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Das dritte „Friedel“-Buch von Karl-Heinz Wix ist da

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Von: Martin Hüttenbrink

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Zwei Männer mit drei Büchern
Wickede dritter Friedel Neuhaus Wix P1170810.JPG © Martin Hüttenbrink

„Das ist bisher dein bestes Buch, Opa.“ Geht es nach Enkeltochter Alexandra, dann sollte Karl-Heinz Wix seine „Friedel“-Reihe auf jeden Fall fortsetzen. Jetzt legt der Heimatautor bereits sein drittes Buch vor. „Von Vorgestern, Gestern und von Friedel“ hat er es genannt, 46 Wickeder Kurzgeschichten mit vielen Blicken zurück in die Jahrzehnte seit den 50er Jahren.

Wickede – „Überlieferungen, Erlebnisse und Unsinn“ – das hat Karl-Heinz Wix seinem dritten Friedel-Band als Untertitel mit auf den Weg gegeben. Und tatsächlich streift er zum Beispiel Erinnerungen an seine Jugendjahre, in denen übrigens auch Werl und die Kneipengeschichte der „Germania“ hinter der Traditionsgaststätte „Anker“, dem späteren Pferdestall, zur Sprache kommen.

Szenen aus dem Straßenverkehr im alten Wickede, Kinderabenteuer und Momentaufnahmen aus dem sozialen Miteinander wechseln sich ab mit historischen Schilderungen wie dem „Einkauf bei Börding“ oder auch dem in der Jugend erlebten, tragischen Ende eines Wickeder Pärchens. Streiche im Nachtleben Alt-Wickedes und Biografien historischer Personen des Dorflebens finden sich beim Blättern, und wie ein roter Faden zieht sich auch das nicht immer reibungsfreie Zusammenleben mit den im Camp stationierten Soldaten durch die dritte Sammlung.

Enkeltochter Alexandra, die ihrem Opa bei der Zusammenstellung assistierte, die bei Korrekturen half und das gewohnt spartanische „Friedel“-Layout mit gestalterischen Elementen abrundete, sei begeistert gewesen, berichtet Karl-Heinz Wix. „Sie meint, sie habe sich kaputt gelacht.“

Als Großvater habe ihn das „schon ein bisschen stolz gemacht“, erzählt Wix von der Reaktion seiner Enkelin. „Immerhin ist sie 24 und ich 78 einhalb“, lacht er. Da zählt es fast schon doppelt, dass die junge Dame ihm riet: „Mach das auf jeden Fall weiter.“

Kugelschreiber war verboten

Dankbar ist Karl-Heinz Wix aber auch dafür, dass seine Enkelin ihn nicht zuletzt mit ihren Computer-Kenntnissen unterstützt. Dass er selbst da nur rudimentär bewandert ist, liegt für ihn auf der Hand. Sie mache das mit links, ist mit dem Computer groß geworden. „Bei uns war der Kugelschreiber damals verboten, weil er die Handschrift kaputtmachen würde. Geschrieben wurde damals nur mit dem Federhalter, Bleistift ging so gerade noch“, erinnert sich Karl-Heinz Wix an die Schulzeit Mitte der 50er Jahre.

Die Lehrer in den Jahren hatten zumeist eine Kriegsvergangenheit, nicht wenige waren versehrt. „Lehrer Becker machte damals mit uns im Sportunterricht Übungen wie bei der Infanterie. Da kamen wir in die Sporthalle und dann hieß es, ,volle Deckung rechts’ und ,volle Deckung links’ und wir mussten uns auf den Boden schmeißen. Das waren Kommandos, die ich erst 1963 bei der Bundeswehr wieder gehört habe“, erzählt „Friedel“ alias Karl-Heinz Wix.

Nach den Reminiszenzen aus dem Wickede der 50er Jahre drehen sich manche Episoden der späteren Berufsjahre des Autors zum Beispiel als Angestellter bei Wickeder Eisen oder als Taxifahrer um das pralle Leben zwischen Knast und Animierbetrieb in Wickede und der Region.

Dazu gibt’s im dritten Friedel-Band aber auch wieder eine Abteilung mit Beispielen der regen Fantasie des Wickeders, in der er sich über Themen von Corona bis hin zu seiner Katze Sir Bernhard Schröder nach Herzenslust auslässt.

Eingebettet in den bunten Mix finden sich immer wieder kleine Sequenzen aus dem Familienleben im Hause Wix, augenzwinkernd erzählt, derb-deutlich und immer authentisch formuliert. So wie weitere Kuriositäten, die Karl-Heinz Wix mit seinem bisweilen ungezähmten Spaß am Fabulieren auch für sein drittes Buch während vieler Monate in seinen Computer getippt hat.

Das Buch gibt es bei Lotto Neuhaus

Wer Spaß an der jüngsten Mischung aus Geschichten mit dokumentarischem Wert und Begebenheiten mit heimatgeschichtlicher Perspektive aus dem Wickede der vergangenen knapp 80 Jahre hat, an Dönekes und Begebenheiten mit einer guten Portion Humor, einem Schuss Nonsens und einer Prise Klamauk: Den dritten Friedel-Band gibt es jetzt bei Lotto-Neuhaus am Marktplatz zum Preis von 10 Euro. Und wie immer geht der komplette Erlös wieder an die Wickeder Kinderkrebsfürsorge, die Autor Karl-Heinz Wix gemeinsam mit Ehefrau Inge vor drei Jahrzehnten ins Leben rief.

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