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Putzfrau trifft auf Einbrecher - Täter hinterlassen Riesen-Sauerei

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Von: Martin Hüttenbrink

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Feuerlöscher liegt an Hauswand
Der Feuerlöscher landete nach dem wüsten Treiben in der Sporthalle draußen im Weitsprungsand. © Martin Hüttenbrink

Ungebetene Gäste in der Sporthalle: Als am Samstagmorgen um 6 Uhr die Reinigungskraft die Tür zum Hallenfoyer aufschließt, flüchten offenbar drei Täter. In der Halle finden sich Fahrradspuren auf dem Boden, die Küchenzeile stinkt nach verbranntem Kunststoff, auf dem Boden im Foyer steht Löschschaum, der leere Feuerlöscher liegt in der Weitsprungmulde.

Wickede – Es ist schon eine ziemliche Sauerei, was die vermutlich drei Täter da angerichtet haben. In der Küchenzeile im Regieraum entdecken sie gefrorene Würstchen von den Handballern. Die wollen sie sich offenbar grillen – auf den Herdplatten dort. Als Grillrost verwenden sie eine Gitterablage aus dem Kühlschrank. Ohne zu berücksichtigen, dass die mit Kunststoff überzogen ist. Folge: beißender Gestank im Regieraum, Kunststoffspuren auf den Herdplatten.

Ob durch den Brandgeruch oder sonstige Eingebungen beflügelt, nehmen sie im Hallenfoyer einen Feuerlöscher von der Wand und setzen den Boden dort unter Schaum. Dann nehmen sie aus der Halle Teller mit, von denen sie draußen auf dem Soccercourt offenbar einen Bohnensalat essen. Der schmeckt ihnen wohl nicht, weshalb sie Teller und Salat auf die Tartanfläche schmeißen, auf der sich am Morgen Porzellanscherben und Salatreste finden.

Dass es sich um drei Täter handelt, lässt eine Beobachtung der Reinigungskraft vermuten. Sie ruft den Jugendlichen, der ihr beim Eintreten in der Halle entgegenkommt, zu: „Was machst Du hier?“. Der ruft zurück: „Ich habe meine Tasche vergessen“. Dann dreht er um und flüchtet zum Hintereingang der Sporthalle, von wo Geräusche auf weitere Mittäter schließen lassen. Im nächsten Moment sieht die Reinigungskraft, wie sich draußen drei Gestalten auf Fahrrädern aus dem Staub machen.

Die Spuren lassen darauf schließen, dass sich das Trio geraume Zeit in der Halle aufgehalten haben muss. Das lassen nicht nur diverse Brems- und Driftspuren von Fahrradreifen auf dem Hallenboden vermuten. Auch zwei große Matten wurden auf den Hallenboden gezogen; vermutlich, um sich während des üblen Treibens zwischendurch auszuruhen.

„Keine erkennbaren Einbruchsspuren“, heißt es vor Ort in einer allerersten Reaktion von Polizeispezialisten. Sie haben immerhin „einige Spuren“ sicherstellen können, die nun ausgewertet werden. Einen Hinweis darauf, wie die Täter in die Halle gelangen konnten, gibt ein Gummi, mit dem eine der Türen so präpariert war, dass man sie von außen öffnen konnte. Möglicherweise hatten die Einbrecher zuvor bei einer regulären Nutzung der Halle die Tür auf diese Weise manipuliert, um sich so gewaltlos Zugang zu verschaffen.

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