Das Wichtigste zuerst: Auch wenn die Stempel unter den Stockwerken zu bröckeln scheinen: Die Standsicherheit des Rathauses ist nicht beeinträchtigt. Das hat der Fachmann nach einer ersten Begutachtung festgehalten.
Es kann also weiterhin jeder Besucher gänzlich unbeschwert das Haus betreten, oder sich unter den Arkaden aufhalten. Eine Gefährdung für Besucher und Mitarbeiter sei durch die Schäden an den Säulen nicht entstanden. Kein Hemmnis also auch für die Bediensteten, sich in ihrem Schaffensdrang und Dienstleistungseifer im Rathaus weiterhin für die Bürger der Gemeinde einzusetzen.
Wie die Schäden hingegen zu beseitigen sind - das steht auf einem anderen Blatt. Und das gilt es jetzt im weiteren Verlauf der Untersuchungen noch zu klären.
Tatsache ist, dass nicht nur an diversen Stellen die beim Bau der Pfeiler 1959/’60 angeklebten Fliesen gesplittert und abgeplatzt sind. Vielmehr sei auch die Betonummantelung der Eisen in den Säulen nicht mehr vollständig gegeben, zitiert der Bürgermeister den bisherigen Bericht des Gutachters.
In einem nächsten Schritt werde nun statisch und bauphysikalisch geprüft, ob eine Reparatur in Frage komme oder ein Ersatz der Säulen notwendig werde. Danach richte sich dann natürlich auch der zu berücksichtigende Kostenrahmen.
Während sich eine Reparatur des Betons um den Stahlkern mit Sanierung der Fliesenverkleidung noch mit halbwegs kleinem Budget umsetzen ließe, dürfte die möglicherweise notwendige Alternative erheblich teurer werden.
Die hieße nämlich: Ersatzstützen anbringen, die vorhandene Säulen herausschneiden und neue Säulen einbauen. Das ist ein erheblich anderer Aufwand.
Aufgabe des eingeschalteten Fachbüros ist es nun, auch im Rahmen einer statischen Bewertung den passenden Sanierungsvorschlag zu unterbreiten. Die Kommune erwartet das Ergebnis der Bauschäden-Bewertung mit einiger Spannung. Immerhin handelt es sich unter Umständen um eine Maßnahme mit einiger Tragweite.
Denn sollte es tatsächlich dazu kommen müssen, dass eine oder mehrere der kachelverkleideten Stützen herauszuschneiden und durch ein Ersatzelement auszutauschen sind, dürften sich die Kosten gut und gerne in sechsstelligen Bereichen bewegen.
Da wundert dann auch nicht, dass die zeitliche Perspektive ein wichtiger Aspekt der weiteren Betrachtung der Säulenschäden ist. Gegenwärtig heißt es daher nun zunächst, abzuwarten, was denn wohl die statische und bauphysikalische Untersuchung ergibt.
Je nach Ergebnis ist die notwendige Maßnahme dann finanziell einzuplanen; entweder als halbwegs kurzfristige Instandsetzung oder als umfangreichere Sanierungsmaßnahme, die im Haushalt 2023 oder in einem der Folgejahre finanziell vorzusehen ist.