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Kritik an Breitenbach reißt nicht ab: Bus setzt Wickeder Schulkinder in Menden ab

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Von: Klaus Bunte

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Busfront vor Haltestelle
Die Kritik am Schulbus-Unternehmen Breitenbach reißt nicht ab. © Martin Hüttenbrink

Die Kritik an der Zuverlässigkeit und telefonischen Erreichbarkeit des Busunternehmens VG Breitenbach, das Wickeder Schüler an die Werler Schulen befördert, reißt nicht ab. Die im Soester Anzeiger geschilderten Zustände bestätigt nun der Vater zweier Kinder, die im selben Ortsteil leben wie die in unserem ersten Bericht betroffene Familie.

Wickede – Die Situation sei nicht neu, „da geht seit Jahren nichts voran“, meint er, „und es wird nicht besser, sondern eher immer noch schlimmer. Aber ich bin hartnäckig, ich versuche es immer wieder, jemanden zu erreichen, bis wirklich mal jemand abnimmt“, macht auch er wiederholt die Erfahrung, dass nur in Ausnahmefällen jemand ans Telefon gehe, dann zwar nett und höflich sei, aber „auf unschuldig macht, sagt, man wolle der Sache nachgehen und sich melden“.

Aber danach passiere nichts, deshalb sei die im ersten Artikel zitierte, an die Stadt Werl ergangene Aussage, der Fahrer sei nur einmal falsch abgebogen, „eine Lüge. Und dazu stehe ich, dass die lügen, wenn sie behaupten, sie wüssten nichts von dem Vorfall. Es ist unmöglich, bei uns im Ortsteil so falsch abzubiegen, dass kein Kind abgeholt wird.“

Auch seiner mehrfachen Bitte eines Rückruf seitens des Geschäftsführers sei nie nachgekommen worden: „Der lässt sich offenbar grundsätzlich verleugnen, und ich bin echt stocksauer mittlerweile.“

Kritik am Busunternehmen Breitenbach reißt nicht ab

Nicht hinzunehmen sei, „wie oft ich in den vergangenen Wochen meinen Arbeitsplatz verlassen musste, um meine Kinder entweder zur Schule zu fahren oder sie abzuholen, oder sie auch nur in Wickede einzusammeln, weil der Anschluss ausfällt. Wenn das fünfmal im Jahr passiert, dann hätte ich ja Verständnis, aber doch nicht wöchentlich! Welcher Arbeitgeber macht das denn auf die Dauer mit? Ich habe Gleitzeit, sonst ginge das nicht.“

Vor ein paar Wochen habe er sogar nach Menden fahren müssen, „weil der Busfahrer nicht einmal in der Lage war, auf der Fahrtzielanzeige die richtige Linie anzugeben. Und in Menden sagte er den Kindern dann: Ich nix könne ändern, müsse aussteigen. Und dann springt man ins Auto und fährt nach Menden, weil man Angst hat um seine Kinder, die da irgendwo am Straßenrand herumstehen.“

Zu Unfall wäre es nicht gekommen, „könnten wir uns auf das Unternehmen verlassen“

Ärgerlicher Höhepunkt: Als er unlängst wieder seine Kinder sowie zwei weitere Mitschüler aus Werl abholte, fuhr ihm in Wickede ein Lkw ins Auto. Ernsthaft verletzt worden sei wie durch ein Wunder niemand, aber der Sachschaden alleine an seinem Fahrzeug betrage 60.000 Euro, „der Wagen, in den wir geschoben wurden, hat auch Totalschaden“. Sicher, an dem Unfall trägt Breitenbach keine Schuld – aber zu der Fahrt wäre es erst gar nicht gekommen, „könnten wir uns auf das Busunternehmen verlassen.“

Der Wickeder erwägt mittlerweile juristische Maßnahmen, „denn ich habe langsam keine Lust mehr, dafür auch noch Geld zu zahlen.“ Auch für ihn wären Gymnasien im Raum Arnsberg die näheren Adressen, dorthin hätten die Kinder freie Fahrt. Aber wer sich für eine weiter entfernte Schule entscheidet, muss beim Schülerticket den Differenzbetrag selbst dazu bezahlen, „und wir fühlen uns nun einmal Werl stärker verbunden als Arnsberg“.

Auf Facebook kommentieren weitere Betroffene die Zustände: „Die waren schon grausam, als ich noch Jugendliche war“, schreibt eine Leserin, „und das ist so einige Jahre her. Sobald Schnee fiel: Busausfall. Oder an Haltestellen einfach vorbei fahren, obwohl dort Menschen warteten – und im Bus waren vielleicht 15 Leute. Eigentlich nie pünktlich.“

Eine Werlerin bestätigt: „Typisch Breitenbach! Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich meine Kinder abholen musste, da der Bus mal wieder nicht kam. Wenn man nachfragt, hört man auch immer dasselbe: Der Bus hätte da sein müssen.“ Ein weiterer Werler fordert: „Wenn Breitenbach nicht in der Lage ist, die Strecken zu fahren, dann muss es halt eine andere Gesellschaft übernehmen. Alles andere wäre eine absolute Bereicherung.“

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