rennebaum von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Soest und selber wohnhaft in Wickede. Damals brütete ein Pärchen auf der andern Seite der Ruhr und somit auf Wickeder Seite auf dem Strommast der 30kV-Leitung von Fröndenberg nach Wickede in Höhe der Schäferei Pieper, „seit Langem der erste Brutversuch in Wickede, und man nimmt an, dass dieses Paar noch jung und unerfahren war im Nestbau, das war alles nicht richtig verankert“, meint Rennebaum.

Denn ein Sturm wurde den Vögeln zum Verhängnis, das Nest wurde mitsamt des Geleges und brütendem Storch herunter geweht. Eines der Tiere verletzte sich schwer, war jedoch noch flugtauglich und konnte daher nicht eingefangen werden, „es ist daher bedauerlicherweise davon auszugehen, dass dieser Storch seinen Verletzungen erlag.“

Beim neuen Standort sei darauf geachtet worden, dass die Tiere ungestört sind und ein freier Anflug gewährleistet ist, „und wir haben auch die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest dazu geholt, denn dort hat man mit Weißstörchen sehr viel Erfahrung. auch die haben bestätigt, dass der Standort geeignet ist.“ Die letzte Kontrollinstanz waren die Tiere selber – indem der Horst von einem Paar angenommen wurde, sieht man die Aktion als erfolgreich.

In den zurückliegenden Jahren waren nistende Störche vor Ort so gut wie gar nicht zu beobachten, von den rund 25 nistenden Paaren im Kreis Soest findet man die größte Ansammlung an der Lippe.

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