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Ex-Sporthaus wird Ausweichquartier

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Von: Martin Hüttenbrink

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Gebäudezeile mit verhängtem Ladenlokal
Die Gemeinde möchte das frühere Sporthaus Papenberg anmieten, um für Veranstaltungen bis Herbst 2024 eine Alternative zum Bürgerhaus nutzen zu können. © Martin Hüttenbrink

Das frühere Sporthaus Papenberg dürfte in den kommenden rund 18 Monaten eine tragende Rolle im öffentlichen Leben der Gemeinde übernehmen. Von der Diskussionsrunde bis zur Fitnessstunde soll das Ladenlokal als Ausweichquartier für das Bürgerhaus dienen. Eigentümer und Kommune stehen in Verhandlungen mit dem Ziel, in Kürze den Pachtvertrag zu unterzeichnen.

Wickede – Zuversicht löst die Nachricht nicht zuletzt bei der VHS aus. Deren Leiter Tobias vom Endt hofft darauf, dass es der Kommune gelungen ist, eine Lokalität zu finden, die erstens zentrumsnah, vor allem aber nur wenige Schritte vom gewohnten Veranstaltungsort entfernt gelegen ist.

Schließlich möchte die Volkshochschule ihre Schüler in den verschiedenen Disziplinen gerne bei der Stange halten. Da heißt es, den geregelten und gewohnten Ablauf so wenig wie möglich zu stören oder zu unterbrechen. Daher sollen auch alle gewohnten Kurszeiten mit der alternativen Räumlichkeit beibehalten werden.

Nur ein Beispiel ist das Fitness-Angebot, wie es die VHS schon bald wieder anbietet, um dem über Festtage und Jahreswechsel angeflogenen Hüftgold auf den Leib zu rücken. Dafür nämlich beginnt am Montag, 23. Januar, von 18.30 bis 19.30 Uhr „Sanne’s Freestyle“.

Für den Fitness-Mix aus Cardio-Training, Body-Workout, Aerobic und Zirkel sind insgesamt 15 Termine angesetzt. Von denen können nach gegenwärtiger Zeitplanung aber nur noch drei im Bürgerhaus stattfinden, bevor Wickedes Veranstaltungstempel wegen der Modernisierung schließt. Also ist vorgesehen, „Sanne’s Freestyle“ in den Folgewochen einige Meter weiter nebenan fortzusetzen.

Gleiches gilt für Schillings Programm „Bleib locker - Wirbelsäulengymnastik und Entspannung“. Die ebenfalls ab 23. Januar von 17.30 bis 18.30 Uhr startende wirbelsäulenschonende Gymnastik für Bauch, Beine und Po nebst Entspannungsübungen beginnt ebenfalls im Bürgerhaus und wird nach drei Einheiten ins Ex-Sporthaus verlegt.

Rund 150 Quadratmeter

Um das Platzangebot muss man sich dort keine Sorgen machen. Immerhin stehen in dem Landelokal rund 150 Quadratmeter zur Verfügung. Dennoch überlege man angesichts der Zwischenlösung die Zahl der Kursteilnehmer auf ein gutes Dutzend zu begrenzen, erläutert VHS-Chef vom Endt. Wer also einen Platz bei diesem Angebot sicher haben möchte, sollte sich mit der Anmeldung sputen.

Aber auch für weitere Veranstaltungen bietet das ehemalige Papenberg-Ladenlokal einige Flexibilität. Die Wandmodule ermöglichen ein schnelles Anbringen von Ablagen, Regalen, Garderoben, etc. um auf die Bedürfnisse verschiedener Veranstaltungsformen einzugehen. Neben dem Sanitärbereich bietet das Ladenlokal im Keller sogar noch Platz für die Lagerung von Materialien.

VHS-Leiter vom Endt jedenfalls freut sich – und ist nicht zuletzt erleichtert, dass sich im Rahmen der engen Beratungen mit der Verwaltung seit Herbst bezüglich Ausweichmöglichkeiten die Option an der Kirchstraße ergab. Als bei den Überlegungen schließlich das zentral gelegene Sporthaus zur Sprache kam, „da war ich beruhigt“, sagt er.

Die räumliche Kooperation zwischen Kommune und Bildungsträger ist damit aber noch nicht erschöpft. Vielmehr bietet Wickede der VHS ohnehin weitere Möglichkeiten. Tobias vom Endt freut sich etwa über die Gelegenheit, die moderne Küche der Sekundarschule nutzen zu dürfen.

Das ermutigt die VHS beispielsweise zum neuen Angebot „Kochmänner an den Herd“. In drei aufeinander aufbauenden Terminen sollen den teilnehmenden Herren der Schöpfung Impulse vermittelt werden, wie man rudimentäre Fähigkeiten wie „Dose auf, Ravioli in den Topf, Herd an“ erweitern kann. Ziel ist es, Grundkenntnisse einer abwechslungsreichen, gesunden und schmackhaften Küche zu vermitteln; und vielleicht springt ja auch noch das ein oder andere Geheimrezept dabei heraus.

Freudig blickt vom Endt zudem der Kooperation mit Kommune und Kolping entgegen, wenn es um das „Kino mit Flair“ geht. Auch hier bietet Wickede mit dem Forum der Sekundarschule eine Alternative zum Bürgerhaus, wenn im März das nächste cineastische Event für die Filmfans ansteht.

Nach dem Semester-Halbjahr der VHS wird Gelegenheit bestehen, die Erfahrungen der ersten sechs Monate auszuwerten. Sollte es mit dem Ausweichquartier an der Kirchstraße an irgendeiner Stelle etwa bei den sportlichen Angeboten kneifen, könnte auch mit der Gemeinde hinterfragt werden, ob die heimischen Schul- und Sporthallen eine ergänzende Option für VHS-Angebote sein können, überlegt VHS-Chef vom Endt.

Zum Semesterstart blickt er aber zunächst mal dem „kleinen Experiment“, das Geschäftslokal an der Kirchstraße bis Herbst 2024 zum VHS-Ausweichquartier zu machen, hoffnungsvoll entgegen.

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