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Frau (66) stirbt nach Rettung aus der eiskalten Ruhr - neue Erkenntnisse

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Von: Martin Hüttenbrink

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Ruhr zugefroren
Aus dem eiskalten Wasser der Ruhr wurde eine tote Frau geborgen. © Martin Hüttenbrink

Was zunächst noch nach Rettung aus der eiskalten Ruhr aussah, verlief am Montagnachmittag letztendlich tragisch: Eine 66-jährige Frau aus Wickede kam dabei ums Leben.

Update vom 20. Dezember, 14.27 Uhr: Mittlerweile gibt es neue Erkenntnisse von der Polizei zur Bergung der toten Frau aus der Ruhr in Wickede. Demnach hat es sich sehr wahrscheinlich um ein tragisches Unglück gehandelt.

[Erstmeldung] Wickede - Um kurz nach 16.30 Uhr am Montag war die Frau von der Feuerwehr aus der Ruhr gezogen und an den Rettungsdienst übergeben worden. Zu diesem Zeitpunkt war die 66-Jährige nicht mehr ansprechbar. Die sofort vorgenommenen Reanimationsversuche des Rettungsdienstes blieben ohne Erfolg. Am Ende konnte nur noch der Tod festgestellt werden.

FlussRuhr
Länge219 km
QuelleSauerland

Unter welchen Umständen die 66-Jährige ins Wasser gelangt war, ist nach jetzigem Ermittlungsstand ungewiss. Nach Aussagen der Polizei hatten Spaziergänger die Frau im Wasser entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert.

Wickede: Frau (66) stirbt nach Rettung aus der eiskalten Ruhr

Als die Feuerwehr Wickede mit zwei Kräften am Ufer, einem Kameraden im Wasserrettungsanzug in der Ruhr sowie weiterer Unterstützung im Boot die Frau ans Ufer ziehen konnten, war sie nicht mehr ansprechbar.

Der Anruf der Spaziergänger als Augenzeugen erfolgte nach Angaben der Polizei um 16.26 Uhr. Anschließend wurden sofort die Alarmkette in Gang gesetzt. Wickedes Feuerwehr eilte mit sechs Fahrzeugen zur Ruhr, wo sich die Kameraden zunächst orientieren mussten, um die genaue Stelle zu finden.

Reanimation nach Rettung ohne Erfolg

Der Vorfall ereignete sich etwa in Höhe des Vereinsheimes des ASV Wickede auf der gegenüberliegenden Echthauser Seite. Wo und warum die Frau in das eiskalte Wasser gelangte, ob sie möglicherweise versucht hatte, das Eis zu betreten – zu diesen und weiteren Umständen des Vorfalls liegen bisher noch keine Informationen vor. Nach Auskunft der Polizei dauern die Ermittlungen an.

Erst am Wochenende zeigte sich die Ruhr im betreffenden Bereich oberhalb der Wehranlage zugefroren, wirbelte trockenes Laub über die Eisschicht.

Ruhrverband warnt vor Betreten von Eisflächen

Die Eisschicht war aber absolut nicht tragfähig, wie der Ruhrverband in einer aktuellen Warnung mitgeteilt hatte. In der Mitteilung hieß es: „Der Frost hat NRW zwar erst seit ein paar Tagen im Griff, doch auf den Vorbecken der Talsperren im Sauerland und auch auf der Ruhr in Wickede bilden sich die ersten zarten Eisflächen und laden zu riskanten Ausflügen auf den vermeintlich tragfähigen Untergrund ein. Die ersten Leichtsinnigen haben der Versuchung bereits nachgegeben.

Der Ruhrverband weist daher ausdrücklich darauf hin, dass das Betreten der Eisflächen ebenso wie das Schlittschuhlaufen auf den Stauseen und Talsperren lebensgefährlich und verboten ist.

Die Gefahr, dass das Eis plötzlich nachgibt, besteht grundsätzlich bei jedem See oder Teich. Bei Talsperren und Stauseen ist das Risiko jedoch besonders hoch, da die Eisschicht wegen des schwankenden Wasserspiegels immer wieder aufreißt und nicht vollständig durchfrieren kann. Durch die Risse steigt Wasser empor und bildet eine neue, dünnere Eisschicht, die bei Belastung natürlich leicht wieder brechen kann“.

Warnungen und Absperrungen zum Trotz haben viele Menschen am Wochenende den zugefrorenen Aasee in Münster betreten. Dann kam es zum Unglück.

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