1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Wickede

Schulterschluss für die Ausbildung

Erstellt:

Von: Martin Hüttenbrink

Kommentare

Zwei Männer auf der Bühne
Wickede heller Michalzik Zarnitz hütt P1200265.jpg © Martin Hüttenbrink

Die großen Chancen für junge Leute zum Einstieg in den Beruf und andererseits der Bedarf, den Industrie, Handwerk und Dienstleistung an Nachwuchskräften haben, stellen gemeinsam eine Win-win-Perspektive dar. Problem nur: Beide müssen auch zusammenfinden – eine Herausforderung, die Kommune und Sekundarschule im Schulterschluss erkennen.

Wickede – Nicht von ungefähr hatte Bürgermeister Martin Michalzik zum Neujahrsempfang jetzt „gezielt diejenigen eingeladen, die für uns als Gemeinde ganz wichtig sind, damit es gute Dächer gibt, und alles, was darunter gehört und zu einem guten Zuhause hinführt“.

Michalzik benannte ein große Bandbreite von Dienstleistung und Handwerk, angefangen vom Architekten über Dachdecker, Schreiner und Fliesenleger, Elektro- und Sanitärinstallateur bis hin zum Hoch-, Tief- oder auch Gartenbauer. Die Gemeinde betonte damit den Stellenwert, mit dem sie diese und weitere Berufszweige wertschätzt – und ihnen damit beim Kurs gegen den Fachkräftemangel den Rücken stärkt.

Das ist auch Ziel der Sekundarschule, wie Rektor Peter Zarnitz als Bühnengast des Neujahrsempfangs erläuterte. Zu dem von Michalzik angestoßenen Stichwort Fachkräftemangel erklärte Zarnitz: „Wir bemühen uns sehr darum, die Schülerinnen und Schüler schon ab dem sechsten Jahrgang für eine Ausbildung zu interessieren“. Der rechte Erfolg wollte dabei im Vorjahr aber nicht einstellen wie ein Blick etwa auf den Entlassjahrgang der Zehner 2022 zeigt: Von 48 Abgängern wechselten nur sechs in eine Ausbildung, der Rest wählte eine weitere Schullaufbahn.

Das hat sich im aktuellen Jahrgang immerhin schon deutlich gebessert. Die gegenwärtigen Zahlen lassen hoffen, dass zumindest doppelt so viele Absolventen der SKW in diesem Jahr den heimische Ausbildungsmarkt bereichern.

Die Steigerung dieser Quote ist nicht zuletzt Beleg für die fortgesetzten Anstrengungen an der Schule, wie dies z.B. die jährliche Ausbildungsmesse ist. Für die diesjährige Veranstaltung liegen bereits jetzt wieder etliche Anfragen auch von Firmen vor, die bisher noch nie an der Messe der SKW teilgenommen haben.

Dazu biete die Schule aber auch diverse zusätzliche Impulse Richtung Ausbildung, wie Abteilungsleiterin Ines Kister beleuchtet. Da kommen die Ausbildungsbotschafter der IHK, berichten Azubis heimischer Firmen beim Berufetag über ihre Erfahrungen, vermittelt die Arbeitsagentur Wissenwertes rund um die Bewerbung.

Und die jungen Auszubildenden klingen in der Regel sehr positiv, wenn sie ihren Schritt ins Berufsleben beleuchten. Immerhin bietet der Einstieg die Möglichkeit, je nach Interesse schon früh die Basis für ein selbstständiges Leben und eine berufliche Karriere zu legen. Die Betriebe und Firmen wiederum finden dringend notwendige Fachkräfte, um die unternehmerische Zukunft zu sichern.

Beim Bühnengespräch im Rahmen des Neujahrsempfangs hatten Bürgermeister Martin Michalzik und Rektor Peter Zarnitz vor rund 400 Gästen nicht zuletzt die Anmeldequote zum fünften Jahrgang der Sekundarschule angesprochen.

Die hatte auch in diesem Jahr im ersten Anlauf nicht für eine Zweizügigkeit gereicht. Gleichwohl zeigt der Schuleiter Zuversicht, dass bis zum Stichtag am 15. März genügend Anmeldungen für zwei Klassen vorliegen werden. Als Schritte zum Gegensteuern erläuterte Zarnitz: „Wir müssen unser Profil noch stärker schärfen, mehr Werbung machen und deutlich mehr präsentieren, was wir können“.

Zu seinem Selbstverständnis als Pädagoge erläuterte Peter Zarnitz, er sei nun schon seit 36 Jahren Lehrer „aus voller Überzeugung und vollem Herzen. Das ist für mich der schönste Beruf, den es gibt“.

Auch interessant

Kommentare