Aber: Wenn der Antrag erst einmal bewilligt ist, haben die benachrichtigten Bürger die Gewissheit, dass sie sich jetzt mit finanziellem Rückenwind der Gemeinde an die Installation ihrer PV-Anlage machen können.
Die Bandbreite der eingereichten und berücksichtigten Anträge ist bunt gemischt. Das entspricht dem nach Anregung der SPD vom gesamten Gemeinderat verabschiedeten Beschluss, auch jene PV-Interessierten zu bedienen, die ohne eigenes Haus und als Mieter einer Wohnung Photovoltaik nutzen wollen, zur Produktion aber bisher kein Dach hatten – und möglicherweise auch nicht die Mittel, im fünfstelligen Bereich zu investieren.
Für sie nämlich bietet sich die Produktion per PV-Modul an Hauswand, Balkonbalustrade oder an sonstigen Standorten am Haus an. „Steckerfertige Solaranlagen (Balkonsolaranlagen) ermöglichen z.B. auch in einer Mietwohnung Teile des eigenen Strombedarfs selbst zu erzeugen“, informiert dazu die Gemeine. Die Kosten sind dreistellig bis Anfangs vierstellig.
Nicht zuletzt die Option und mit ihr der soziale Gedanke, auch und gerade Nicht-Eigentümern den Zugang zur Erzeugung nachhaltiger Energie aus Sonnenlicht zu ermöglichen, hatte den Gemeinderat Anfang des Jahres zu seinem Beschluss für den Fördertopf bewegt.
Für Dach und Balkon
Konnten bisher nur Eigentümer von Haus- oder anderen Dächern die Sonnenenergie nutzen, ist dies nun auch dem Mieter möglich – zwar mit begrenzter Leistungsfähigkeit, aber immerhin dergestalt, das man mit kluger Konzeption in der Wohnung manchen Euro sparen kann, den man sonst für den Strombezug ausgeben müsste.
Dieses Angebot kam im Rahmen des Förderprogramms der Gemeinde durchaus an. Denn rund die Hälfte der etwa 60 Anträge, mit denen der 25 400 Euro ausstaffierte Fördertopf schließlich ausgeschöpft war, bezogen sich auf die beschriebenen Kleinstanlagen für Balkon und Co.
Die andere Hälfte der Bewerbungen für eine Förderung beziehen sich auf größere Dachanlagen, in diesem Segment übrigens überwiegend verbunden mit Speicherelementen. Mit Einspeisung in einen Akku tagsüber bleibt die auf dem Dach erzeugte Energie dem Haus erhalten, etwa für auch nachts betriebene Verbraucher wie z.B. Kühlschrank oder die Fülle der Standby-Geräte. In der Summe werden mit relativ kleinen Fördertopf von 25400 Euro weitere 110 kWh Speicherkapazität geschaffen. Auch das bei einem vom Umweltbundesamt aktuell errechneten Äquivalent von 420 Gramm CO2 pro kWh eine Ersparnis von 46,2 Kilogramm CO2 pro Stunde.
Rat und Verwaltung haben ins Schwarze getroffen, als sie die vom Land für eine größere Bandbreite von denkbaren Maßnahmen überwiesenen 25 400 Euro gezielt in den PV-Förderung steckten. Zwar war ein solcher Fördertopf in anderen Kommunen deutlich schneller erschöpft. Dennoch darf das Programm auch für Wickede als Erfolg gewertet werden, ruft damit nach einer Neuauflage.