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1,8 Millionen zur Entfesselung der Ruhr

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Von: Martin Hüttenbrink

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Inseln in der Ruhr
Zur Renaturierung zählt auch die Entfesselung starrer Ufereinbindungen mit der Anlage kleiner Inseln. © Martin Hüttenbrink

Bis Ende Februar laufen noch Fällarbeiten, dann beginnt ab Mitte Juli die bis Februar 2024 geplante Renaturierung des zweiten Ruhrabschnitts in Wickede. Vom Trommelwehr an reicht die 2,5 Kilometer umfassende Maßnahme bis auf Fröndenberger Gebiet. Für rund 1,8 Mio. Euro aus dem Landesprogramm „Lebendige Gewässer“ wird das in Fließrichtung linke Ufer entfesselt, werden künstlich geschaffene Uferbegrenzungen aus der Vergangenheit zurückgebaut.

Wickede – Es entstehen kleine Kiesbänke und Inseln und damit neue Lebensräume für Insekten, Vögel und Pflanzen. Die Mündung des Mühlenbachs wird naturnah umgestaltet. „Unter Wasser entsteht ein reich strukturiertes Flussbett, in dem sich der typische Fischbestand der Ruhr entwickeln kann“, heißt es in einer Mitteilung der Bezirksregierung weiter.

In der Aue entstehen Wasserwechselbereiche, die schnell vom Fluss überflutet werden können und damit bei Hochwasser auch einen natürlichen Puffer darstellen. Geplant ist zudem eine 40 Meter breite Flutrinne zur Entlastung des alten Mannesmann-Wehrs bei Hochwasser. Insgesamt werden im Zuge der Baumaßnahme circa 110 000 Kubikmeter Boden bewegt.

Der Überschussboden gehe hauptsächlich zur Arbeitsgemeinschaft Werler Wald, heißt es in der Mitteilung weiter.
Mit diesem Projekt, wird die europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) im Regierungsbezirk umgesetzt, erläutert die Bezirksregierung.

„Gleichzeitig wird an erfolgreiche Maßnahmen im Oberlauf der Ruhr angeschlossen. So hat die Renaturierung der Ruhr etwa im Stadtgebiet Arnsberg zu einer deutlichen Verbesserung der ökologischen Situation und zu einer Erhöhung der Lebens- und Aufenthaltsqualität auch für die Menschen geführt.“

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