Ein Sondengänger hatte den Sprengkörper am Mittwoch entdeckt, hatte beim Graben nach der in etwa 35 cm Tiefe liegenden Hülse schnell erkannt, dass hiermit nicht zu spaßen ist. Er meldete die Entdeckung beim Ordnungsamt, das den Kampfmittelräumdienst benachrichtigte. Am Abend konnten die Fachleute aber nichts mehr machen. „Bei Dunkelheit sprengen wir nicht“, erläuterte Schröder – zu viele Unwägbarkeiten lauern, wenn die Sicht fehlt.
Am Donnerstag rückten er und Kollege Robin Daun dann mit dem Bagger an, um auf dem Feld zwischen Haarweg und Vollenberg die Panzergranate zu entschärfen. Die Polizei sperrte die Stelle im Umkreis von rund 150 Metern ab, Spazier- und Gassigänger verfolgten die Sprengung, der zunächst das einmalige Hornsignal und unmittelbar vor dem Knall zwei Töne vorausgingen. Im nächsten Moment riss die Explosion der zuvor in rund 1,5 Meter Tiefe deponierten und mit Erdreich abgedeckten Granate den Ackerboden auf und schleuderte den Lehm in die Höhe.
Verzögert worden war die Sprengung der etwa 15 Kilogramm schweren und mit rund 6 Kilo Sprengstoff geladenen Granate durch ihre prekär Lage. An dieser Stelle verläuft im Boden eine Thyssengas-Hochdruckleitung. Daher war eigens ein Fachmann des Unternehmens angefordert worden, der gemeinsam mit Kampfmittelräumdienst und Wickeder Ordnungsamt die Lage des Sprengkörpers und die Trasse der Leitung abglich. Erst nachdem der Thyssengas-Vertreter Entwarnung gegeben hatte, konnte die Sprengung eingeleitet werden.
Kurz vor 11.50 Uhr erfolgte die Explosion, kurze Zeit später lag der Acker wieder da, als wäre nichts gewesen. Das allerdings nicht ohne den Gedanken, dass möglicherweise noch mehrere dieser Blindgänger im Boden ruhen könnten – kein guter Gedanke, auch wenn die jetzt vernichtete Granate in den vergangenen 80 Jahren von der Egge verschont blieb.