Nicht hinzunehmen sei, „wie oft ich in den vergangenen Wochen meinen Arbeitsplatz verlassen musste, um meine Kinder entweder zur Schule zu fahren oder sie abzuholen, oder sie auch nur in Wickede einzusammeln, weil der Anschluss ausfällt. Wenn das fünfmal im Jahr passiert, dann hätte ich ja Verständnis, aber doch nicht wöchentlich! Welcher Arbeitgeber macht das denn auf die Dauer mit? Ich habe Gleitzeit, sonst ginge das nicht.“
Vor ein paar Wochen habe er sogar nach Menden fahren müssen, „weil der Busfahrer nicht einmal in der Lage war, auf der Fahrtzielanzeige die richtige Linie anzugeben. Und in Menden sagte er den Kindern dann: Ich nix könne ändern, müsse aussteigen. Und dann springt man ins Auto und fährt nach Menden, weil man Angst hat um seine Kinder, die da irgendwo am Straßenrand herumstehen.“
Ärgerlicher Höhepunkt: Als er unlängst wieder seine Kinder sowie zwei weitere Mitschüler aus Werl abholte, fuhr ihm in Wickede ein Lkw ins Auto. Ernsthaft verletzt worden sei wie durch ein Wunder niemand, aber der Sachschaden alleine an seinem Fahrzeug betrage 60.000 Euro, „der Wagen, in den wir geschoben wurden, hat auch Totalschaden“. Sicher, an dem Unfall trägt Breitenbach keine Schuld – aber zu der Fahrt wäre es erst gar nicht gekommen, „könnten wir uns auf das Busunternehmen verlassen.“
Der Wickeder erwägt mittlerweile juristische Maßnahmen, „denn ich habe langsam keine Lust mehr, dafür auch noch Geld zu zahlen.“ Auch für ihn wären Gymnasien im Raum Arnsberg die näheren Adressen, dorthin hätten die Kinder freie Fahrt. Aber wer sich für eine weiter entfernte Schule entscheidet, muss beim Schülerticket den Differenzbetrag selbst dazu bezahlen, „und wir fühlen uns nun einmal Werl stärker verbunden als Arnsberg“.
Auf Facebook kommentieren weitere Betroffene die Zustände: „Die waren schon grausam, als ich noch Jugendliche war“, schreibt eine Leserin, „und das ist so einige Jahre her. Sobald Schnee fiel: Busausfall. Oder an Haltestellen einfach vorbei fahren, obwohl dort Menschen warteten – und im Bus waren vielleicht 15 Leute. Eigentlich nie pünktlich.“
Eine Werlerin bestätigt: „Typisch Breitenbach! Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich meine Kinder abholen musste, da der Bus mal wieder nicht kam. Wenn man nachfragt, hört man auch immer dasselbe: Der Bus hätte da sein müssen.“ Ein weiterer Werler fordert: „Wenn Breitenbach nicht in der Lage ist, die Strecken zu fahren, dann muss es halt eine andere Gesellschaft übernehmen. Alles andere wäre eine absolute Bereicherung.“